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© Sebastian Staines, Unsplash

Ostern 2022: So reist man günstig

Ostern 2022 bietet für viele die ideale Gelegenheit, lange aufgeschobenen Urlaub nachzuholen. Denn kaum sind die Corona-Maßnahmen gelockert, zieht es die Deutschen wieder in die Ferne. So haben die Buchungen im Februar beinahe wieder das Niveau von 2019 erreicht. Doch die kurzfristig stark gestiegene Nachfrage trifft auf ein vermindertes Angebot, da Hotels und Fluggesellschaften nach dem Corona-Einbruch noch nicht die volle Kapazität erreicht haben. Wie man trotz rasch steigender Preise doch noch günstig in den Osterurlaub fahren kann, verrät Professor Dr. Bernd Schabbing, Experte für Tourismus- und Eventmanagement an der International School of Management (ISM).

Spartipps für Ostern 2022

Wegen Corona haben die meisten Deutschen ihren Urlaub die letzten beiden Jahre im Inland oder im benachbarten Ausland verbracht. Die Menschen zog es in die Natur, wobei die Berge sowie die Ost- und Nordsee zu beliebten Inlandszielen mit kalkulierbarem Risiko gehörten. Doch kaum werden die Maßnahmen gelockert, kehren die Deutschen in die altbewährten Mittelmeer-Hotspots zurück. Italien, Griechenland, Spanien sowie Portugal sind bereits so gefragt, dass die Nachfrage bald das Angebot übersteigen könnte. Denn die Anbieter, sprich Hotels, Fluggesellschaften, Flughäfen etc. haben nach der Zäsur der Corona-Krise noch nicht wieder ihre volle Kapazität erreicht. Doch wer in seiner Wahl nicht festgefahren ist, kann durchaus noch günstige Angebote an schönen Orten finden. ISM-Tourismusexperte Schabbing verrät, welche Destinationen nach wie vor günstig sind, und was es bei der Buchung der Urlaubsreise zu beachten gilt.

„Vermeiden Sie den Massenstrom.“

In Krisensituationen ist das Sicherheitsbedürfnis der Menschen größer, weshalb man bevorzugt altbekannte Reiseziele am Mittelmeer ansteuert. Wirtschaftlich weniger stark entwickelte Länder wie Ägypten und Tunesien, die aus Sicht vieler Europäer in Sachen Hygiene und Gesundheitsversorgung schlechter abschneiden, sind noch weitaus weniger stark ausgebucht, obwohl es dort richtig tolle Angebote gibt. Wem die Mittelmeer-Hotspots zu teuer und Länder wie Ägypten oder Tunesien noch zu unsicher sind, könnte auch Dubai oder die Seychellen als Urlaubsziel wählen. Auch die Städte wurden aufgrund von Corona in den letzten beiden Jahren tendenziell gemieden. Wer jetzt eine Städtereise bucht, hat preislich meist Vorteile. Möchte man dabei nicht auf das Meer verzichten, könnte man sich zudem nach Städten an der Atlantikküste in Frankreich oder Spanien umschauen.

„Schon einmal über eine Kreuzfahrt nachgedacht?“

Ebenso wie die Städte werden auch Kreuzfahrten aufgrund der vergangenen Corona-Erfahrungen vielfach mit einer erhöhten Ansteckungsgefahr assoziiert. Momentan lassen sich noch richtig gute Preise herausholen. Aber Achtung, wer eine Kreuzfahrt buchen möchte, sollte sich sputen! Aufgrund der guten Entwicklung bei den Buchungen geht der Experte Schabbing davon aus, dass nach den Schnäppchenangeboten der letzten Wochen auch bei den Mittelmeer-Kreuzfahrten plötzliche Preisaufschläge bis 50 Prozent möglich sind. Besser sieht es für Kreuzfahrten in den USA und der Karibik aus. Allerdings könnten auch bei den Übersee-Kreuzfahrten die Preise bald nach oben klettern.

„Buchen Sie früh mit Stornierungsoption.“

Aufgrund der raschen Preisexplosionen gilt, lieber einmal zu viel oder zu früh buchen, als leer auszugehen. Denn für den Sommer sieht der Tourismusexperte eine dramatische Verknappung voraus. Last-Minute-Buchung bleibt zwar möglich, aber preislich nicht mehr so attraktiv wie in vergangenen Jahren. Hier hilft, dass fast alle großen Veranstalter großzügige und oft auch kostenlose Stornierungsoptionen bieten – man bucht also oft ohne Risiko.

