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© Andaman Discoveries

Thailand und seine Reise zur Nachhaltigkeit

Thailand hat in den letzten Jahren viele Bemühungen in Richtung Nachhaltigkeit unternommen, was sich auch an der guten Platzierung im SGD-Index der vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung ablesen lässt.

Dass der 2016 verstorbene König Bhumibol Adulyadej seit bereits mehr als 50 Jahren als Pionier und Vorbild einer nachhaltigen Entwicklung gilt, wissen die wenigsten. Und seitdem hat sich in Thailand viel getan. Aus der Philosophie des Königs und seinen Royal Projects sind zahlreiche Initiativen hervorgegangen und bis heute treibt Thailand seine nachhaltige Entwicklung voran.

Ein König und seine Visionen für nachhaltiges Wirtschaften

Als König Bhumibol im Jahr 1969 eines seiner ersten Projekte ins Leben rief, die „Royal Agriculture Station Angchon“, setzte er einen Meilenstein für die nachhaltige Entwicklung seines Landes. Mit diesem Projekt erforschte er Pflanzen, die sich besonders gut für den lokalen Anbau eignen, um die traditionelle Landwirtschaft profitabel zu machen. Gleichzeitig konnte er damit den weitverbreiteten Opiumanbau eindämmen.

Seitdem sind zahlreiche Initiativen und Projekte entstanden, die auf seiner Philosophie einer ganzheitlichen und nachhaltigen Wirtschaftsweise fußen und sich auf die Grundpfeiler Vernunft, Besonnenheit und Maßhalten stützen. Es ging ihm darum, die sensiblen Ökosysteme der Natur zu bewahren, die Bevölkerung zu unterstützen und dabei auch das kulturelle Erbe seines Landes zu erhalten.

Seine Sufficiency Economy Philosophy (SEP) prägt seitdem nicht nur maßgeblich die Entwicklungspolitik des Landes, sondern dient auch als Vorbild für andere Entwicklungsländer in Asien, Afrika und Südamerika.

Tha Pom Khlong Song Nam Peat Swamp Forest in Krabi © TAT

Den grünen Weg einschlagen

Seit dem Start seiner Royal Projects, aus der zahlreiche Initiativen in verschiedensten Bereichen hervorgegangen sind, hat sich in Thailand viel getan. Mit der Verpflichtung zur Einhaltung der GSTC-Kriterien hat Thailand bewiesen, dass es dem Land ernst ist und es einen ganzheitlichen Ansatz fährt, der über einen reinen wirtschaftlichen Nutzen hinausgeht. Seit 2018 erhält Thailand die Anerkennung als nachhaltige Destination.

Auch der SGD-Index der Vereinten Nationen lässt den Erfolg der nachhaltigen Entwicklung des Landes erkennen. Thailand (Platz 61) nimmt nach Singapur (Platz 19) den zweiten Platz ein unter den sogenannten südostasiatischen Schwellen- und Entwicklungsländern.

Thailand und die Sieben Schritte des grünen Tourismus

Die Tourism Authority in Thailand (TAT) entwickelte 2011 unter anderem die „7 Greens Initiative“ mit dem Ziel, den nachhaltigen Tourismus im ganzen Land zu fördern.

Die damit entstandenen Richtlinien tragen dazu bei, ein Bewusstsein für nachhaltiges Handeln bei allen Beteiligten zu schaffen (Touristen, Hotels, Attraktionen, Transportmittel usw.), um die kulturelle Vielfalt und die Schönheit Thailands zu bewahren. In Zusammenarbeit mit Partnern aus dem öffentlichen und privaten Sektor hat TAT zum Beispiel eine Kampagne ins Leben gerufen, die es sich zum Ziel gemacht hat Einwegplastik so weit wie möglich einzudämmen und zu reduzieren.

Die Initiativen und Aktivitäten des Landes und seiner Bevölkerung sind vielfältig und facettenreich. Eines der beliebtesten Urlaubsziele in Thailand, Koh Samui, hat es sich mit der Initiative „Samui goes green“ zum Ziel gesetzt Abfall und insbesondere Einwegplastik zu reduzieren.

