Vor Corona: Weltweit immer mehr Pendler unterwegs
Vor Corona waren vor allem Pendler in Israel und den VAE besonders lange unterwegs. In der DACH-Region pendelt ein Zehntel der Schweizer täglich über eine Stunde zu ihrem Arbeitsplatz. Ein weiteres knappes Viertel der arbeitenden Bevölkerung benötigt immerhin eine halbe bis volle Stunde für den Arbeitsweg.
Laut Statista Global Consumer Survey 2020 haben die Schweizer damit von allen deutschsprachigen Ländern die längste Pendelzeit. In Deutschland und Österreich brauchen nur sechs bis sieben Prozent der Befragten länger als eine Stunde, um zur Arbeit zu gelangen. Wege zwischen 30 und 59 Minuten, nehmen in Deutschland etwa 20 Prozent und in Österreich 22 Prozent in Kauf.
Die meisten Befragten in allen drei Ländern haben angegeben, fünfmal die Woche 15 bis 29 Minuten in ÖPNV, dem eigenen Auto, Fahrrad oder zu Fuß Richtung Arbeitsstelle zu pendeln. Kurze Strecken von unter einer Viertelstunde sind für 19 bis 21 Prozent der Umfrage-Teilnehmenden an der Tagesordnung.
Die Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten, kommt also vielen Menschen im DACH-Raum durchaus entgegen. Besonders in der Schweiz ist die Zeitersparnis durch das Wegfallen des Arbeitsweges deutlich. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer würden durch die dauerhafte Möglichkeit von zuhause arbeiten zu können, Lebensqualität dazugewinnen.
In den letzten Jahren verstärkte sich der Trend, wonach Arbeitende weltweit immer längere Strecken zur Arbeit in Kauf nahmen. So arbeitet weniger als die Hälfte der Berufstätigen in Österreich in der eigenen Wohngemeinde. Im Jahr 2009 gaben noch 55 Prozent der Befragten des Arbeitsklimaindexes an, nicht pendeln zu müssen. 2019 waren es nur noch 45 Prozent.
Trend vor Corona: Weltweit immer mehr Pendler
In Deutschland legten Pendler im Jahr 2000 täglich noch rund 8,7 Kilometer auf dem Weg zur Arbeit zurück. 14 Jahre später waren es schon 10,5 Kilometer. Demnach ist vor allem der Anteil derjenigen, die mehr als 20 km bis zum Arbeitsort zurücklegen gestiegen. Die Arbeitswege für Bürger aus unteren und mittleren Einkommensschichten sind am höchsten gestiegen. Für viele sind die Mieten in Großstädten in den vergangenen Jahren kaum mehr bezahlbar geworden, allerdings finden sich dort die attraktivsten Jobs. Resultat sind längere Anfahrtswege. Doch auch hoch qualifizierte Arbeitnehmer nehmen immer weitere Wege zur Arbeit in Kauf. Dabei sind höhere Gehälter häufig ein Anreiz für längere Strecken.
Weltmeister im Pendeln sind einer Studie aus dem Jahr 2017 zufolge die Israelis. Mehr als 1,5 Stunden verbringen sie durchschnittlich pro Tag in Bus, Bahn und Co. In den Vereinigten Arabischen Emiraten sieht es ähnlich aus: Dort brauchen die Menschen mit 96 Minuten nur eine Minute weniger. Die kürzesten Wege haben mit nur 39 Minuten am Tag die Japaner und in Deutschland, wo 60 Prozent der Arbeitnehmer pendeln, braucht man 60 Minuten pro Tag – neun Minuten weniger als der Länderdurchschnitt.