Deutsche Rentenversicherung zahlt noch mehr Auslandsrenten
Mehr als 1,7 Millionen Ruheständler bekommen ihre deutsche Rente ins Ausland überwiesen. Das geht aus aktuellen Daten der Deutschen Rentenversicherung hervor, die das Portal ihre-vorsorge.de veröffentlicht hat. So zahlte die Rentenversicherung im Jahr 2019 knapp 1,76 Millionen Renten in Länder jenseits der deutschen Grenzen – etwa 6,8 Prozent aller Renten. Das sind etwas mehr Auslandsrenten als im Vorjahr. Generell ist die Tendenz steigend: Im Jahr 2000 gab es erst rund 1,21 Millionen ins Ausland gezahlte Renten.
Viele Gastarbeiter ins Heimatland zurückgekehrt
Der Anstieg sei größtenteils darauf zurückzuführen, dass ehemalige Gastarbeiter aus Italien, Spanien, Griechenland, dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei im Rentenalter in ihre Heimatland zurückgekehrt sind. Rund 86 Prozent aller Auslandsrenten gingen an ausländische Staatsangehörige, die Rentenansprüche erworben haben.
Erst im Juli 2020 ist ein neues System der EU zum besseren Austausch von Versicherungsdaten, speziell von Renten-Zeiten, die Ländergrenzen hinweg gestartet. Mit EESSI (Elektronischer Austausch von Versicherungsdaten) rücken die europäischen Rentensysteme der einzelnen EU-Staaten nun endlich enger zusammen. Das bedeutet für Personen, die Rentenansprüche im Ausland erworben haben eine Erleichterung bei der Beantragung ihrer Rente.
Insgesamt 240.467 deutsche Ruheständler erhielten ihre Auslandsrenten an ihrem Wohnsitz fernab der Heimat. Etliche Rentner verbringen aber auch nur einen Teil ihres Ruhestands im Ausland und beziehen weiterhin ihre Rente in Deutschland.
Großteil der Auslandsrenten geht nach Italien
Mit rund 367.000 Renten gingen die meisten nach Italien, gefolgt von Spanien mit knapp 200.000 und Griechenland mit rund 97.000 Zahlungen. Viele Senioren haben Anspruch auf mehrere Rentenarten, etwa eine Alters- und eine Hinterbliebenenrente.
Fast 14 Prozent der Auslandsrenten werden an Deutsche gezahlt, die einen Wohnsitz im Ausland haben oder sich dauerhaft dort aufhalten. Hier hat die Schweiz den höchsten Anteil mit knapp 27.000 Renten, dicht gefolgt von Österreich mit mehr als 26.000 und den USA mit knapp 24.000.