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Tropenkrankheiten: Leider häufiger Begleiter beim Abenteuer Ausland
© hanohiki – AdobeStock

Tropenkrankheiten: So schützen sich Reisende

Präventive Maßnahmen vor und während der Urlaubsreise helfen, vor Tropenkrankheiten zu schützen. Fieber, Durchfall, Malaria oder Cholera können sonst zu schlimmen „Souvenirs“ werden. Bakterielle Infektionen wie Typhus sind außerdem in Regionen mit schlechter Wasserqualität und mangelnden Hygienestandards verbreitet, etwa in Afrika, der Karibik oder Lateinamerika. Stechmücken verbreiten ebenfalls Infektionskrankheiten.

Magen-Darm-Infektionen durch Bakterien oder Viren

Magen-Darm-Infektionen gehören zu den häufigsten Reisebegleitern in den Tropen. Häufig lösen Infektionen durch Bakterien oder Viren diese Tropenkrankheiten aus. Auch den Reisedurchfall, der meist auf verunreinigtes Wasser oder Nahrungsmittel zurückzuführen ist. Lebensgefährlich ist das nicht unbedingt. In der Regel klingt ein unkomplizierter Reisedurchfall nach zwei bis drei Tagen von allein wieder ab. Hält der Reisedurchfall allerdings länger an und kommen Fieber und Gliederschmerzen hinzu, sollten Sie am Urlaubsort einen Arzt aufsuchen.

Betroffene müssen allerdings den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und viel Trinken. Wasser aus der Flasche oder Tee sind hier die hygienischen Optionen. Durch den Durchfall entgehen dem Körper Elektrolyte – dagegen hilft, etwas Kochsalz und Traubenzucker unterzumischen.

Insektenstiche: Ursache für Tropenkrankheiten wie das Zika-Virus

Durch Insektenstiche ausgelöste Tropenkrankheiten kommen deutlich seltener vor als früher angenommen. Dennoch sollten Reisende im Zuge Ihrer Urlaubsvorbereitung die passende Vorsorge berücksichtigen. So kann der Stich einer Stechfliege wie der Tsetse-Fliege in Afrika zum Beispiel die sogenannte Schlafkrankheit übertragen. Auch Malaria oder das Zika-Virus, das durch die Aedes-Mücke verbreitet wird, werden durch Insektenstiche weitergegeben. Zika trat zunächst in Lateinamerika auf. Mittlerweile gibt es auch Fälle im Süden Floridas, in Thailand, Malaysia, auf den Philippinen und Malediven sowie im tropischen Afrika.

Tropenkrankheiten werden häufig von Instekten übertragen, teilweise auch tagsüber
© ekamelev – Unsplash

Die Symptome ähneln denen des Dengue-Fiebers, sind aber deutlich milder. Drei bis zwölf Tage nach dem Mückenstich treten Hautausschlag, Bindehautentzündung, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Fieber auf. Für den Infizierten selbst ist das Dengue-Fieber lediglich bei schweren Vorerkrankungen gefährlich. Schwangere sollten allerdings Reisen in Länder vermeiden, in denen das Zika-Virus übertragen werden kann. Denn beim ungeborenen Kind kann eine Infektion Hirnfehlbildungen auslösen. Allerdings sollten gerade Schwangere Reisen in Länder mit erhöhter Zika-Gefährdung vermeiden, da eine Infektion Hirnfehlbildungen beim ungeborenen Kind auslösen kann. Insektenschutz ist schon bei der Urlaubsvorbereitung wichtig: Lange Kleidung, ein Anti-Mückenspray und ein Mückennetz gehören ins Gepäck. Für Reisen in Risikogebiete bekannter Tropenkrankheiten lassen Sie sich von einem Reisemediziner zudem bezüglich einer möglichen Prophylaxe beraten.

Malaria: Tropenkrankheit vor allem in Afrika

Ebenfalls leicht Rückläufig: Eine Malaria-Erkrankung im Urlaub. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete für 2018 896 Fälle.  Zuletzt hatte es 2014 einen sprunghaften Anstieg an Malaria-Infektionen gegeben, die in Deutschland gemeldet wurden.

Malaria, eine der bekanntesten Tropenkrankheiten
© Robert-Koch-Institut

Der  weitaus  größte  Teil  (616  Fälle,  95  Prozent)  der  dem RKI gemeldeten Malaria-Erkrankungen  hatte  sich  –  wie schon in den Vorjahren – in einem afrikanischen Land infiziert. Dennoch wurde als häufigstes Land Afghanistan genannt. Die Infektionszahl aus Asien insgesamt ist dagegen weiter rückläufig.

