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© Adolfo Félix - Unsplash

Weltweit hoher Nachholbedarf an Reisen

Weltweit wollen die Menschen noch diesen Sommer Urlaub buchen. Das hat eine internationale Studie unter 7.000 Personen in China, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Russland, Großbritannien und USA ergeben.

Fast 40 Prozent der Befragten der Erhebung der Unternehmensberatung Simon-Kucher & Partners weltweit wollen noch einen Urlaub für diesen Sommer buchen, 30 Prozent haben das bereits getan. In Deutschland haben 29 Prozent ihren Sommerurlaub dieses Jahr bereits gebucht, 35 Prozent planen, dies noch zu tun. Doch die Art des Reisens wird sich verändern: Zwar ist der Preis nach wie vor ein zentrales Kriterium beim Buchen einer Reise (38 Prozent), doch für die Verbraucher spielen durch den Einfluss der Pandemie auch Faktoren wie mögliche Einschränkungen am Reiseziel (30 Prozent), staatliche Beschränkungen (25 Prozent) und das Vertrauen in das Gesundheitssystem der Destination (23 Prozent) eine große Rolle. Für 27 Prozent ist vor allem eine Stornierungsmöglichkeit der Reise besonders relevant.

Auto ist Reisemittel der ersten Wahl

Bei der Art der Anreise setzen deutsche Urlauber mit 49 Prozent vor allem auf ihren privaten PKW; 30 Prozent planen eine Anreise mit dem Flugzeug. Bus und Bahn wollen 10 Prozent für die Reise zur Urlaubdestination nutzen. Im weltweiten Vergleich ist das Auto ebenfalls bevorzugtes Fortbewegungsmittel (41 Prozent) und das Flugzeug steht an zweiter Stelle (31 Prozent).

„Die Bedürfnisse der Konsumenten haben sich verändert. Reisende wollen die Gewissheit haben, ohne Einschränkungen oder das Risiko einer Quarantäne in den Urlaub fahren zu können. Die Anbieter müssen deshalb Flexibilität bei Buchungsbedingungen berücksichtigen und Vorkehrungen treffen, um einen sicheren und angenehmen Aufenthalt zu gewährleisten“, sagt Lisa Remmelberger, Partnerin in Simon-Kuchers Kompetenzzentrum für Reise, Touristik & Freizeit.

Deutsche sind offen für Workation

Das „Workation“-Modell – also die Option, Arbeit und Urlaub zu verbinden – ist für viele Befragte interessant: 42 Prozent der Deutschen gaben an, dass sie dank der zunehmenden Flexibilität von Remote-Arbeitsmodellen in naher Zukunft durchaus für eine „Workation“ offen sind. Die größte Begeisterung für dieses Modell herrscht in China, wo sogar 70 Prozent der Befragten daran Interesse haben.

„Die Verlagerung zu Remote-Working und hybriden Modellen ist eine gute Nachricht für die Tourismusbranche.“

Mehr als die Hälfte der Deutschen würde in diesem Rahmen ihren Urlaub sogar um zwei Wochen oder mehr verlängern, international sind dies sogar 76 Prozent. Relevant für die Auswahl des „Workation“-Ortes ist dabei die Ausstattung: Wichtigste Kriterien sind stabiles und schnelles Internet (58 Prozent), ein abgetrennter Arbeitsbereich (40 Prozent) und vorhandene elektronische Ausstattung (38 Prozent).

In China sind die Menschen besonders offen für Workation

Nachholbedarf an Reisen
© Simon-Kucher & Partners

Im Durchschnitt können sich 43 Prozent der Befragten in der internationalen Studie vorstellen, Arbeit und Urlaub in Form einer Workation miteinander zu verbinden. Abgesehen von Chines*innen können sich dies vor allem die Russ*innen und die Deutschen gut vorstellen.

„Die Verlagerung zu Remote-Working und hybriden Modellen ist eine gute Nachricht für die Tourismusbranche. Die Möglichkeit, tagsüber arbeiten und sich abends und am Wochenende in einem schönen Urlaubsort entspannen zu können, lockt viele Menschen. Ausstattungsmerkmale wie gutes W-LAN und elektronische Infrastruktur sind also für alle Anbieter relevant, auch Hotels und Pensionen“, ergänzt Tourismusexpertin Remmelberger.

Last-Minute-Buchungen deutlich gefragter als vor der Pandemie

Gefragt nach ihren Reisebudgets, wollen weltweit 34 Prozent der Befragten in den kommenden Jahren mehr für Urlaub ausgeben als vor der Pandemie. In Deutschland liegt der Anteil bei 27 Prozent, in Russland wollen dagegen sogar 52 Prozent der Reisenden ihr Urlaubsbudget erhöhen. Auch das Buchungsverhalten wird sich langfristig ändern: Vor dem Covid-19-Ausbruch verreisten lediglich 20 Prozent der Deutschen Last-Minute, jetzt wollen 37 Prozent vermehrt kurzfristig buchen.

Verändertes Buchungsverhalten weltweit

Nachholbedarf an Reisen
© Simon-Kucher & Partners

Weltweit buchen Urlauber*innen vermehrt Angebote im Heimatland. Klassische Urlaubspakete haben an Beliebtheit im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie an Beliebtheit eingebüßt.