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Expat City Ranking: Diese Städte sind bei Expats besonders beliebt

Taipeh (1), Singapur (2) und Manama (3) führen das Expat City Ranking 2018 an, was sie zum großen Teil der Tatsache zu verdanken haben, wie leicht sich Expats in diesen Städten einleben. Dies könnte auch mit der freundlichen Bevölkerung und der persönlichen Sicherheit in den drei Metropolen in Zusammenhang stehen. Tatsächlich gilt Taipeh bei 94 Prozent der befragten Expats sogar als freundlichste Stadt weltweit. Die meisten Expats in Manama (87 Prozent) – im Vergleich zu lediglich 62 Prozent weltweit – sind ebenfalls der Meinung, dass die Bevölkerung Expats gegenüber eine freundliche Haltung an den Tag legt. Persönliche Sicherheit ist wiederum einer der größten Vorteile des Lebens als Expats in Singapur: 88 Prozent fühlen sich dort vollkommen sicher (versus 48 Prozent weltweit).

Dagegen sind Riad (72), Dschidda (71) und Rom (70) die Schlusslichter des Rankings. Während die drei Städte in allen Bereichen schlecht bewertet werden, ist die Enttäuschung in Bezug auf das urbane Arbeitsleben offenbar besonders groß: Fast drei von fünf Expats in Rom (58 Prozent) sind mit ihren dortigen Karrierechancen unzufrieden (versus 27 Prozent weltweit). Ein Studienteilnehmer aus Albanien meint sogar: „Karrierechancen gibt es hier nicht.“ Dschidda und Riad hingegen sind die beiden Städte mit den schlechtesten Bewertungen für Work-Life Balance weltweit: 34 beziehungsweise 38 Prozent der Expats sind mit diesem Faktor nicht zufrieden (versus 20 Prozent weltweit).

Deutschland zeigt hingegen ein gemischtes Gesamtbild im diesjährigen Expat City Ranking: Deutsche Städte finden sich sowohl in den globalen Top-Ten (Aachen auf Rang 7) als auch unter den zehn Städten mit den schlechtesten Bewertungen (Stuttgart auf Platz 65). Düsseldorf (24), Köln (33), München (51), Frankfurt (53), Hamburg (55) und Berlin (58) erzielen dagegen durchschnittliche bis unterdurchschnittliche Ergebnisse. Beim Thema Lebensqualität schneiden die deutschen Städte gut ab, während sich hingegen die finanzielle Lage der Expats je nach Ort unterscheidet.

Aachen beim Arbeiten im Ausland Weltspitze

Aachen landet im diesjährigen Expat City Ranking auf Platz 7 von 72 Städten weltweit. Damit schneidet die Stadt von allen deutschen Städten am besten ab und kann in jeder Beziehung punkten. In Bezug auf das urbane Arbeitsleben ist Aachen sogar die beste Stadt der Welt: Über vier von fünf Expats (83 Prozent) halten ihren Arbeitsplatz für sicher und sind mit ihrem Job im Allgemeinen zufrieden (versus 59 Prozent bzw. 65 Prozent weltweit). Die am häufigsten genannten Tätigkeitsbereiche in Aachen sind IT sowie Produktions- und Ingenieurswesen: Je 30 Prozent der Befragten arbeiten in einer dieser Branchen – im weltweiten Vergleich sind es zwölf beziehungsweise acht Prozent. Ein Umfrageteilnehmer aus Lettland hebt insbesondere die „spannenden Karrieremöglichkeiten für Ingenieure“ in Aachen hervor.

Mehr als sieben von zehn Expats, die in Aachen arbeiten (72 Prozent), haben dort nach eigenen Angaben ein höheres Einkommen, als sie in einer vergleichbaren Position im Heimatland verdienen würden; im weltweiten Durchschnitt denken dies nur 53 Prozent der Expats über ihr Einkommen im Ausland. Die Stadt schneidet auch bei den Lebenshaltungskosten überdurchschnittlich ab: Aachen liegt auf dem zweiten Platz weltweit, und vier von fünf Expats (80 Prozent) bewerten diesen Faktor positiv – 22 Prozentpunkte mehr als das entsprechende Ergebnis in ganz Deutschland (58 Prozent).

Nur 28 Prozent der Studienteilnehmer in Aachen fällt es leicht, einheimische Freunde zu finden – 17 Prozentpunkte weniger als im globalen Durchschnitt (45 Prozent). Trotzdem weist Aachen innerhalb von Deutschland noch den zweitgrößten Anteil an Expats auf, die sich an ihrem neuen Wohnort zu Hause fühlen (61 Prozent). Nur in Köln sind es noch mehr (69 Prozent).

