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© DisobeyArt, AdobeStock

Mit dem Auto in den Urlaub: 10 Tipps für eine umweltfreundliche Autoreise

Deutschland ist und bleibt Autoland. Jeder Zweite tritt seine Urlaubsreise hierzulande am liebsten mit dem Auto an. Zu diesem Schluss kommt die ADAC-Tourismusstudie Reiseverhalten im Wandel aus dem Jahr 2022. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, steht das Auto doch für maximale Flexibilität und Freiheit, wo auch immer uns die Straßen dieser Welt hinführen (außer sie führen uns nach Thailand, wo Autofahrer durchschnittlich 56 Stunden im Stau stehen). Doch wie verhält es sich mit der Umweltfreundlichkeit von Autoreisen?

Das Auto ist zweifellos nicht die klimafreundlichste Art zu Verreisen, wenn auch deutlich klimafreundlicher als Kreuzfahrtschiffe oder Flugzeuge. Doch auch beim Auto lässt sich noch etwas an der CO2-Schraube drehen. Diese Gastbeitrag von campingnerd.de gibt 10 einfache Tipps, die dabei helfen, eine umweltfreundliche Autoreise zu gestalten. 

1. Mit einem umweltfreundlichen Auto fahren

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Bereits die Wahl des Reisevehikels kann den CO2-Ausstoß im Urlaub erheblich reduzieren oder deutlich erhöhen. Möchte man eine umweltfreundliche Autoreise  machen, bieten sich Autos an, die während der Fahrt nur eine möglichst geringe Konzentration von Schadstoffen, wie etwa Kohlenmonoxid, Feinstaubpartikel oder Stickoxide ausstoßen. Auch die CO2 Emission des Autos sollte bei der Wahl des Autos eine Rolle spielen. Elektro-Autos haben hier klar die Nase vorn, während Verbrenner das Nachsehen haben. Aber Vorsicht: Auch ein moderner Diesel kann erfreulich niedrige Werte bei den Schadstoff-Emissionen erzielen und lässt damit mitunter selbst die elektrische Konkurrenz hinter sich. Diese ist nämlich durch den deutschen Strommix, bestehend aus einem nicht zu unterschätzenden Teil Stein- und Braunkohle, ganzheitlich betrachtet im Emissions-Nachteil.

2. Mit einem gebrauchten Auto fahren

Der Geruch von einem neuen Auto, das frisch vom Band läuft und noch keinen Kilometer auf dem Tachometer hat? Ein Traum vieler Deutscher und ein Albtraum für Natur und Umwelt. Jedes Auto, das nicht produziert werden muss, schont die natürlichen Ressourcen und obendrein den Geldbeutel. Zwar werden Motoren immer besser und effizienter, doch die Autos werden auch immer schwerer und breiter. Darüber hinaus ähnelt so manches Auto technisch einem Raumschiff. Und all dieser technische Fortschritt kostet Ressourcen. Bis man diese Emissionen, die bei der Produktion eines modernen, umweltfreundlichen Autos anfallen, wieder raushat, muss man schon die ein oder andere Langstrecke absolvieren. Besser für eine umweltfreundliche Autoreise ist daher: Ein altes Auto fahren, bis es sprichwörtlich auseinanderfällt (was idealerweise nicht während der Reise passieren sollte).

3. Einen Leihwagen nutzen

Wer kein Auto besitzt, sich aber dennoch die Flexibilität und Freiheit im Urlaub nicht nehmen lassen möchte, kann sich ein Auto von Freunden und Bekannten leihen oder einen der zahlreichen Anbieter nutzen, die Autos vermieten. Diese Anbieter bieten eine breite Palette an Modellen, die auf die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben der Kunden zugeschnitten sind. Egal, ob man ein kompaktes Auto für eine Städtereise, einen geräumigen Van für einen Familienausflug oder vielleicht sogar ein luxuriöses Cabrio für einen besonderen Anlass sucht – die Auswahl ist enorm.

4. Vorausschauend fahren

Kommen wir zum Fahrstil: Vorausschauendes Fahren schont nicht nur die Nerven und den Geldbeutel, sondern kann auch die CO2-Emissionen während der Fahrt deutlich reduzieren. Statt fünf Zentimeter vor einer Haltelinie mit voller Kraft in die Eisen zu treten, sollte man die automatische Motorbremse nutzen. Diese verbraucht, anders als der Leerlauf, keinen Kraftstoff. Ebenfalls vorausschauend ist frühes Hochschalten und Fahren bei einer möglichst niedrigen Drehzahl von etwa 2000 Umdrehungen.

5. Motor aus bei Stillstand

Fun Fact: Selbst im Leerlauf verbraucht ein Auto etwa einen Liter Kraftstoff pro Stunde. Den Motor laufen zu lassen schadet sowohl der Umwelt als auch dem Portemonnaie. Diese monetären und umwelttechnischen Kosten lassen sich einfach dadurch vermeiden, dass man den Motor bei mehr als zehn Sekunden absehbarem Stillstand, zum Beispiel im Stau oder wenn man an einer roten Ampel oder einem Bahnübergang steht, ausschaltet. Oft liest man, dass ein Motor beim Start mehr verbrauche, als wenn er einfach im Leerlauf weiterlaufen würde, doch das ist ein Irrtum. Die zusätzliche Energie, die beim Start eines betriebswarmen Motos aufgewendet werden muss, ist absolut marginal.