Seit 2018 hat das Department of National Parks, Wildlife & Plant Conervation (DNP) zusammen mit dem TAT eine Initiative zur Müllreduktion ins Leben gerufen und klärt Besucher mithilfe von Infotafeln auf. Auf der Insel Koh Tao haben sich mehrere Tauchschulen zusammengeschlossen, um gemeinsam an Naturschutzprojekten zu arbeiten, wie zum Beispiel regelmäßigen Beach- oder Reef Clean Ups, der Korallenaufforstung und monatliche Koh Tao Eco Days.

Wasserfall im Phu Kradueng Nationalpark © TAT

Auch die internationale Organisation Trash Hero hat in Thailand ihre Spuren hinterlassen. Immer mehr Menschen engagieren sich bei organisierten Beach Clean Ups. Um den Verbrauch von Plastikflaschen einzusparen, können Touristen eine Edelstahlflasche von Trash Hero erwerben, die sie an zahlreichen Stationen, wie Bars, Boutiquen und Restaurants kostenlos mit Wasser auffüllen lassen können.

Die beiden Trash Hero Aktivisten Kate und Roman arbeiten gemeinsam mit der größten Minimarktkette Thailands 7Eleven an einem Programm um den Plastiktütenverbrauch einzuschränken, denn dort wird üblicherweise alles in Plastiktüten gepackt, auch ein einzelner Artikel.

Nachhaltiger Urlaub schützt Flora und Fauna

Es gibt einige Hotels in Thailand, die es sich zum Ziel gemacht haben, die natürliche Fauna und Tierwelt des Landes zu wahren und so wenig wie möglich zu stören.

So zum Beispiel das Tongsai Bay auf Koh Samui. Dort entstand bereits im Jahr 1985 ein Hotel, das den Ansprüchen der Nachhaltigkeit in höchsten Maßen entsprach. Der Gründer des Luxushotels legte Wert darauf, dass die natürliche Inselumgebung bei Errichtung des Hotels in seiner ursprünglichen Beschaffenheit erhalten blieb – kein Baum sollte gefällt werden, kein Tier verletzt werden und die Architektur sollte sich harmonisch in die Umgebung einfügen.

Aber auch Homestays werden immer beliebter, denn hier kann man der einheimischen Bevölkerung am nächsten kommen und die kulturellen Eigenheiten kennenlernen.

Die Teilnahme an Community Based Projects trägt zudem zum Schutz von kulturellen Traditionen und des Wissens der Bevölkerung bei. Orte klassischer Touristenattraktionen werden entlastet und ein respektvoller Umgang auf Augenhöhe mit den Einheimischen wird erleichtert. So ist es Besuchern durch das gemeindebasierte Tourismusnetzwerk von Mae Song möglich, die Lebensweise und das Kunsthandwerk der verschiedenen ethnischen Gruppen der dort ansässigen Hochlandbewohner kennenzulernen.

Diese Beispiele zeigen deutlich, dass nachhaltiger Tourismus keinen Verzicht bedeuten muss, sondern vielmehr ein Gewinn sein kann. Denn so bleibt nicht nur die ursprüngliche Schönheit des Landes noch für viele weitere Generationen erhalten, sondern man kann auch in den Genuss von einzigartigen und unvergesslichen Reiserlebnissen kommen.

Aussichtspunkt Ban Jabo in Mae Hong Son, Thailand © Laura Stäter

Thailand – ein Land der Herausforderungen und der Chancen

Die Aktivitäten des Landes Thailand für einen bewussten Umgang mit Ressourcen, einem respektvollen Umgang mit Mensch und Natur sowie dem Erhalt der kulturellen Vielfalt spiegeln sich in zahlreichen kleinen und großen Initiativen wider und auch die Bevölkerung selbst ist immer mehr sensibilisiert.

Trotzdem steht das Land noch immer vor großen Herausforderungen und es bedarf viel Engagements von allen Seiten – vor allem auch der Besucher. Auch wenn die vielen kleinen Initiativen auf den ersten Blick nicht viel auszurichten scheinen, liegt in ihnen doch das Potenzial der Veränderung – einer Veränderung in kleinen Schritten die am Ende Großes bewirken können. Daher ist eine Zusammenarbeit, gerade mit einem Land wie Thailand wichtig, um Nachhaltigkeit in der Tourismusbranche voranzutreiben.

Quelle: www.thailandtourismus.de