Luftverkehr-Analyse zeigt, wie die Deutschen fliegen
Der Luftverkehr wächst weiter. Kurzstreckenflüge werden unbeliebter, gleichzeitig steigt die Nachfrage nach längeren Flügen immens an. Der Flughafenverband ADV zeigt mit seinem aktuellen Faktencheck „Wohin fliegt Deutschland?“ eine Analyse der deutschen Reisenachfrage, von der Kurzstrecke bis zur Fernreise. Die Analyse beschriebt vier Marktbereiche:
- Innerdeutsche Luftverkehrsentwicklung
- Kurzstrecken-Verbindungen bis 1.500 km
- Europa-Verkehr
- Interkontinentale Luftverkehrsverbindungen.
Die Publikation steht hier kostenfrei zum Download zur Verfügung.
Luftverkehr in Deutschland und Europa
München, Berlin, Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf sind die Top-5 Ziele in Deutschland. Drei von vier innerdeutschen Passagieren fliegen zu einem dieser Ziele. Zwischen 2011 und 2019 stiegen ca. 1,4 Millionen Flugreisende auf alternative Reisemöglichkeiten am Boden um. Das entspricht durchschnittlich 175.000 pro Jahr.
Insgesamt ist der innerdeutsche Luftverkehr damit das mit Abstand kleinste Segment im Gesamtsystem. Die enge Zusammenarbeit zwischen Bahn und Luftverkehr fördert diesen Umstand. Zudem sank die Zahl der Passagiere für Flugreisen unter 400 Kilometer um 3,7 Prozent. Gleichzeitig stieg die Zahl der Reisenden auf Flugstrecken zwischen 400 und 1.500 Kilometern um 23,3 Prozent.
Mallorca, London, Wien, Zürich und Amsterdam sind die Top-5 Verbindungen von einem deutschen Flughafen. Mit fast zwei Dritteln (63,7 Prozent) des Passagieraufkommens ist die Nachfrage nach europäischen Zielen das größte Marktsegment an den deutschen Flughäfen. Zwischen 2011 und 2019 erhöhte sich die Nachfrage zu europäischen Zielen um 36,2 Prozent.
Luftverkehr im Tandem mit der Bahn
Die Top-Ziele zeigen sich über den Betrachtungszeitraum sehr konstant. Neben der touristischen Top-Destination Mallorca werden vor allem die europäischen Wirtschafts-, Verkehrs- und Kulturzentren angeflogen. Ob aus beruflichen oder privaten Gründen, diese Ziele wollen die Deutschen pünktlich erreichen. Der Zeitcheck bestätigt, dass Passagiere immer dann verstärkt die Schiene wählen, wenn eine attraktive Infrastrukturverbindung zwischen den Metropolen vorhanden ist.
Nicht immer liegt der Zeitvorteil allerdings bei der Flugreise. Wie die Buchungsplattform Omio zeigt, können Reisende mitunter sogar ganz ohne Flieger auskommen – und das ganz ohne Zeitverlust oder sogar mit Zeitvorsprung. Mit der richtigen Kombination aus Bus und Bahn ist man etwa beispielsweise schneller von Stuttgart nach Paris gereist als mit dem Flieger.
Steigende Nachfrage bei interkontinentalen Luftverkehrsverbindungen
Auf der Langstrecke geht es zu den globalen Wirtschaftszentren und zu den touristischen Fernzielen. Unter den interkontinentalen Top-10 Zielen sind Hurghada und Tel Aviv, neben den asiatischen Metropolen Dubai, Singapur und Peking, wie auch die nordamerikanischen Städte New York, Toronto und Chicago. Zwischen 2011 und 2019 wuchs das Passagieraufkommen zu Interkontinental-Zielen an deutschen Flughäfen um 26,5 Prozent. Das sind mehr als 9,2 Millionen Passagiere (an und ab).