Wie Travel-Manager Geschäftsreisende schützen können
Knapp ein Drittel der Reiseunternehmen weiß nicht, ob ein reisender Mitarbeiter schon einmal in eine unsichere Situation während einer Geschäftsreise geraten ist. Das hat eine Umfrage unter Travel-Managern des Geschäftsreisemanagement-Unternehmens Egencia ergeben.
Travel-Manager bewerten die Reisesicherheit beziehungsweise Fürsorgepflicht für ihre Mitarbeiter mit 4,22 von fünf möglichen Punkten. Dennoch hat ein Drittel aller Befragten keinen Sicherheitsmanager im Unternehmen, der sich ausschließlich um Sicherheit- und/oder Risikomanagement kümmert. Wenn die Reisesicherheit und Fürsorgepflicht lediglich dem Travel-Manager (22 Prozent) beziehungsweise Reisekoordinator (23 Prozent) obliegt, ist dies laut Egencia eine zusätzliche Belastung. Reiseunternehmen könnten diese Belastung auffangen.
Unsichere Situationen sind auf Geschäftsreisen scheinbar keine Seltenheit. 35 Prozent geben an, dass ein reisender Mitarbeiter schon einmal in eine unsichere Situation während einer Geschäftsreise geraten ist. Die Dunkelziffer kann aber noch viel höher liegen, denn 29 Prozent wissen nicht, ob es schon einmal eine unsichere Situation gab.
Datenschutz als Sicherheitsrisiko?
Traveller Tracking Tools können in so einem Fall schnelle Hilfe bieten und die Verantwortlichen im Unternehmen entlasten. Aber nur ein Viertel der Befragten nutzt laut der Egencia-Umfrage ein solches Traveller Tracking Tool, um Reisende zu lokalisieren. Dabei sagt fast die Hälfte (42 Prozent), dass ihnen Begriff und Funktion eines solchen Tools bekannt sind. Unternehmen stellen die Erreichbarkeit eines Mitarbeiters im Notfall auf andere Weise sicher: Durch die hinterlegte Telefonnummer des Reisenden (91 Prozent), das Wissen um die Reisedaten (91 Prozent) und des Aufenthaltsortes des Reisenden (84 Prozent). Die Adresse der Angehörigen ist 71 Prozent bekannt.
Der Schutz von Mitarbeiterdaten bekommt einen immer größeren Stellenwert und könnte in einigen Unternehmen ein Hemmschuh für die Gewährleistung der Mitarbeitersicherheit in Gefahrensituationen darstellen. Dies gaben immerhin 20 Prozent der Befragten an. Zwar sagen 48 Prozent der Befragten, dass es keine Probleme hinsichtlich des Datenschutzes gibt, aber immerhin 32 Prozent wissen nicht, ob die Hinterlegung von Mitarbeiter-Kontaktdaten beispielsweise überhaupt gegen Datenschutzrichtlinien verstößt.
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