Bezogen auf die gesamte Bevölkerung beträgt Fallzahl (genauer: die Inzidenz) 1,1 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner in Deutschland. Jungen und Männer sind dabei doppelt so oft betroffen wie Mädchen und Frauen. Dieses Phänomen, schon seit Jahren bekannt, führen die Forscher auf unterschiedliches Reiseverhalten zurück. Die hohe Zahl an männlichen Fällen liegt wohl außerdem auch an der hohen Zahl von Männern, die aus Malaria-Endemiegebieten nach Deutschland einreisen.

Tropenkrankheit Malaria: Häufiger bei Männern verbreitet?
© Robert-Koch-Institut

Tropenkrankheiten Dengue- und Gelbfieber

Wie Malaria kommen auch Dengue- und Gelbfieber in einigen Regionen der Karibik und Lateinamerikas, beispielsweise in Brasilien oder Panama, vor. Deutsche Urlauber waren 2018 etwas weniger vom Dengue-Fieber betroffen als im Vorjahr. Dem RKI wurden 635  Dengue-Fieber-Erkrankungen übermittelt. Hochgerechnet auf 100.000 Einwohner traten in Deutschland 0,7 Erkrankungen auf. Am meisten betroffen waren Urlauber zwischen 20 und 39 Jahren. Und am meisten infizierten sich die Urlauber in Asien: 77 Prozent der bekannten Fälle traten dort auf.

Das Dengue-Fieber wird übrigens durch tagaktive Mücken übertragen. Reisende sollten sich also nicht nur nachts vor Mücken schützen. Infizierte verspüren Muskel- und Gliederschmerzen sowie grippeähnliche Symptome. Bei schwerem Verlauf kann es zu inneren Blutungen kommen, hier sollte ein Arzt helfen. Suchen Sie deshalb unbedingt einen Arzt auf. Wichtig ist dabei vor allem die Diagnose. Denn eine wirkliche Therapie existiert gegen Dengue-Fieber nicht.

Gelbfieber äußert sich ebenfalls durch Fieber und grippeähnliche Symptome, kann ebenfalls zu inneren Blutungen und im Extremfall zum Tod führen. Anders als beim Dengue-Fieber gibt es jedoch einen Impfschutz. Prophylaxe fängt hier also schon vor dem Urlaub beim Hausarzt an.

Tropenkrankheiten: Leider häufiger Begleiter beim Abenteuer Ausland
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Typhus und Cholera

Hygiene hat im Urlaub höchste Priorität, wenn es um den Gesundheitsschutz geht. Zu den häufigen Reisekrankheiten in Afrika zählen meist Infektionen, die auf einen Mangel an Hygiene zurückzuführen sind. Darunter auch Cholera und Typhus, die durch Bakterien in Getränken und Nahrungsmitteln übertragen werden. Cholera-Symptome sind Erbrechen, wässriger Durchfall und starker Flüssigkeitsverlust. Typhus, vor allem in Ägypten verbreitet, macht sich durch Fieber, Kopfschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Husten und Hautrötung bemerkbar. In beiden Fällen ist es erneut wichtig, dass Erkrankte den gesunkenen Wasser- und Elektrolyte-Haushalt ausgleichen. Bei einer Infektion helfen Ärzte mit Antibiotika. Um sich bereits im Vorfeld zu schützen, gibt es eine Impfung gegen Cholera sowie gegen Typhus.

© Robert-Koch-Institut

Im  Jahr  2018  wurden dem RKI 58  Typhus-Erkrankungen  übermittelt. Die Inzidenz ist vergleichsweise gering: 0,07 Erkrankte pro 100.000 Einwohner. Für fast alle Fälle lagen Angaben zum  Infektionsland vor, die meisten infizierten sich in Asien. Am häufigsten nannten die Erkrankten indien, Pakistan und Nepal als Aufenthaltsort.

Neben dem hier zitierten Epidemologischen Bulletin führt das Robert-Koch-Institut einen umfangreichen Index von Infektionskrankheiten mit wichtigen Infos zu Prävention und Behandlung. Auch das Auswärtige Amt informiert über Infektionskrankheiten, die die Gesundheit bei Auslandsreisen gefährden können.