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Das Laden von Elektro-Mietwagen ist unter anderem per App möglich.
© Andrea Piacquadio, Pexels

So gelingt der Urlaub mit dem Elektro-Mietwagen

Nach einem Elektro-Mietwagen sollte sich umschauen, wer auch im Urlaub emissionsärmer und trotzdem flexibel unterwegs sein möchte. Sparsam und leise unterwegs: Die Zahl der Zulassungen von E-Autos und Plug-in-Hybriden ist in Deutschland in der Gesamtzahl noch gering, allerdings ist die Tendenz stark steigend.

Elektro-Mietwagen im Urlaub weiterhin Nische

Elektrisch betriebene PKW gelten als umweltfreundlich und energiesparend – und sind daher in der aktuellen Situation begehrt. HolidayCheck Mietwagen hat für die Urlaubssaison die Verfügbarkeit von Elektro-Mietwagen und Plug-in-Hybriden inklusive Preisen und Reisezielen für den August 2022 untersucht und gibt Tipps zur praktischen Handhabung. 

Die Zahl der verfügbaren Elektro-Autos bei Mietwagen-Anbietern nimmt gerade in den Ferienzielen langsam zu, dennoch ist es immer noch ein sehr kleiner Teil der gesamten verfügbaren Flotte. „Schätzungen gehen von einem Anteil von ein bis fünf Prozent aus, bei einigen Anbietern vielleicht bis zu zehn Prozent, aber das ist eher die Ausnahme“, erklärt Erik Weenink, Geschäftsführer von HolidayCheck Mietwagen. Anhand des Fahrzeugtyp-Filters bei HolidayCheck Mietwagen können Interessierte mit einem Klick verfügbare Autos mit Elektroantrieb und Hybrid-Motor finden, sofern diese im gewünschten Zielgebiet vorhanden sind.

Spanien mit großem Angebot an Elektro-Mietwagen

Als eines der wenigen Urlaubsziele hat Mallorca bereits jetzt einen etwas größeren Anteil an Elektro- und Hybridautos. Hier können Reisende auch noch im August 2022 relativ gute Angebote und Verfügbarkeiten finden. Für einen Hybrid (Jeep Renegade) müssen Urlauberinnen und Urlauber für eine Woche etwa 223 Euro einplanen, für ein reines Elektroauto (Smart Forfour) rund 159 Euro. Im Vergleich dazu ist ein Benziner nur wenig günstiger, beispielsweise ein Ford Ka ist für 152 Euro zu haben.

Auf dem spanischen Festland gibt es im August noch einige Stationen mit verfügbaren Elektro- und Hybrid-Fahrzeugen. Die Kosten für eine Woche liegen ab 180 Euro in Malaga und ab 259 Euro in Alicante. Ein vergleichbarer Benziner liegt preislich deutlich günstiger. Genauer gesagt liegt er bei 147 Euro in Malaga, in Alicante bei 151 Euro. 

Auf den Kanaren gibt es im Moment nur Hybrid-Fahrzeuge, zum Beispiel ab 220 Euro pro Woche auf Teneriffa und ab 270 Euro pro Woche auf Fuerteventura. Auch auf den Inseln sind die Benziner deutlich günstiger, jeweils 60 beziehungsweise 50 Euro weniger zahlt man hier für einen Mietwagen mit Verbrennermotor. Angesichts der hohen Benzinpreise kann sich je nach Strecke aber dennoch die Anmietung eines Hybrid- oder Elektroautos lohnen. Hier sollten Verbraucherinnen und Verbraucher bei der Urlaubsplanung die genauen Benzinkosten für die geplante Strecke und die Mietpreise besonders gründlich vergleichen.

In Italien und Griechenland wird es schwierig – oder teuer 

In Italien finden sich entsprechende Fahrzeuge, aber hochpreisig. Auf Sizilien am Flughafen Catania sind noch einige Elektro-Mietwagen verfügbar, allerdings nur Hybridfahrzeuge. Für eine Woche im August zahlen Reisende hier 440 Euro für ein vollelektrisches Fahrzeug (Fiat500). Ein vergleichbarer Benziner kostet aktuell 140 Euro weniger. Alternativ gibt es unterschiedliche Hybridfahrzeuge ab 780 Euro. In Olbia auf Sardinien ist die Lage ähnlich. Hier gibt es nur Hybrid, die Preise beginnen bei 600 Euro für eine Woche im August. Ein regulärer Mietwagen kostet in Olbia derzeit 364 Euro in der vergleichbaren Fahrzeuggröße (Citroen C1).

