Jugendbuchtipp: Emmi in Korea – Eine Deutsche in Seoul
Emmi ist 12 Jahre alt und soll von heute auf morgen ihr Leben verändern: ein neues Zuhause, Opa zurücklassen, eine neue Schule, eine völlig andere Umgebung, fremde Lehrer, unbekannte Mitschüler, eine neue Sprache. Doch nicht nur das – denn die neue Heimat liegt am anderen Ende der Welt!
Die neue Buchserie „Emmi in Korea“ erzählt, wie Emmi mit ihren Eltern nach Südkorea zieht und sich in ihrem neuen Leben zurechtfindet. Für zwei Jahre soll ihr Vater als Expat für seine Firma in der Hauptstadt Seoul arbeiten – zwei Jahre Zeit für die ganze Familie, um neue Eindrücke zu sammeln und andere Lebensweisen kennenzulernen.
Mit der ganzen Familie nach Südkorea
Nicht nur nach der Schule oder während des Studiums träumen viele vom Leben im Ausland. Auch mitten im Berufsleben ergibt sich für tausende Deutsche jährlich die Möglichkeit, für eine Zeit in einem anderen Land zu leben und zu arbeiten. Und oft hängt dann eine ganze Familie dran, die über einen solchen Schritt mitentscheidet. Stephanie Auten, die Autorin der Serie „Emmi in Korea“, war selbst für zweieinhalb Jahre Teil dieser Expat Community.
„Ein Schiffscontainer hat unsere kleine Berliner Seitenstraße blockiert und in sechs Wochen unseren halben Hausrat um die halbe Welt nach Seoul geschifft. Die Organisation war sehr nervenaufreibend“, sagt Auten. „Die ersten Wochen war ich damit beschäftigt, mich in unserem verwinkelten Viertel zu verlaufen und herauszufinden, welches Gemüse da nun genau im Supermarkt liegt. Außerdem musste ich feststellen, dass der Bus in Seoul auf der gegenüberliegenden Straßenseite nicht die gleiche Route fährt wie der auf unserer Seite. Meistens ist das eine komplett andere Strecke.“
Kimchi und K-Pop
Südkorea verbinden viele als erstes mit koreanischer Kosmetik, Handys und einem politischen Konflikt mit dem Nachbarland Nordkorea, der die ganze Welt in Atem hält. Umso überraschter war die 36-Jährige dann vor Ort, dass das Leben in Südkorea sogar sicherer scheint als in Deutschland. Dass es in Seoul im Winter gerne mal minus 15 Grad kalt wird und dass sie das traditionelle Gericht Kimchi vermisst, wenn sie es länger nicht gegessen hat, hätte Auten auch nicht gedacht.
„Südkorea ist technisch viel fortgeschrittener als Deutschland“, erklärt Auten. „Das fängt beim 5G-Netzwerk an und hört beim Handy auf. Mit dem lässt sich im Alltag wirklich fast alles regeln. Und auch wenn die Medien ein anderes Bild spiegeln, empfinde ich Südkorea als eines der sichersten Länder der Welt – zumindest im Alltag. Ich kann meine Tasche ohne Bedenken irgendwo abstellen oder das Handy verlieren, es wird mir garantiert hinterhergetragen. Auch mich als Frau allein zu bewegen, empfand ich hier nie als unangenehm.“
Koreanische 24-Stunden-Stores sind beliebt
Doch wie gehen Kinder und Jugendliche mit dem Umzug ans andere Ende der Welt um? Reagieren sie mit Ablehnung und Frust oder überwiegt die Neugier? Durch Gespräche und Erfahrungen an der Deutschen Schule Seoul war für Auten klar: Bücher über Internate, über Klassenfahrten und Ferienerlebnisse gibt es genug. Aber über Kinder, die ihr Zuhause im Ausland haben? Die muss man suchen, obwohl das Thema so unglaublich spannend ist. Grund genug für Auten, ein Buch darüber zu schreiben.
„Für Schüler aus Deutschland ist die Deutsche Schule Seoul viel stärker Lebensraum als daheim. Zwar wird Koreanisch-Unterricht angeboten, aufgrund der Sprachbarriere bilden sich Freundschaften aber fast ausschließlich innerhalb der Schulgemeinschaft. Aufregend finden die Schüler, wahrscheinlich ebenso wie die Eltern, vor allem das unkomplizierte Reisen in paradiesische Orte, aber auch die 24-Stunden-Convenience-Stores und die Spielhöllen. Südkorea ist schließlich ein Paradies für Gamer.“
Von der Buchserie „Emmi in Korea“ sind bisher drei Bände erschienen:
Urlaub mit Folgen, ISBN 9781717909770
Umzug mit Hindernissen, ISBN 9781731169754
Schulstart mit Herzklopfen, ISBN 9781072269212
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