„Testen Sie eine Beratung im Reisebüro.“

Die Reisebüros haben die Corona-Zeit genutzt, um ihren Service weiter zu optimieren. Sie sind sehr kompetent bei der Beratung und inzwischen auch kaum teurer als die Konkurrenz aus dem Internet. Gerade bei erhöhten Sicherheitsbedenken oder untypischen Reisezielen lohnt sich eine Beratung, da ein Berater schnell gute Angebote vorschlagen kann und viele auch unbekannte Ziele kennt. Bis man etwas in ähnlich guter Qualität im Internet findet, muss man online schon einiges an Zeit investieren.

„Denken Sie flexibler und um die Ecke.“

Pauschalreisen werden meist paketiert in fünf bis sieben Tagessets angeboten. Wenn Urlauber von dieser fünf bis sieben Tage-Regel wegkommen, sprich zum Beispiel nur vier oder acht Tage buchen, werden die Angebote meist sofort günstiger. Auch die Wahl der Abflugzeit und des Flughafens beeinflussen den Preis. Ostern 2022 lässt sich viel Geld sparen, wenn man etwas früher oder später als am Karfreitag fliegt. Beim Flughafen kann es sich lohnen, auf einen Flughafen etwas weiter weg vom Wohnort auszuweichen.

Falls man etwas mehr Zeit zur Verfügung hat, kann man auch mit dem Auto oder dem Zug reisen, anstatt zu fliegen. Diese Variantenwechsel wirken simpel, können aber einen starken Effekt auf den Preis haben! Familien mit schulpflichtigen Kindern, die beim Reisedatum weniger flexibel sein können, rät der Tourismusexperte Prof. Dr. Schabbing, so früh wie möglich online oder mithilfe des Reisebüros zu buchen. Für alle anderen gilt: „Denken Sie flexibel und spielen Sie mit den einzelnen Bausteinen wie Flughafen, Reisezeiten und -dauer, Destination und Verpflegungspaket. Sie werden staunen, wie schnell sich mit ein paar simplen Tricks Geld sparen lässt!“

Mallorca an Ostern 2022 beliebtestes Ziel, doch Metropolen holen auf

Über das Osterfest im April stehen Städtetrips hoch im Kurs. Die Nachfrage nach dem Klassiker Mallorca ist nach wie vor am stärksten, wenn deutlich auch geringer als 2021. Dafür ist der Trip auf die Sonneninsel erschwinglicher als im Vorjahr und auch als vor der Pandemie. Die Deutschen sehnen sich aber vor allem auch nach Städtereisen – und London, Paris und New York sind wieder im Kommen. Das ermittelte die Reisesuchmaschine momondo.

Die Deutschen bekommen dieses Jahr ihren Lieblingsurlaubsort Mallorca zum Schnäppchenpreis. Die Sonneninseln liegt wie so oft auf Platz eins der Suchanfragen für Flüge zur Osterzeit. Die in diesem Jahr aber besonders sonnige Nachricht: Die Preise für Flüge liegen um fast sieben Prozent, für Hotelübernachtungen sogar um die Hälfte unter dem Vorjahreswert und um rund 20 Prozent unter den durchschnittlichen Übernachtungspreisen von vor der Pandemie. So wird der Urlaub auf der Baleareninsel gar zum Geheimtipp für Sparfüchse und Sonnenanbeter. Die übrigen Plätze der Top 10 Reiseziele gehört den Metropolen.

Lufthansa stockt Verbindungen auf

Um der hohen Nachfrage nachzukommen und möglichst viele Sonnenhungrige an ihr Urlaubsziel zu bringen, bietet Lufthansa jetzt kurzfristig für Ostern 2022 mehr als 50 zusätzliche Flüge von und nach Frankfurt und München an.

Ab Frankfurt können sich Urlauber*innen für die Osterferien mehr als 30 zusätzliche Flüge in den Süden freuen. Fünf Verbindungen nach Palma de Mallorca (Spanien), fünf Verbindungen nach Faro (Portugal), drei Verbindungen nach Funchal auf Madeira (Portugal) und zwei Verbindungen nach Larnaka (Zypern) stehen nun zusätzlich im Flugplan.