Die Verfügbarkeit für normale Verbrenner-Mietwagen ist auf nahezu allen griechischen Inseln sehr gut ist. Die Lage bei hybriden oder Elektro-Mietwagen ist etwas anders. In Griechenland gibt es derzeit über die Plattform Holidaycheck.de so gut wie keine Elektro- oder Hybridfahrzeuge mehr. „Dieses Jahr hat sich deutlich gezeigt, dass eine steigende Nachfrage seitens der UrlauberInnen auf ein etwas langsamer wachsendes Angebot trifft. Wer 2023 elektrisch reisen will, sollte sich frühzeitig ein entsprechendes Fahrzeug reservieren. Wie bei allen Mietwagen gilt, dass man sie bis 24 Stunden vor Abholung noch kostenlos stornieren kann”, so Erik Weenink.

Mehr als die Hälfte der Deutschen kann sich eine Fahrt in den Urlaub mit einem reinen Elektroauto vorstellen

Mit einem reinen Elektroauto in den Urlaub fahren? Die Menschen in Deutschland sind diesbezüglich geteilter Meinung. Das hat eine aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag von CosmosDirekt, dem Direktversicherer der Generali in Deutschland, ergeben: 56 Prozent der Befragten können sich grundsätzlich vorstellen, mit einem reinen Elektroauto in den Urlaub zu fahren: Zwei Prozent machen das bereits bzw. haben das schon gemacht. Weitere 28 Prozent können sich einen solchen Urlaub auf jeden Fall vorstellen und für rund ein Viertel (26 Prozent) kommt dies eventuell in Frage.

Im Gegensatz dazu sprechen sich allerdings auch insgesamt 42 Prozent gegen das Verreisen mit einem reinen Elektroauto aus: 23 Prozent können sich eher nicht und 19 Prozent auf keinen Fall vorstellen, auf diese Weise in den Urlaub zu fahren.

Elektro-Mietwagen-Tipps für Einsteiger 

Reisende sollten sich über die Vor- und Nachteile der Anmietung dieser umweltfreundlichen Autos im Klaren sein. Hybride sind weniger kompliziert und unterscheiden sich in der Nutzung nicht wesentlich von Autos mit herkömmlichem Verbrennungsmotor. Vollelektrisches Fahren kann Fahrerin wie Fahrer vor Herausforderungen stellen, daher sollten sie gut vorbereitet sein. Diese Tipps helfen, entspannt mit dem E-Mietwagen unterwegs zu sein:

Ladekarte und/oder App vor Abreise organisieren

Zum Aufladen von Elektro-PKW wird eine spezielle Ladekarte oder App benötigt. Diese ist nicht immer im Lieferumfang des Autos enthalten. Bietet die Autovermietung keine Karte an (dieser Service geht mit Zusatz-Gebühren einher), gibt es-  online Lösungen und Apps. Diese müssen allerdings vorher recherchiert, installiert und registriert werden, inklusive der passenden Zahlungsmethoden.

Wer zu Hause ein Elektroauto fährt, kann die eigene Ladekarte nehmen, sollte aber vorher prüfen, ob diese im Ausland nutzbar ist. Auf dem europäischen Lademarkt haben sich einige Anbieter etabliert, deren Ladekarte ausreicht, um fast alle Ladestationen in ganz Europa anfahren zu können. In Ausnahmefällen wird aber auch eine zusätzliche Ladekarte für die Reise benötigt, denn nicht alle Karten funktionieren an allen Ladestationen. Wer einen Elektro-Mietwagen nutzen will, sollte sich deshalb bereits vor dem Urlaub über die Einsatzmöglichkeiten von Ladekarte oder App informieren.

