Urlaub 2020: So kommt man entspannt und sicher mit dem Auto in die Ferne
Die Vorfreude steigt und das Urlaubsziel rückt immer näher – doch die Fahrt mit dem Auto in den Urlaub ist für viele Reisende gleichzeitig eine echte Zerreißprobe. Kilometerlange Staus, quengelnde Kinder auf dem Rücksitz oder eine Panne sorgen für zusätzlichen Stress. Eine gute Vorbereitung und einige einfache Tipps helfen dabei, entspannt in den Urlaub zu starten und sicher ans Ziel zu kommen.
Wann sind wir endlich da? Wie lange dauert es noch? Gerade mit Kindern auf dem Rücksitz kann die Autofahrt in den Urlaub schnell zur Geduldsprobe werden. Für eine sichere und stressfreie Reise gibt Frank Bärnhof, Kfz-Versicherungsexperte von CosmosDirekt, Tipps und erklärt, worauf bei langen Autofahrten in den Urlaub besonders zu achten ist.
Vorbereitung ist das A und O
Eine entspannte Urlaubsanreise beginnt schon mit einer guten Vorbereitung. „Bei einer Reise mit dem Auto gehört ein ausführlicher Sicherheitscheck vor der Abfahrt unbedingt dazu. Dabei sollten Reifendruck, Öl- und Kühlwasserstand überprüft werden, um Zwischenfälle auf der Fahrt zu vermeiden“, erklärt Frank Bärnhof. Auch der Verbandkasten sollte auf Vollständigkeit und Haltbarkeit gecheckt werden. Um auf eventuelle Pannen vorbereitet zu sein, gehört außerdem ein Warndreieck in den Kofferraum und auch Warnwesten für alle Mitfahrer sollten immer griffbereit sein.
Ein kühler und gesunder Kopf – auch auf langen Strecken
Eine Desinfektion der Klimaanlage sorgt vor allem im Sommer und bei längeren Aufenthalten im Auto für zusätzliche Sicherheit. Denn in ihrer Funktion entzieht die Klimaanlage der Luft Feuchtigkeit. Restflüssigkeit kann sich dabei auf dem Verdampfer absetzen – ein perfekter Nährboden für Bakterien, Pilzsporen und anderen Krankheitserreger, die durch das Gebläse im gesamten Fahrzeug verbreitet werden. Hinzu kommt ein unangenehmer Geruch. Eine Desinfektion sollte deshalb also regelmäßig im Rahmen der jährlichen Klimaanlagenwartung erfolgen.
Nach dem Fahrzeugcheck kann das Auto mit dem Reisegepäck beladen werden. Hier gilt: Schwere Gepäckstücke gehören nach unten, um einen idealen Schwerpunkt zu garantieren. Bei besonders viel Gepäck können leichte Teile auch in einer Dachbox verstaut werden, die zusätzlichen Stauraum bietet. „Sie sollte, ebenso wie Fahrräder, gut gesichert werden. Wenn dann auf der Fahrt doch mal etwas verloren geht und es dadurch zu einem Unfall kommt, trägt in der Regel die Kfz-Haftpflichtversicherung des Verursachers die Kosten für den entstandenen Schaden bei den anderen Beteiligten“, erklärt Frank Bärnhof. „Die Schäden am eigenen Auto sind dagegen nicht über eine Vollkaskoversicherung abgedeckt, da hierbei keine Fremdeinwirkung von außen die Ursache war.“
Kinder im Auto
Wer mit Kindern verreist, sollte zunächst auf deren richtige Sicherung achten: Bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr oder bis zu einer Größe von 150 cm müssen Kinder im Auto mit einem geeigneten Kindersitz oder einer Sitzerhöhung gesichert werden. „Bei einem Verstoß drohen mindestens 60 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg“, weiß Frank Bärnhof. „Außerdem ist ohne die richtige Sicherung das Verletzungsrisiko bei einem Unfall sehr viel höher.“
Während der Fahrt kommt bei Kindern schnell Langeweile auf: Damit die lange Reise für den Nachwuchs nicht zur Qual wird, sollte ein buntes Unterhaltungsprogramm mit an Bord sein. Spielsachen, Kuscheltiere und Hörbücher eignen sich dabei besonders gut. Auch gemeinsame Ratespiele wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“ sorgen für Abwechslung und Spaß während der Fahrt – der Quizmaster sollte jedoch der Beifahrer sein. „Der Fahrer sollte sich durch Ratespiele nicht ablenken lassen, denn dies kann schnell zu einem Unfall führen. Darüber hinaus gefährdet man sich nicht nur selbst, sondern womöglich auch andere Verkehrsteilnehmer“, sagt Frank Bärnhof.
