Global Peace Index: Dort ist es für Expats am gefährlichsten
Das friedlichste Land der Welt ist Island, Syrien ist dagegen das Land mit den schlimmsten Lebensbedingungen der Welt. Deutschland befindet sich auf Platz 16 der Rangliste des Global Peace Index 2018, der jährlich von der Organisation Vision of Humanity herausgegeben wird.
Obwohl Europa seine Position als friedlichste Region der Welt beibehalten konnte, hat sich die Lage im dritten Jahr in Folge verschlechtert. Zum ersten Mal in der Geschichte des Index ist ein westeuropäisches Land mit unter den fünf stärksten Absteigern. So fällt Spanien aufgrund innenpolitischer Spannungen und zunehmender Terrorismusauswirkung um zehn Plätze auf Platz 30 zurück. Im vergangenen Jahrzehnt haben sich, bedingt durch höhere politische Instabilität, wachsende Auswirkungen des Terrorismus und einer als verstärkt wahrgenommenen Kriminalität 61 Prozent der Länder in Europa rückläufig entwickelt. Auch keines der nordischen Ländern kann ein im Vergleich zu 2008 ein höheres Friedensniveau verzeichnen.
Zunahme von politischen Spannungen in Europa
23 der 36 Länder weisen im letzten Jahr eine Verschlechterung in Bezug auf Friedfertigkeit auf, die in erster Linie das Ergebnis zunehmender politischer Spannungen und sich verschlechternder Beziehungen zwischen den Ländern ist
Die stärkste Verbesserung zeigte sich im letzten Jahr überraschenderweise im Anteil der Militärausgaben am BIP, der in 88 Ländern zurückging, in 44 Ländern stieg. Die durchschnittlichen Militärausgaben der Länder in Prozent des BIP setzen ihren jahrzehntelangen Abwärtstrend fort – 102 Länder geben in diesem Bereich weniger aus. Gemessen am BIP zählen drei der fünf skandinavischen Länder zu den größten Waffenexporteuren.
Hoher Global Peace Index sichert florierende Wirtschaft
Gewalt kostete die Weltwirtschaft im Jahr 2017, bezogen auf Kaufkraftparität (Purchasing Power Parity, PPP) 14,8 Billionen US-Dollar. Dies entspricht 12,4 Prozent der weltweiten Wirtschaftstätigkeit (weltweites Bruttosozialprodukt) beziehungsweise 1.988 US-Dollar pro Kopf. Der diesjährige Bericht stellt ferner fest, dass sehr friedliche Länder auch erhebliche wirtschaftliche Vorteile gegenüber den am wenigsten friedvollen Ländern haben: Die Inflationsraten sind in Volkswirtschaften mit niedrigem Friedensniveau fast dreimal höher, die Zinssätze mehr als doppelt so hoch, die ausländischen Direktinvestitionen liegen bei knapp der Hälfte“.
USA sinkt im Friedens-Ranking
Die Punktzahl der USA ging weiter zurück, was auf die zunehmende politische Instabilität zurückzuführen ist, trotz der geringeren Auswirkungen von Terrorismus und Militarisierung. Die USA reihen sich damit nun unter die sieben G20-Mitglieder ein, die sich zu den 50 am wenigsten friedlichen Ländern der Welt zählen, gemeinsam mit Mexiko, Südafrika, Saudi-Arabien, Indien, der Türkei und Russland.
Sechs der neun Weltregionen haben sich in Bezug auf das Friedensniveau verschlechtert, wobei auch die vier friedfertigsten Regionen Europa, Nordamerika, der Asien-Pazifikraum und Südamerika abgebaut haben.
Naher Osten und Nordafrika
Diese Region war auch im Jahr 2018 die am wenigsten friedliche der Welt, trotz einer leichten Verbesserung in der Punktzahl, die das Resultat von Entwicklungen im Irak und in Syrien hinsichtlich der abnehmenden Reichweite des Islamischen Staates ist. Katar hat den größten Rückgang verzeichnen müssen, da der politische und wirtschaftliche Boykott der VAE, Saudi-Arabiens, Ägyptens und Bahrains zu einer Verschlechterung der Beziehungen zu den Nachbarländern und zu politischer Instabilität geführt haben.
Europa
Vor allem in Westeuropa entwickeln sich die friedvollsten Länder rückläufig, während sich Staaten mit schwächeren Ergebnissen – viele davon in Osteuropa – verbessern konnten.
Asien-Pazifik
Das Friedensniveau dort hat sich verschlechtert – elf Länder sind abgestiegen, acht Länder weisen eine Verbesserung auf. Myanmar erlebte die stärkste Verschlechterung und büßte 15 Plätze ein. Australien weist aufgrund höherer Inhaftierungsraten und steigender Militarisierung den zweitstärksten Rückgang auf.
Nordamerika
Das Friedensniveau ist in den Vereinigten Staaten zum zweiten Mal in Folge gesunken und bewegt sich nun auf dem schlechtesten Stand seit 2012. Kanada musste nach den Attacken in Quebec City und Edmonton eine Hochstufung hinsichtlich der Möglichkeit von Terroranschlägen hinnehmen.
Russland und Eurasien
Diese Regionen hielten sich trotz einer leichten Verschlechterung des Gesamtergebnisses auf Platz sieben. Die Ukraine, die Kirgisische Republik und Moldawien verbesserten ihre Punktzahl, während neun andere Länder sich verschlechterten. Russland wies dabei den nach Armenien zweitstärksten Rückgang auf.
Mittelamerika und Karibik
Die größten Herausforderungen für den Frieden in dieser Region sind Kriminalität und Korruption. Die Gegend hat seit acht Jahren die schlechtesten Werte im Index hinsichtlich Mordrate, Gewaltkriminalität und erhöht wahrgenommener Kriminalität.
Südamerika
Der Kontinent hat nach wie vor mit dem Thema Gesetzlosigkeit zu kämpfen. Den stärksten Anstieg in der Region verzeichnet Argentinien, gefolgt von Brasilien und Kolumbien.
Südasien
Die Ungleichheit in Bezug auf Frieden hat sich in der südasiatischen Region im Laufe des Jahres weiter vergrößert, wobei die am wenigsten friedlichen Länder – Afghanistan und Pakistan – ihren Abwärtstrend fortsetzten, während sich die friedfertigsten – Bhutan und Sri Lanka – weiter positiv entwickelten.
Subsahara-Afrika
Dort gab es in Bezug auf Frieden vier der fünf größten Verbesserungen, nämlich Gambia, Liberia, Burundi und Senegal. Das Friedensniveau in der Demokratischen Republik Kongo verschlechterte sich weiter und beeinträchtigte die Aussichten des Landes, Krisen wie die anhaltende Ebola-Epidemie zu überstehen.
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Über den Global Peace Index (GPI)
Der Global Peace Index wurde dieses Jahr zum 12. Mal herausgegeben. Die global führende Bemessungsgrundlage der Friedlichkeit von Ländern auf der ganzen Welt wird vom Institute for Economics and Peace (IEP) erstellt und misst anhand von 23 Einzelindikatoren andauernde inländische und internationale Konflikte, die Sicherheit und den Schutz in der Gesellschaft sowie die Militarisierung in 163 Ländern.
Das IEP ist ein internationaler, unabhängiger Think Tank, der sich der Aufgabe widmet, den Weltfokus auf Frieden als ein positives, erreichbares und reales Maß für das menschliche Wohlergehen und den Fortschritt zu verlagern. Das IEP verfügt über Niederlassungen in Sydney, New York, Den Haag und Mexiko-Stadt.
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