Urlaub im Corona-Jahr: So sieht ein Aufenthalt auf Mallorca und Kreta aktuell aus
So groß die Urlaubssehnsucht auch sein mag, die Nachfrage nach Flugreisen ist im Corona-Jahr 2020 verhalten. Das Reiseportal Urlaubsguru hat daher die neuen Gegebenheiten auf Mallorca und Kreta getestet. Es gibt häufig noch Bedenken, dass aufgrund der Corona-Regelungen zum Infektionsschutz kein richtiges Urlaubsfeeling aufkommt. Bei der Analyse der Urlaubsziele, vom Einchecken am Flughafen bis zum Hotelbuffet und Angeboten vor Ort wird eines deutlich. Vorsicht ist zwar weiterhin geboten, aber ein Urlaub kann durchaus auch 2020 entspannend sein.
Fliegen im Corona-Jahr
Zwar fanden die Urlaubsgurus heraus, dass die Sitze im Flugzeug auf dem Weg nach Mallorca und Kreta nicht voll besetzt waren. Aber die Annahme, dass bei Flügen und immer ein Platz zwischen den Passagieren frei bleibt, stimmte nicht. Die einzige Regel an Bord: Den ganzen Flug über muss eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Getränke und Snacks werden nicht immer ausgeteilt. Sollten Passagiere zwischendurch essen und trinken wollen, können die dafür die Mund-Nasen-Bedeckung kurz abnehmen. „Das Ein- und Aussteigen war organisierter als sonst. Es gab kein Gedrängel und man ist so lange sitzen geblieben, bis man an der Reihe war“, erklärt Maren Fischer, Urlaubsguru-Testerin. Transferbusse zwischen Flugzeug und Gate wurden beispielsweise in Düsseldorf mit maximal 25 Personen besetzt. Diese Vorgehensweisen unterscheiden sich allerdings von Airline zu Airline.
Für die Einreise nach Griechenland müssen Reisende mindestes 48 Stunden vor der Anreise das Passenger-Locator-Formular der griechischen Regierung ausgefüllt werden. Per Mail erhalten sie dann um Mitternacht am Anreisetag einen QR-Code, der bei der Ankunft am Flughafen von Beamten gecheckt wird. Danach entscheidet sich, ob man direkt einreisen und zur Gepäckausgabe darf oder ob ein kostenloser Corona-Test durchgeführt werden muss. Bis zum Testergebnis (innerhalb von 24 Stunden) ist man angehalten, in der Urlaubsunterkunft zu bleiben. Hier darf man sich aber frei bewegen, sofern man sich an die Abstands- und Hygieneregeln hält.
Hotel-Service im Corona-Jahr
Die Urlaubsguru-Testerinnen waren beide Male in einem 4-Sterne-Hotel direkt am Strand untergebracht. Die Hygieneregeln innerhalb der Hotels waren ähnlich. Auf Mallorca musste man nur im Rezeptionsbereich eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. „Auf Kreta mussten wir keine Masken im Hotel tragen, aber es gab Spender mit Desinfektionsmittel an allen Eingängen, an den Pools und auf den WCs im gesamten Hotelkomplex“, erläutert Fischer.
Am Hotelbuffet auf Mallorca durfte man sich selbst bedienen, die Auswahl war aber aufgrund der wenigen Gäste begrenzt. Auf Kreta wurden die Speisen durch Servicekräfte ausgegeben, die Auswahl war deutlich größer. Das Personal trug eine Mund-Nasen-Bedeckung und Handschuhe. Tische standen weit genug auseinander und wurden regelmäßig gereinigt und desinfiziert.
Restaurants öffnen nach und nach wieder ihre Türen. Auf Mallorca gab es samstags mehr Möglichkeiten als unter der Woche. Das dürfte sich jedoch ändern, wenn wieder mehr Touristen die Insel besuchen. Anfang Juli war es aber noch sehr ruhig. Zu beachten ist, dass auf Mallorca jetzt auch im öffentlichen Raum eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen ist und die Lokale am Ballermann wieder geschlossen wurden. Wie auf Mallorca hielten auch auf Kreta die Restaurant-Betreiber die Hygieneregeln ein. Das Personal trug eine Mund-Nasen-Bedeckung, die Tische wurden vorab desinfiziert und waren weit genug voneinander aufgestellt. Viele griechische Tavernen haben mittlerweile wieder geöffnet.
Aktivitäten
Um Aktivitäten wie Tauchen, Offroad-Segway-Fahren oder eine Bootstour braucht man sich keine Sorgen machen. Das alles steht nach wie vor zur Verfügung. Der Vorteil: Aufgrund der wenigen Touristen sind die Gruppen deutlich kleiner. Deswegen bleibt mehr Zeit für eine individuelle Gestaltung der Ausflüge. Auch bei den Aktivitäten im Urlaubsguru-Test wurden Hygieneregeln groß geschrieben. Das Personal trug eine Mund-Nasen-Bedeckung und desinfizierte die Materialien. Die Preise blieben dabei gleich. Wassersportarten wie Jetski und Bootstouren kosten das gleiche wie im letzten Jahr: Jetski für zwei Stunden rund 70 Euro pro Person zu zweit. Eine 90-minütige Bootstour kostet rund 35 Euro pro Person.
Fazit
Aktuell sind beliebte Urlaubsorte wohl so leer wie schon lange nicht mehr. Diese Ruhe dürfte einen Urlaub im Corona-Jahr deutlich entspannter machen. Das gilt vor allem für die sonst überlaufenen Hotspots. Urlaubsstimmung kommt vor Ort definitiv auf. Dennoch ist weiterhin Vorsicht geboten. Urlauber sollten sich unbedingt an die jeweiligen Hygieneregeln des Landes halten. Sowohl im Hotel wie in der Öffentlichkeit sollten sie auf ausreichenden Abstand achten. „Alle Angestellten vor Ort haben sich genau nach Vorschrift verhalten, einige Urlauber allerdings nicht“, kritisiert Fischer. „Hier muss nachgebessert werden. Als Gast sollte man sich immer wieder selbst überprüfen. Nur so können die entspannten Regeln auch weiterhin aufrecht erhalten bleiben.“