Sicher durch den Stau
Gerade in den Hauptreisezeiten während der Sommermonate kommt der Verkehr auf den Autobahnen immer wieder zum Erliegen. Weil zwischen zähfließendem Verkehr und Stau die Grenzen oft verschwimmen, sollte man immer genügend Abstand zum Vordermann halten. Denn der kann schnell mal abrupt bremsen. Damit auch nachfolgende Fahrer Acht geben, bei einem Stau die Warnblinkanlage nicht vergessen.
„Wer die Lichtzeichen nicht nutzt, kann im Falle eines Auffahrunfalls für einen Teil des Schadens haftbar gemacht werden“, so Bärnhof. Und: Beim Heranfahren an das Stauende muss eine Rettungsgasse für Polizei- und Hilfsfahrzeuge gebildet werden. „Bei Nicht-Beachtung oder gar unberechtigtem Befahren der Rettungsgasse erwarten den Fahrer hohe Bußgelder, Punkte in Flensburg und sogar ein Monat Fahrverbot“, sagt Frank Bärnhof.
Bei einem besonders langen Stau wächst das Bedürfnis, sich kurz die Füße zu vertreten. Doch Vorsicht: Das Verlassen des Autos auf der Autobahn ist prinzipiell verboten. Nur bei starker Hitze oder einer sehr langen Staudauer wird das Aussteigen toleriert. Generell gilt im Stau vor allem eins: „Aufmerksam bleiben ist im Stau besonders wichtig. Denn die Gefahr von Auffahrunfällen ist gerade im Stop-and-Go-Verkehr sehr hoch“, so Frank Bärnhof. Um Staus von vornherein aus dem Weg zu gehen, empfiehlt es sich, antizyklisch zu fahren und verkehrsintensive Tage zu vermeiden.
Regelmäßige Pausen und Snacks halten im Auto fit
Wenn alle Mitreisenden ausgeruht, mit bequemer Kleidung und genügend gesunden Snacks und Getränken starten, steht einer entspannten Fahrt in den Urlaub nichts mehr im Wege. Doch auch wenn es alle kaum erwarten können, endlich am Urlaubsziel anzukommen: „Pausen sind für eine sichere und entspannte Reise unerlässlich. Wer mit dem Auto in den Urlaub fährt, sollte alle zwei Stunden einen Zwischenstopp einlegen“, rät Frank Bärnhof. Für Reisende mit Kindern sind Rasthöfe mit Spielplatz ein geeigneter Ort für die Pause. Hier können sich Eltern bei einem Kaffee oder mit einfachen Dehnübungen von der Fahrt erholen, während die Kinder sich an der frischen Luft austoben können. Das bringt bei allen den Kreislauf in Schwung und sorgt für gute Stimmung auf der nächsten Etappe.
63 Prozent der Pkw-Besitzer planen Urlaubsreise mit dem Auto
Ob Kurzausflüge an die See oder wandern in den Bergen: Fast zwei Drittel der Deutschen Pkw-Besitzer planen in diesem Jahr, ihren Sommerurlaub mit dem Auto zu unternehmen, 46 Prozent im eigenen Land. Das hat Vergölst zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Statista herausgefunden.
Egal ob ans Meer oder in die Berge: 59 Prozent der befragten Autofahrer planen dieses Jahr Kurzausflüge über das Wochenende, 47 Prozent haben sich sogar längere Aufenthalte vorgenommen. Gerade auf langen Fahrten mit Kindern sind Ablenkungsmöglichkeiten immer ein guter Zeitvertreib. 39 Prozent der befragten Pkw-Eigentümer mit Kindern setzen dabei auf Video oder Hörspiele für die Kleinen.
Doch auch Ratespiele, darunter Klassiker wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“, sind für 36 Prozent eine gute Wahl. 35 Prozent setzen auf Ablenkung durch Essen und Trinken. Mehrfachnennungen waren in der Befragung möglich. Im Übrigen setzen 81 Prozent der befragten Autofahrer bei ihren Reisen auf eigene Speisen und Getränke. Mehr als ein Drittel entscheidet sich aber auch für einen schnellen Imbiss in Fast-Food-Restaurants.