Abzug aus China kostet Firmen eine Billion Dollar
Der Abzug von Firmen aus China ist eines von vielen Indizien für einen aktuellen Trend. Zumindest vorübergehend sorgt die Coronakrise für einen Abkehr vom Globalisierungstrend. Die Pandemie befeuert Umdenken in vielen Chefetagen. Europäische und US-Firmen, die aufgrund der Corona-Krise versuchen, ihre Produktion aus China auszulagern, müssen tief in die Tasche greifen. Laut Berechnungen der Bank of America (BOA) würde eine Abkehr vom Globalisierungstrend für Unternehmen in fünf Jahren eine Billion Dollar (rund 840 Milliarden Euro) kosten. Längerfristig gesehen würde sich diese Strategie aber trotzdem positiv auf die Bilanzen auswirken, so die Analysten.
COVID-19 wie Katalysator für den Abzug
„Dass viele Unternehmen ihre Globalisierungsstrategie überdenken und stattdessen verstärkt auf einen eher lokalen Ansatz setzen wollen, hat sich in Bezug auf die Versorgungsketten schon vor der Pandemie abgezeichnet.“ Das stellt CNBC unter Verweis auf den BOA-Bericht klar. Die Ursache hierfür liege in einer ganzen Reihe unterschiedlicher Faktoren. Etwa Handelsstreitigkeiten, nationale Sicherheitsbedenken, die zunehmende Automatisierung oder aber auch der Klimawandel.
„Covid-19 hat hier als Katalysator gewirkt und die Umkehr der jahrzehntelangen Verlagerung der Produktion von den USA und Europa nach China beschleunigt.“ Das resümiert Candace Browning, Head of Global Research bei der BOA. Mittlerweile gingen viele Unternehmen davon aus, dass eine Relokalisierung der Produktion und ein Abzug aus China vorteilhaft wären, um eine breitere Stakeholder-Basis zu gewinnen. „Obwohl Stakeholder durchaus unterschiedliche Perspektiven vertreten können, kommen sie doch alle zu demselben Schluss, dass die Versorgungskette idealerweise innerhalb der eigenen nationalen Grenzen gesichert werden sollte“, so Browning.
Lokale Versorgungsketten
Laut BOA hat die Pandemie in rund 80 Prozent der globalen Wirtschaftssektoren zu Störungen oder sogar zum Zusammenbruch der Versorgungsketten geführt. Knapp drei Viertel der betroffenen Unternehmen haben sich als Konsequenz aus dieser Entwicklung dazu entschlossen, ihre vielfach bereits bestehenden Relokalisierungs-Bemühungen deutlich auszudehnen. Demzufolge glauben auch 67 Prozent der befragten Global Fund Manager, das ein lokal orientierter Umbau der Versorgungsstruktur das dominierende strukturelle Merkmal der Post-Covid-Wirtschaft sein wird.
Quelle: pressetext.com