Corona lässt Tourismusbranche massiv einbrechen
Die Tourismusbranche ist einer der am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Sektoren. Eingestellter Flugverkehr, Einreisebeschränkungen und Schließungen von Hotels und Sehenswürdigkeiten ersticken den Tourismus in ganz Europa. Die untenstehende Grafik zeigt europäische Länder, die stark vom Fremdenverkehr abhängig sind.
Laut Tourismus-Report der EU-Kommission machen in Kroatien Einnahmen aus dem Tourismus-Sektor etwa 25 Prozent des BIP aus – Spitzenwert unter allen EU-Ländern. Hinzu kommt, dass der Tourismus auch ungefähr ein Viertel der Gesamtbeschäftigung ausmacht. Nur in Griechenland ist der Anteil höher. Demnach dürfte die Corona-Krise Kroatien momentan besonders belasten.
In Deutschland sind vergleichsweise wenig Einwohner in der Tourismusbranche tätig. Etwa zwölf Prozent der Gesamtbeschäftigung entfällt auf diese. Nur knapp ein Zehntel der Wirtschaftsleistung wird im Fremdenverkehr erarbeitet – deutlich weniger als in den beliebteren Urlaubsländern Europas.
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Die World Tourism Organization (UNWTO) rechnet für 2020 mit bestenfalls 610 Millionen internationalen Touristen weltweit – das entspricht einem Rückgang von 58 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Voraussetzung hierfür ist die schrittweise Öffnung der Grenzen und die Aufhebung der Reisebeschränkungen im Juli. Es könnte für den Sektor, der unter der Corona-Pandemie wie kein zweiter leidet, aber auch noch deutlich schlimmer kommen, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt.
Vor Covid-19 eilte der internationale Tourismus von Rekord zu Rekord – lediglich die erste SARS-Pandemie (2003, -0,4 Prozent)) und die Finanzkrise (2009, -4 Prozent) schafften es kleine Dellen im Aufwärtstrend zu hinterlassen. Reisten zur Jahrtausendwende 674 Millionen Menschen um den Globus, waren es 2019 rund 1,5 Milliarden. Welches Szenario eintritt, ist derzeit noch offen, auch wenn Länder wie die Türkei oder Spanien bereits angekündigt haben, wieder Touristen ins Land lassen zu wollen.
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