Quelle: InterNations

Expats in München verzweifeln an hohen Lebenshaltungskosten

Im Gesamtranking schafft es München nur auf Platz 51 von 72. Das schlechteste Ergebnis erzielt die bayerische Landeshauptstadt beim Thema Finanzen und Wohnen, und auch bei den Lebenshaltungskosten sieht es nur wenig besser aus: Unter allen deutschen Städten erhält München bei diesen Aspekten die schlechteste Bewertung. Fast drei von fünf Expats sind mit den Lebenshaltungskosten in München nicht zufrieden (versus 37 Prozent weltweit) und 16 Prozent vergeben sogar die schlechtmöglichste Bewertung, doppelt so viel wie der globale Durchschnitt (acht Prozent). In ganz Deutschland sind im Durchschnitt nur 21 Prozent der Befragten mit den Lebenshaltungskosten unzufrieden, und nur zwei Prozent beschreiben diese als viel zu hoch. Ganze 75 Prozent der Expats finden es schwierig, in München eine Wohnung zu finden (versus 30 Prozent weltweit) und weitere 85 Prozent halten das Wohnen in der Stadt für überteuert (versus 44 Prozent weltweit).

Auch wenn das Leben in München seinen Preis hat, hat es auch gewisse Vorteile: Auf Platz 12 von 72 ist München die deutsche Stadt mit der besten Lebensqualität. Über neun von zehn Expats (91 Prozent) sind mit der Umweltqualität in München zufrieden, im Vergleich zu 70 Prozent weltweit – 58 Prozent in München bewerten diese sogar als sehr gut (versus 32 Prozent weltweit). Zudem bietet München exzellente Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung: 82 Prozent äußern sich positiv über das Freizeitangebot vor Ort, während weltweit nur 74 Prozent dieser Aussage zustimmen.

In Bezug auf das urbane Arbeitsleben liegt München sogar auf Rang 5 von 72. Auf Platz 10 wird München beim Faktor Karrierechancen vor Ort in Deutschland nur von Stuttgart (Rang 4) übertroffen: 70 Prozent der Befragten in München bewerten diese positiv (versus 51 Prozent weltweit). Beim Bewertungsfaktor „sichere Arbeitsplätze“ schafft es München hinter Stuttgart und Aachen gar in die globalen Top Drei: Hier scheint sich Deutschland im Allgemeinen auszuzeichnen.

Jedoch kämpfen Expats auch in München damit, einheimische Freunde zu finden: Nur circa einem von fünf Befragten (22 Prozent) fällt dies leicht. Ein Drittel der Studienteilnehmer in München die Bevölkerung im Allgemeinen als unfreundlich (versus 21 Prozent weltweit). Ein Expat aus Kanada empfindet die Einheimischen als nicht gastfreundlich und eher unterkühlt und hat sich bislang nur mit anderen Expats angefreundet. Letzteres trifft auf immerhin 43 Prozent der Befragten in München zu, jedoch nur auf 34 Prozent im globalen Durchschnitt.

Berlin ist aufregend, aber wenig gastfreundlich

Berlin liegt unter allen deutschen Städten auf dem vorletzten Platz (Rang 58 von 72 weltweit). Nur circa die Hälfte der befragten Expats (53 Prozent) fühlt sich in Berlin zu Hause (versus 62 Prozent weltweit) und lediglich drei von zehn (30 Prozent) fällt es leicht, in Berlin neue Freunde zu finden (versus 46 Prozent weltweit). „Die Deutschen sind nicht freundlich, vor allem nicht zu Ausländern,“ meint ein Studienteilnehmer aus Spanien. Tatsächlich beschreiben 37 Prozent der Expats die Berliner Bevölkerung als unfreundlich — in ganz Deutschland sind nur 30 Prozent der gleichen Meinung. Vielleicht ist dies ja einer der Gründe dafür, dass 43 Prozent der Umfrageteilnehmer in Berlin vor allem Kontakte zu anderen Expats pflegen (versus 34 Prozent Prozent weltweit) und lediglich 45 Prozent mit ihrem Sozialleben zufrieden sind.

Während Expats in Berlin mit ihrem Sozialleben nicht glücklich sind – die Bundeshauptstadt liegt auf Platz 65 von 72 und schneidet im Deutschland am schlechtesten ab – äußern sie sich positiv über das Freizeitangebot: Hier landet Berlin auf Platz 18 weltweit und erzielt von allen deutschen Städten das beste Ergebnis. Fast neun von zehn Teilnehmern (87 Prozent) bewerten die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung in Berlin positiv, im Vergleich zu 74 Prozent weltweit.

Was das Arbeitsleben angeht, so liegt Berlin unter den deutschen Städten weit zurück: auf Rang 48 im Gesamtranking und 22 Plätze hinter Hamburg (26), der deutschen Metropole mit der zweitschlechtesten Wertung. Berlin erhält für fast alle relevanten Bewertungsfaktoren eine negative Wertung: Knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) ist mit den Karrierechancen in der Hauptstadt zufrieden – im deutschlandweiten Vergleich bewerten über drei von fünf Expats (62 Prozent) diesen Faktor positiv. Zumindest haben Expats in Berlin eine kürzere Arbeitswoche: Sie verbringen pro Woche nur 38,2 Stunden in der Arbeit. In Deutschland beträgt die durchschnittliche Wochenarbeitszeit 39,6 Stunden, und weltweit sind es 40,8 Stunden.