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Nachhaltig leben: In welchen Ländern klappt das besonders gut?
© Romolo Tavani – AdobeStock

In Europa leben Expats besonders nachhaltig

Als besonders nachhaltig gelten für Expats die Länder Finnland, Schweden und Norwegen. Am unteren Ende in Sachen Nachhaltigkeit rangieren dagegen Indien, Kuwait, Ägypten, Indonesien und Vietnam. Das zeigt der Environment & Sustainability Report des interkulturellen Netzwerks InterNations. Deutschland liegt auf Platz 8 von insgesamt 60 gelisteten Ländern.

Welche Länder besonders nachhaltig sind, verrät dieser internationale Vergleich
© InterNations

Deutschland punktet mit grünen Waren und Dienstleistungen  

In der Unterkategorie Produkte & Energieversorgung liegt Deutschland sogar auf dem siebten Platz weltweit. Expats in Deutschland sind insbesondere mit der Verfügbarkeit von grünen Waren und Dienstleistungen zufrieden (86 Prozent positive Bewertungen versus 63 Prozent weltweit). In dieser Kategorie schafft Deutschland es hinter Österreich, Schweden, Dänemark und Finnland in die Top 5. Außerdem sind die befragten Expats auch mit der Energieversorgung in Deutschland (83 Prozent versus 62 Prozent weltweit) sowie mit Abfallwirtschaft und Recycling (85 Prozent versus 60 Prozent weltweit) zufrieden.  

Auch in der Unterkategorie Politik & Öffentlichkeit liegt Deutschland unter den Top 10 weltweit (9.). Drei von vier Expats sind der Meinung, dass sich die deutsche Bevölkerung sehr für umweltpolitische Themen interessiert. Der globale Durchschnitt beträgt lediglich 48 Prozent. In Deutschland sind 80 Prozent der Befragten auch der Ansicht, dass die Bundesregierung eine umweltfreundliche Politik vertritt (im Gegensatz zu 55 Prozent im weltweiten Schnitt). 

Nachhaltig Leben: Für Expats immer wichtiger…

Nachhaltig zu leben wird für immer mehr Menschen weltweit zum bedeutenden Faktor, wenn es um die Planung des eigenen Alltags geht. Das hat Auswirkungen nicht nur auf die Entwicklung von kurzfristigen Reisen, etwa in den Urlaub. Auch für Expats, die langfristig in einem anderen Land leben, oder ganz auswandern wollen, berücksichtigen die Nachhaltigkeit ihres Zielortes. 

Auch an Vielreisenden geht zumindest der Wunsch nicht vorbei,  mit dem eigenen Verhalten etwas für die Umwelt zu tun. Bis zum Beginn des Jahres war das Thema Nachhaltigkeit in aller Munde – auch bei Geschäftsreisenden. 91 Prozent von ihnen war es damals „wichtig“ oder „sehr wichtig“, auf eine umweltfreundliche Reiseverbindung zu achten. Dann kam Corona und verschob die Prioritäten. Über die Hälfte der Geschäftsreisenden meint nun, dass unterwegs künftig weniger Wert auf Nachhaltigkeit auf Geschäftsreisen gelegt werden wird. Immerhin: 36 Prozent sind überzeugt, dass die Bedeutung steigen wird, und 11 Prozent glauben, dass sich nichts verändern wird. Das ergab die Studie Chefsache Business Travel 2020, über die Expat-News berichtete.

Während der wirtschaftliche Shutdown durch die Corona-Pandemie kurzfristig für die Erreichung der deutschen Klimaziele 2020 sorgen kann, bleibt der Umgang mit dem Klimawandel wegweisend auch für die deutsche Wirtschaft. Bereits im April hat Statista das mit Blick auf die deutsche „Green Economy“ festgehalten. Denn nachhaltig zu wirtschaften ist auch ein Wettbewerbsvorteil, nicht nur weil ein grünes Image Kunden zieht. Schließlich lehnen rund 58 Prozent der Deutschen auch in der Corona-Krise eine Lockerung der Klimaschutzmaßnahmen ab.

Infografik: Mehrheit will Klimaschutz nicht einschränken | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

… aber nicht der einzige Faktor

Trotz alledem ist Nachhaltigkeit nicht der einzige Faktor, nach denen Expats ihren Lebensmittelpunkt wählen. Das wissen auch die Studienautoren von InterNations. Der aktuelle Nachhaltigkeits-Report ist Teil des Expat Insider Reports, das die Autoren regelmäßig veröffentlichen. Der Report für 2019 zeigt mit seinem City-Ranking, dass auch ganz andere Faktoren als Umwelt und Nachhaltigkeit die Wahl des neuen Lebensmittelpunkts von Expats beeinflussen.

Städte für Expats

© InterNations

Mit Taipeh, Kuala Lumpur, Ho-Chi-Minh-Stadt und Singapur lagen 2019 vier asiatische Städte an der Spitze der besten Städte für Expats. Gleich im Anschluss folgten Montréal, Lissabon, Barcelona, Zug, Den Haag und Basel. Obwohl jede Stadt von Expats aus unterschiedlichen Gründen geschätzt wird, gibt es einige Gemeinsamkeiten: In der Regel genießen sie einen hohen Stellenwert in den Indizes „Arbeiten in der Stadt“, „Lebensqualität“ sowie „Lebenshaltungskosten“. 

Im Nachhaltigkeits-Ranking landet Taiwan immerhin auf Platz 11, während seine Hauptstadt Taipeh 2019 gar zur besten Stadt für Expats gekürt wurde. Allerdings wird spätestens bei Betrachtung der zweit- und drittbesten Stadt klar, wie sehr sich die beiden Rankings unterscheiden. In Sachen Nachhaltigkeit landet Malaysia auf dem hinteren Mittelfeld, Vietnam zählt gar zu den Schlusslichtern. Ob ein Wohnort attraktiv und vielversprechend erscheint, liegt also letztlich daran, welche Aspekte dem Expat selbst wichtig sind.