Sich mit dem Mietwagen vertraut machen

Reisende sollten sicherstellen, dass sie sich selbst schnell mit dem Auto vertraut machen können. Die meisten Benutzertipps finden Interessierte online. Es ist ratsam, sich nicht auf die Fachkenntnis der Autovermieter zu verlassen, die den Schlüssel überreichen. Denn es ist nicht sicher, ob die MitarbeiterInnen sich mit den verschiedenen Fabrikaten vollumfänglich auskennen und genug Zeit für eine umfassende Einweisung haben.

Ladestationen kennen

Reisende mit Elektro-Mietwagen müssen sich darüber informieren, wo sie ihr Auto aufladen können. Idealerweise sollte das in Nähe der Unterkunft möglich sein. Bei Weitem nicht alle Parkplätze und Garagen verfügen über Ladestationen, auch nicht für das sogenannte „Phase-1-Ladekabel“, das sich an einer normalen Steckdose verwenden lässt. Das Aufladen dauert mit diesem Stecker ziemlich lange. Der Vorteil ist aber: Pass oder App sind hier gar nicht nötig. Ein Extra-Check lohnt sich am Campingplatz. Hier ist oft der maximale Stromverbrauch pro Tag und Einheit geregelt.

Zusatzkabel mitnehmen

Vollelektrische Autos werden in der Regel nur mit einem „Phase-2-Ladekabel“ geliefert. Bei längeren Reisen ist es aber wichtig, dass mehrere Ladeoptionen zur Verfügung stehen. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich zum normalen Kabel ein „Phase-1-Ladekabel“ mitzunehmen, das an eine herkömmliche Steckdose angeschlossen werden kann.

Reichweite realistisch einschätzen

Reisende sollten die Reichweite ihres Mietwagens kennen und beachten, dass die Art der Nutzung den Radius erheblich beeinflussen kann. Schnelles Fahren, Steigungen in Bergregionen, niedrige Temperaturen (unter null Grad), aber auch die Nutzung der Klimaanlage: All diese Dinge haben einen negativen Einfluss auf die durchschnittliche Reichweite, die bei Abfahrt angegeben wird. Das kann in bis zu 20 Prozent weniger Reichweite resultieren als geplant.

Antrieb des gebuchten Mietwagens bei Buchung prüfen

Manchmal ist das günstigste angebotene Auto ein Elektroauto, weil es beispielsweise das Kleinste ist, aber der oder die Reisende sind sich dessen zum Zeitpunkt der Buchung nicht bewusst. Stellt man bei Abholung fest, dass es sich irrtümlich um ein Elektroauto handelt und möchte ein Auto mit konventionellem Antrieb, wird dann ein Aufpreis fällig.

Markt für Elektroautos wächst rasant in Europa

Die Zahl der Neuzulassungen von rein batteriegetriebenen Elektroautos (BEV) ist in den meisten Ländern der Europäischen Union zuletzt deutlich angestiegen. Das zeigt die folgende Statista-Grafik auf Basis von Daten des europäischen Automobilherstellerverbands ACEA. Die meisten Elektroautos wurden im Jahr 2021 in Deutschland neu zugelassen. Mit rund 356.000 Fahrzeugen liegt das Plus gegenüber 2020 liegt hier bei rund 83 Prozent. In Italien, Schweden und Österreich liegt der Anstieg sogar über der 100-Prozent-Marke. Die Grafik zeigt nur die Länder mit den meisten Neuzulassungen im Jahr 2021. Aber auch andere Länder verzeichnen kräftige Zuwächse. Hierzu zählen unter anderem Finnland, Rumänien und Griechenland.

© Statista

Selbst kaufen kommt zumindest in Betracht

Autobauerland Deutschland kurbelt zwar die Produktion der E-Autos an. Doch wenn es um die Nutzung durch Verbraucherinnen und Verbraucher geht, liegt das Land im Mittelfeld – zumindest im weltweiten Vergleich. 30 Prozent der für den Statista Global Consumer Survey (GCS) in Deutschland befragten Erwachsenen sagen, dass ein E-Auto beim Kauf eines neuen PKW in Betracht kommt. Damit liegt die Bundesrepublik beim E-Auto-Potential im unteren Mittelfeld, wie der Blick auf die nächste Statista-Grafik zeigt. Deutlich begeisterter scheint da Korea. Im Autoland USA sind elektrische Fahrzeuge dagegen vergleichsweise unpopulär.

© Statista