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Länder für Expats in der Corona-Pandemie
© contrastwerkstatt - AdobeStock

Das sind die besten und schlechtesten Länder für Expats in der Corona-Pandemie

Im Jahr 2021 sind Taiwan, Mexiko und Costa Rica derzeit die lebenswertesten Länder für Expats in der Corona-Pandemie von insgesamt 59 untersuchten. Das ist das Ergebnis der aktuellen Expat-Insider-Studie von InterNations. Am schlechtesten bewerten Expats Kuwait (59), Italien (58) und Südafrika (57).

Auf globaler Ebene geben 45 Prozent der Befragten an, dass die Covid-19-Pandemie einen Einfluss auf ihren derzeitigen Auslandsaufenthalt oder ihre Umzugspläne hatte. Diese Expats haben sich entweder entschieden, in naher Zukunft nicht in ihr Heimatland zurückzukehren, planten einen Umzug in ein anderes Land und musste diese Pläne aber ändern und wird aufgrund der Pandemie in ein anderes Land umziehen. Insgesamt fünf Prozent sind früher als geplant in ihr Heimatland zurückgegangen.

Länder für Expats in der Corona-Pandemie

Hälfte der besten Länder für Expats in der Corona-Pandemie bieten finanzielle Sicherheit

Die Hälfte der Top-Ten-Länder für ein besonders lebenswertes Expat-Dasein rangieren auch unter den Top Ten im Personal Finance Index. Lediglich Taiwan (11) und Portugal (14) verpassen nur knapp einen Top-10-Platz in diesem Index, während Neuseeland (28), Australien (39) und Kanada (50) in dieser Hinsicht schwächer  abschneiden.

Die Top Ten der schlechtesten Länder für Expats in der Corona-Pandemie haben alle gemeinsam, dass sie weit unter dem weltweiten durchschnittlichen Lebensqualitätsindex liegen. Darüber hinaus sind acht der zehn am schlechtesten bewerteten Destinationen auch im Working Abroad Index unter den letzten zehn – die einzigen beiden Ausnahmen sind Indien (46) und Malta (31), die allerdings auch bestenfalls mittelmäßige Ergebnisse erzielen. 

Pandemie mit großen Auswirkungen auf den Expat-Alltag

Natürlich hat die Pandemie nicht nur die Umzugspläne von Expats weltweit durcheinander gebracht. Auf die Frage wo sie die größten Auswirkungen von Covid-19 auf ihr persönliches Leben sehen, nennen die Befragten die Auswirkungen auf das persönliche Reisen (25 Prozent), das soziale Leben (23 Prozent) und ihre Arbeit oder ihr Geschäft (16 Prozent). 

Einfluss von Corona-Pandemie auf Expats weltweit

Geht es um Informationen zum aktuellen Stand und zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie, so verlassen sich Expats auf der ganzen Welt hauptsächlich auf offizielle Regierungskanäle (48 Prozent), lokale Nachrichten (47 Prozent) und sozialen Medien (40 Prozent), um sich über die Covid-19-Situation und die damit verbundenen Regelungen in ihrem Heimatland zu informieren. Weltweit zeigen sich  zwei Drittel der Expats mit der Kommunikation und den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zufrieden, wobei knapp ein Viertel (24 Prozent) angibt, sogar vollkommen damit zufrieden zu sein. Die Hauptbeschwerde der Expats, die mit der offiziellen Kommunikation über die Pandemie nicht zufrieden sind, betrifft den Umstand, dass sie die Informationen unklar, verwirrend und/oder widersprüchlich empfinden (67 Prozent).

Länder für Expats in der Corona-Pandemie
(Foto: Ono Kosuki auf Pexels) Die meisten Expats trauen den öffentlichen Nachrichten in Sachen Corona-News

Deutschland rangiert nur im Mittelfeld

Deutschland kommt in der Expat-Insider-2021-Umfrage nur auf Platz 36 von 59 Destinationen. Das Land erhält zwar hervorragende Ergebnisse im Working Abroad Index (Platz 6) und Expats sind auch mit der Lebensqualität (22) und den persönlichen Finanzen (25) zufrieden, doch sie zählen Deutschland zu den schlechtesten Destinationen der Welt, wenn es um die Eingewöhnung geht (Platz 55).

 Taiwan, Mexiko und Costa Rica sind die besten Expat-Destinationen, wenn es um eine leichte Eingewöhnung und gute persönliche Finanzen geht. Die drei Schlusslichter Kuwait, Italien und Südafrika schneiden dagegen im Working Abroad Index schlecht ab. Außerdem ist Kuwait das Land, in dem sich Expats am schwersten einleben können. Italien schneidet am schlechtesten ab, was die persönlichen Finanzen angeht, und in Südafrika fühlen sich Expats nicht sicher.

„Deutschland ist ein stabiles Land. Es gibt internationale Unternehmen, die gute Arbeitsmöglichkeiten bieten, und die Wirtschaft ist stark.“

Gute Jobmöglichkeiten für Expats in Deutschland

In der Unterkategorie Wirtschaft & Jobsicherheit liegt Deutschland weltweit auf Platz 5: Drei von vier Expats (75 Prozent) bewerten ihre Jobsicherheit positiv (gegenüber 61 Prozent weltweit), und 85 Prozent sind zufrieden mit der lokalen Wirtschaft (im Vergleich zu 62 Prozent weltweit).