6. Fensterscheibe oder Klimaanlage?

Geht die Reise in den Süden, fühlt man sich nach Betreten des Autos schnell wie ein Brathähnchen im Ofen. Während die einen dann hektisch das Fenster herunterkurbeln, schwören die anderen auf Klimaanlagen. Doch was ist umwelttechnisch sinnvoller? Die Antwort: Es kommt darauf an. Am offenen Autofenster verwirbelt die Luft, wodurch ein Luftwiderstand entsteht. Je schneller man fährt, desto schneller verwirbelt die Luft und man braucht mehr Energie, um voranzukommen. Ab Tempo 70 ist es daher durchaus sinnvoll, die Fenster zu schließen und die Klimaanlage zu verwenden, denn der Luftwiderstand bei hohen Geschwindigkeiten mit offenem Fenster macht Energiegewinne ansonsten schnell zunichte.

© Cavan for Adobe , AdobeStock

7. Leichtlauföle und Leichtlaufreifen

Jetzt wird es technisch: Das Bundesumweltamt rät zu Leichtlaufölen, um den Kraftstoffverbrauch eines Autos weiter zu reduzieren. Bei Leichtlaufölen handelt es sich um Motoröle, die eine deutlich höhere Viskosität haben. Das bedeutet, dass das Öl selbst bei Kälte eine deutlich bessere Fließeigenschaft aufweist als herkömmliche Motoröle. Damit wird eine optimale Schmierung der Maschinenteile gewährleistet und Reibungsverluste im Motor reduziert.

Leichtlaufreifen weisen einen reduzierten Rollwiderstand auf und sind deshalb die umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Reifen. Denn mit dem Rollwiderstand eines Reifens entscheidet sich auch der Kraftstoffverbrauch eines Autos. Leichtlaufreifen sind rollwiderstandsoptimiert, was nicht nur die Lebensdauer der Reifen erhöht und den Kraftstoffverbrauch senkt, sondern auch die Schadstoffemissionen reduziert.

8. Mit optimalem Reifendruck fahren

Jeder Fahrradfahrer kennt das: Man müht sich auf dem Fahrrad ab und kommt nur sehr beschwerlich vorwärts. Es fühlt sich an, als würde man während der Fahrt bremsen. Schuld ist oftmals nicht ausreichend Luft im Reifen. Ähnlich verhält es sich beim Auto. Bereits 0,5 bar zu wenig Luftdruck können entscheidend sein und den Kraftstoffverbrauch auf 100 Kilometer um einen Liter erhöhen. Doch nicht nur der verminderte Rollwiderstand belastet die Umwelt durch mehr Kraftstoffverbrauch. Ein zu niedriger Luftdruck im Reifen erhöht den Reifenabrieb, wodurch vermehrt Feinpartikel in den Umweltkreislauf gelangen.

9. Gewicht des Autos reduzieren

Drei Kisten Bier, zwei Fahrräder, ein Golden Retriever auf der Rückbank und was man sonst noch für den Urlaub am See braucht: Das Auto ist schnell voll und schwer. Und ein schweres Auto verbraucht mehr Kraftstoff, hat einen höheren Reifenabrieb und schadet somit der Umwelt. Möchte man ohnehin in zwei Wochen Urlaub nur eine einzige Fahrradtour machen, lohnt es sich, sich am Zielort Fahrräder auszuleihen. Getränke und Lebensmittel lassen sich ebenfalls hervorragend vor Ort erwerben. All das führt zu einer nicht unerheblichen Gewichtsreduktion des Autos. Und wie könnte man eine fremde Kultur besser entdecken als durch ihre kulinarischen Besonderheiten in einem lokalen Supermarkt?

10. Autofahrt meiden und Alternativen suchen

Die umweltfreundlichste Autofahrt ist am Ende immer noch die, die nicht stattfindet. Das Auto hat unzweifelhaft Vorteile, möchte man aber umweltbewusst Reisen, sollte man zumindest für Teilstrecken auf Alternativen setzen. Innerhalb des Zielortes kann man den öffentlichen Nahverkehr nutzen oder kleinere Strecken mit dem Fahrrad oder Lastenrad zurücklegen. Oder umgekehrt: Die Anreise erfolgt mit Bus und Bahn und für Ausflüge vor Ort leiht man sich ein Auto stunden- oder tageweise.

Umweltfreundlich Autofahren: Geht doch!

Auch wenn das Auto nicht die umweltfreundlichste Art zu Reisen ist, ist es dennoch die bequemste und flexibelste und bleibt uns sicherlich noch eine Weile erhalten. Dennoch lässt sich auch die Autoreise durch die ein oder andere Stellschraube noch klimafreundlicher gestaltet. Für mehr Informationen zu umweltfreundlichem Urlaub, sieht diesen umfangreichen Ratgeber: hier. https://campingnerd.de/nachhaltiges-campen/