Ab München werden mehr als 20 Extra-Flüge einsetzt, die Gäste in die schönsten Urlaubsregionen in Europa fliegen werden. Zum ohnehin schon erweiterten Flugprogramm kommen folgende Verbindungen ab München hinzu: Zweimal Faro (Portugal), zweimal Heraklion (Griechenland), je zweimal Fuerteventura, Gran Canaria und Teneriffa sowie eine Verbindung nach Palma de Mallorca (alle Spanien).

Gegen den allgemeinen Reisetrend, eher entlegen gelegene Destinationen zu bevorzugen, zieht es deutsche Osterurlauber in diesem Jahre verstärkt wieder in die pulsierenden Metropolen dieser Welt, vor allem in die Europas. Mit Istanbul, Lissabon, London, Paris oder Rom sind Top-Städtereiseziele zurück auf der Urlauber-Flugroute, für ein Ostern 2022 in der Ferne wird am meisten nach Flügen nach Dubai, New York und Bangkok gesucht. Mit optimaler Mischung aus Großstadtflair und Sandstränden positioniert sich Barcelona auf Platz 2 des Flugsuche-Rankings.

Hotels Ostern 2022 mitunter deutlich günstiger

Während die Preise für Flüge zwar tendenziell gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind – außer für London, hier sind sie leicht gesunken – zeigt ein Blick auf die durchschnittlichen Preise für Hotelübernachtungen, dass sich ein Trip in einige Top-Städte sehr lohnen kann: In Paris liegt die Hotelübernachtung beispielsweise bei durchschnittlich 127 Euro, was einer Reduktion von rund zehn Prozent im Vergleich zu 2019 entspricht, in Barcelona sinkt das Preisniveau um rund 28 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2019 auf 108 Euro im Schnitt. Wer in den Big Apple New York möchte, der nächtigt für rund 22 Prozent weniger als noch Ostern 2019, für einen durchschnittlichen Preis von 200 Euro.

Top 10 Reiseziele nach Flugsuche

1. Palma de Mallorca

2. Barcelona

3. Istanbul

4. Lissabon

5. London

6. Dubai

7. New York

8. Paris

9. Bangkok

10. Rom

Auch in Deutschland liegen die Städte vorn

In Deutschland sind die Top 5 bei der Hotelsuche ebenfalls Städte: Berlin (durchschnittlicher Preis für eine Hotelübernachtung: rund 94 Euro), Hamburg (110 Euro), Köln (97 Euro), München (86 Euro) und Frankfurt am Main (85 Euro).

Bei der Wahl des Reisezeitraums starteten die meisten Suchanfragen für den Osterurlaub mit dem Abreisedatum 9. April – also dem Samstag vor Karfreitag, der auf Platz eins der meistgesuchtesten Reisedaten landet. Die auf momondo.de durchgeführten Flugsuchen mit einem Abflug am 9. April sind um 105 Prozent höher als die Suchen für Flüge mit einem Abflug am nächsten Tag. Es ist also davon auszugehen, dass die deutschen Flughäfen am 9. April besonders voll sein werden. Der Expertentipp an alle Reisenden: Erst am 10. April in den Urlaub starten.

ADAC sieht Staugefahr für Ostern 2022

Der ADAC rechnet an Ostern 2022 insgesamt mit deutlich mehr Reiseverkehr als in den beiden letzten Corona-Jahren, aber mit immer noch weniger als vor der Pandemie. Überregionale Reisen sind wieder möglich und auch Einschränkungen gibt es kaum noch. Daher wird die Stausituation angespannter sein als an den letzten beiden Osterfesten.

Ähnlich wie in den vergangenen Jahren ist auch Ostern 2022 mit Stau auf deutschen Straßen zu rechnen
Osterstaus: Coronajahre 2019, 2020 und 2021 im Vergleich. Quelle: ADAC

Gründonnerstag war im Jahr 2019 einer der fünf staureichsten Tage des Jahres, auch in diesem Jahr werden an diesem Tag (14. April) Pendler auf dem Heimweg und Autofahrer auf dem Weg zu ihren Familien oder Verwandten sein. Verzögerungen sind an Baustellen und auf den Ballungsraumautobahnen möglich. Ebenfalls etwas mehr Verkehr erwartet der ADAC auch am Ostermontag, 18. April, wenn das verlängerte Wochenende endet. Ostersonntag rechnen die ADAC Experten dagegen nur mit wenigen Staus.