Interkulturelle Erfahrungen sammeln mit einem Freiwilligendienst im Ausland
Seit über 90 Jahren vermittelt Experiment e.V., Deutschlands älteste gemeinnützige Austauschorganisation, interkulturelle Erfahrungen weltweit. Durch einen Flexiblen Freiwilligendienst haben Menschen ab 18 Jahren die Möglichkeit, ein neues Land zu entdecken, ökologische oder soziale Projekte zu unterstützen und gleichzeitig eine neue Kultur kennenzulernen. Dabei engagieren sie sich ehrenamtlich im Ausland und tragen nicht nur zur persönlichen und beruflichen Entwicklung bei, sondern auch zur Förderung der Völkerverständigung.
Viele junge Menschen zieht es mithilfe eines Flexiblen Freiwilligendienst nach Asien. Denn je länger man in einer Kultur bleibt, desto tiefer kann man in sie eintauchen. Während eines längeren Austauschs innerhalb eines gemeinnützigen Projekts können junge Menschen die faszinierende kulturelle Vielfalt der asiatischen Länder auf einzigartige Weise entdecken. Mit Experiment e. V. haben sie die Gelegenheit, Projekte in Thailand, Bali, Vietnam und Indien zu unterstützen. Dabei können sich die Volontärinnen und Volontäre für den Schutz gefährdeter Tierarten und die Erhaltung der Umwelt einsetzen, sich in Bildungsprojekten engagieren, im Gesundheitswesen aktiv werden oder Gemeinden bei Renovierungsarbeiten unterstützen. Sie leben vor Ort entweder gemeinsam in Volunteer-Häusern oder bei Gastfamilien.
Spipendienmöglichkeiten mithilfe von Experiment e.V.
Um so vielen jungen Menschen wie möglich die Chance auf einen interkulturellen Austausch zu ermöglichen und ihre Kosten für eine Austauscherfahrung zu senken, vergibt Experiment e.V. regelmäßig Stipendien aus vereinsinternen Stipendienfonds. So besteht zum Beispiel die Möglichkeit, sich auf ein Experiment-Teilstipendium in Höhe von bis zu 2.000 € zu bewerben. Wer neugierig geworden ist auf einen interkulturellen Austausch und die Stipendienmöglichkeiten dafür findet mehr Infos hier.
Weitere Möglichkeiten für einen Freiwilligendienst im Ausland
Einen Online-Überblick zu internationalen Freiwilligendiensten bietet das Jugend-Informationsnetzwerk Eurodesk.
Europäischer Freiwilligendienst (EFD)
Als Teil des Programms Erasmus+ handelt es sich beim Europäischen Freiwilligendienst vor allem um einen Dienst, dessen Grundlage das miteinander und voneinander Lernen bildet. Damit dieser kulturelle Austausch gelingt, halten sich Arbeiten und Lernen die Waage. Zwar wird die Teilnahme am EFD nicht als Praktikum anerkannt, allerdings als Wartezeit auf einen Studienplatz.
Der EFD ermöglicht Einsätze in allen Ländern Europas, einschließlich aller Nicht-EU-Mitgliedsstaaten wie Norwegen oder Türkei. Weitere, außereuropäische Projektländer sind etwa Albanien oder Marokko.
Teilnehmen können Menschen zwischen 17 und 30 Jahren. Die Projekte dauern meist zwei bis zwölf Monate, die Bewerbung sollte acht Monate vorher erfolgen.
Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD)
Das IJFD wird unterstützt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und ermöglicht Einsätze in den Bereichen Soziales, Ökologie, Kultur, Sport, Bildung und Denkmalpflege. Die Einsatzdauer im Ausland beträgt sechs bis 18 Monate, ein weltweiter Einsatz ist möglich.
Zwar ist eine Teilnahme am IJFD formell für Minderjährige möglich. Aber in der Praxis fokussieren sich die Träger-Organisationen auf junge Erwachsene. Höchstalter ist 26 Jahre.
Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Ausland
Zwar gilt vielen das Freiwillige Soziale Jahr fast schon als Oberbegriff für Freiwilligendienste. Allerdings sinkt in den letzten Jahren die Bedeutung dieser Projekte. Laut Kulturweit legt der Geldgeber der Projekte, auch hier das BMFSFJ, den Fokus inzwischen mehr auf die Förderung des IJFD.
Die Teilnahme ist mit Erfüllung der Vollzeitschulpflicht möglich, also schon ab 15 Jahren – doch Auslandseinsätze sind erst ab 18 möglich. Höchstalter ist der 27. Geburtstag. Die Einsätze dauern sechs bis 18 Monate, in Ausnahmefällen gar zwei Jahre.
Weltwärts
Weltwärts ist etwas eindeutiger in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit angesiedelt und richtet sich bewusst an junge Menschen mit Interesse an anderen Kulturen. Teil des Weltwärts-Programms ist eine umfangreiche Vor- und Nachbereitung, die Konzepte der Entwicklungszusammenarbeit, aber auch interkulturelle Kompetenzen vermittelt. Die Teilnehmenden sollten vor Abreise auch Grundkenntnisse der Landessprache aufbauen.
Die Kosten trägt zu 75 Prozent das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, die restlichen 25 Prozent finanziert der Träger gemeinsam mit den Freiwilligen. Diese sollten sich hierzu einen Unterstützungskreis aufbauen – wobei das Fundraising selbst schon die Gelegenheit bietet, den Menschen im eigenen Umfeld Entwicklungspolitik näher zu bringen. Das Mindestalter beträgt 18 Jahre, die Projekte dauern zwischen sechs und 24 Monaten (meistens aber ein Jahr).
Anderer Dienst im Ausland (ADiA)
Völkerverständigung bildet den Mittelpunkt des ADiA. Der Dienst entstand in den 1970er Jahren als Projekt der Wiedergutmachung für die ehemals verfeindeten Staaten des Zweiten Weltkriegs. Durch diese Tradition bietet der ADiA Projekte in mehreren Partnerländern auf allen Kontinenten an. Die Freiwilligen erhalten hier keine Vergütung, maximal ein kleines Taschengeld. Mehr Infos zu ADiA gibt es auf der Webseite BMFSFJ.