„Deutschland ist ein stabiles Land. Es gibt internationale Es gibt internationale Unternehmen, die gute Arbeitsmöglichkeiten bieten, und die Wirtschaft ist stark“, sagt ein spanischer Expat. In der Tat sind 58 Prozent mit ihren Karrieremöglichkeiten vor Ort zufrieden (im Vergleich zu 45 Prozent weltweit). Und der Anteil der Expats, die in Deutschland Vollzeit arbeiten, ist fast zehn Prozentpunkte höher als der weltweite Durchschnitt (64 Prozent versus  55 Prozent weltweit).

„Es ist sehr schwierig, neue Freunde in Deutschland zu finden, es sei denn, man gehört zu einem Expat-Club“

Mit Deutschen ist es schwer, Freundschaft zu schließen

So landet Deutschland in der Kategorie Eingewöhnung mit Platz 55 in ganz weit unten. Auch bei den  Unterkategorien „Sich zu Hause fühlen“ (53), „Sprache“ (56.), „Freunde finden“ (52), und „Freundlichkeit“ gehört die Bundesrepublik zu den Schlusslichtern (52). Mehr als ein Viertel der Expats (26 Prozent) bewertet die allgemeine Freundlichkeit der deutschen Bevölkerung negativ (im Vergleich zu 16 Prozent weltweit), 30 Prozent fühlen sich in der lokalen Kultur nicht zu Hause (im Vergleich zu 20 Prozent weltweit), und 52 Prozent haben Schwierigkeiten, Freunde vor Ort zu finden (im Vergleich zu 36 Prozent weltweit).

Länder für Expats in der Corona-Pandemie - Deutschland

Außerdem sagen nur 19 Prozent, dass ihre Freunde und Bekannten überwiegend Einheimische sind. Zum Vergleich: In Mexiko – dem Land mit dem besten Ranking bei der Suche nach Freunden sind 36 Prozent der Befragten hauptsächlich mit Einheimischen befreundet. Und während 38 Prozent der Befragten in Deutschland überwiegend mit anderen Expats befreundet sind, trifft dies in Mexiko nur auf 13 Prozent zu. „Es ist sehr schwierig, neue Freunde in Deutschland zu finden, es sei denn, man gehört zu einem Expat-Club“, erzählt ein südafrikanischer Expat.

Deutschland hat zu langsames Internet

Deutschland schneidet zudem in den Indizes Persönliche Finanzen (25) und Lebenshaltungskosten (33) eher durchschnittlich ab. Im Lebensqualitätsindex (22) schneidet Deutschland etwas besser ab: Die große Mehrheit der Expats (92 Prozent) ist zufrieden mit ihren Reisemöglichkeiten (im Vergleich zu 84 Prozent weltweit), was das Land auf Rang sieben in diesem Faktor und auf Rang neun in der Unterkategorie „Reisen & Transport“ setzt. Allerdings verliert Deutschland Punkte in der Unterkategorie „Digitales Leben“ (Platz 53): 28 Prozent sagen, dass es schwer ist, ohne Bargeld zu bezahlen (gegenüber 9 Prozent weltweit), und 23 Prozent finden es schwierig, Hochgeschwindigkeits-Internet zu bekommen (versus 12 Prozent weltweit).

Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie haben sich 14 Prozent der Befragten dazu entschlossen, in Deutschland zu bleiben und nicht in naher Zukunft  in ihr Heimatland zurückzukehren, etwas weniger als der weltweite Durchschnitt (18 Prozent). Weitere acht Prozent werden entweder in ein anderes Land oder früher als ursprünglich geplant zurück in die Heimat ziehen. als ursprünglich geplant (im Vergleich zu 11 Prozent weltweit). Von denjenigen, die früher als geplant in ihre Heimat zurückkehren werden, wollen 37 Prozent näher bei ihrer Familie und ihren Freunden zu sein (im Vergleich zu 33 Prozent weltweit). Ein noch höherer Anteil (39 Prozent) will zurück in die Heimat, weil sie sich in Deutschland einsam und sozial isoliert fühlen, fast doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt (20 Prozent).

Über die Expat-Insider-Studie von InterNations

Mehr als 12.000 Expatriates aus der ganzen Welt haben an der aktuellen Expat-Insider-Umfrage teilgenommen. Zusammen repräsentieren sie insgesamt 174 Nationalitäten und leben in 186 Ländern oder Territorien rund um die Welt. Und zum ersten Mal seit dem Start der Umfrage im Jahr 2014 hatten auch mehr als 6.000 Einheimische – darunter viele ehemalige und zukünftige Expats – die Möglichkeit, auf ausgewählte Fragen zu antworten; die meisten davon betrafen die Art und Weise, wie die laufende Covid-19-Pandemie die Umzugspläne oder einen kürzlichen Auslandsaufenthalt beeinträchtigt haben könnte.

Der Umfragebericht Expat Insider 2021 zielt darauf ab, etwas Licht in das Leben und Arbeiten im Ausland während eines globalen Gesundheitsnotfalls zu bringen. Neben dem Gesamtranking und dem Fokus auf die Auswirkungen von Covid-19 auf das Expat-Leben wird es im Laufe des Jahres zwei weitere aktuelle Berichte geben – einen, der die neuen Arbeitsweisen im globalen und digitalen Zeitalter behandelt und einen, der sich auf das urbane Leben im Ausland konzentriert.