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Gesund in den Urlaub
© Imago Stock & People/JochenTack

Gesund in den Urlaub: Das raten Experten

Mit dem Flugzeug in ferne Länder reisen – für viele ist das der ideale Start in den Urlaub. Oft kommt es aber bei Flugreisen zu Ohrenschmerzen. Was dagegen hilft, weiß Martin Allwang von der Apotheken Umschau.

Beim Fliegen verändert sich der Luftdruck in der Passagierkabine, besonders bei Start und Landung. Das kann dazu führen, dass es in den Ohren knackt und sich der Kopf anfühlt, als wäre er voll Watte. Hilfreich ist dann der sogenannte Taucher-Trick oder etwas zum Kauen. „Den Druckausgleich kann man sich erleichtern, indem man Gummibärchen oder Kaugummi kaut. Es gibt in der Apotheke spezielle Ohrstöpsel, die den Druckausgleich schonend vonstatten gehen lassen“, so Allwang. Wenn man beim Sinkflug merkt, dass die Ohren wehtun, kann man Druckausgleich machen, indem man schluckt. Man kann aber auch vorsichtig die Nase zuhalten und vorsichtig durchschnauzen und den Druckausgleich wie ein Taucher durchführen.

Gummibärchen für den Druckausgleich

Vielflieger nehmen oft Gummibärchen mit ins Flugzeug, um durch ausgiebiges Kauen beim Start oder bei der Landung Druckveränderungen in der Passagierkabine auszugleichen. Zahnfreundlicher sind zuckerfreie Kaugummis. „Wenn der Druckausgleich durch Gähnen, Schlucken oder Kauen nicht funktioniert, sollten Sie versuchen, ihn anderweitig herbeizuführen“, rät der Präsident des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte, Dr. Dirk Heinrich. Das geht mithilfe spezieller Atemdruckmanöver wie beim Tauchen: „Mund und Nase zuhalten, dann Luft dagegen anpressen – ohne sie rauszulassen“, empfiehlt Heinrich. Der Druck, der so aufgebaut wird, presst aktiv Luft durch die Ohrtrompete ins Mittelohr. Die Übung bei der Landung anwenden.

Klimaanlage bei Hitze nicht zu stark einstellen

Viele fliegen zum Urlauben in den warmen Süden. Doch auch bei Hitze sollte die Klimaanlage nicht zu stark aufgedreht werden. Diese sollte man, wenn man die Wahl hat, nicht zu kalt einstellen. Große Menschenansammlungen sollten Reisende ebenfalls meiden, weil dort immer auch andere Infizierte herumlaufen, deren Keime man dann mitnimmt. Und unterwegs gilt es, auf jeden Fall häufig die Hände zu waschen, damit man die Keime nicht von der Hand in die Augen oder die Nasenschleimhaut bringt, wo sie sich dann im Körper festsetzen können.

Wer im Urlaub auf Medikamente angewiesen ist, sollte rechtzeitig eine ausreichende Menge besorgen: „Wer ärztlich verordnete Medikamente mit in den Urlaub nimmt, der sollte ungefähr die doppelte Menge mitnehmen wie der Reisedauer entspricht. Und außerdem sollte er sich noch, sofern es nicht auf der Packung steht, den Wirkstoffnamen notieren, damit er im Fall eines Falles in der Apotheke im Ausland das Medikament nachkaufen kann, sagt Experte Allwang.

Gesund in den Urlaub mit den richtigen Medikamenten

Dr. Schmidt-Sibeth von TeleClinic erläutert, welche Dinge auf jeden Fall in eine Reiseapotheke gehören und nach welchen Kriterien man diese zusammenstellt.

Gesund in den Urlaub
Foto: TeleClinic

„Um im Urlaub gut ausgestattet zu sein, muss man nicht die gesamte Hausapotheke mitnehmen“, sagt Schmidt-Sibeth. Jede Reiseapotheke sollte aber über eine Basis-Ausstattung im Hinblick auf Beschwerden verfügen, die besonders häufig im Urlaub auftreten. Dazu zählen insbesondere Magen-Darm-Störungen, Fieber, Schmerzen, Sonnenbrand, Allergien, Insektenstiche, Reisekrankheit und Verletzungen. Eine gute Basis-Ausstattung enthält folgende zehn essentielle Dinge:

(1) Medikament gegen Durchfall
(2) Elektrolytpulver
(3) Fieberthermometer
(4) Schmerzstillendes und fiebersenkendes Medikament
(5) Insekten- und Sonnenschutz
(6) Kühlende, die Hautreizung mildernde Gele
(7) Reisetabletten
(8) Verbandsmaterial
(9) Pflaster
(10) Wunddesinfektionsmittel

Die für eine Reiseapotheke wesentlichen Medikamente sind rezeptfrei erhältlich und die Auswahl ist groß.

Bei Durchfall empfiehlt der Mediziner Medikamente auf Basis des Wirkstoffes Loperamid oder Kapseln mit Saccharomyces boulardii. Letztere können auch präventiv eingenommen werden.
Schmidt-Sibeths Tipp bei Fieber und Schmerzen: „Beide Symptome treten häufig zusammen  auf, weshalb ein Wirkstoff empfehlenswert ist, der bei beidem hilft.  Gut geeignet sind Ibuprofen und Paracetamol. Zudem können diese Wirkstoffe universell bei Hals-, Kopf,- Muskel- und Gelenkschmerzen eingesetzt werden.“

Im Fall von Sonnenbrand und Insektenstichen gehören die Reisepotheke Salben oder Gele, die sowohl bei Sonnenbrand, Insektenstichen oder  Hautallergien eingesetzt werden können. Kühlende und die  Hautreizungen mindernde Gele mit Hydrocortison oder Dimetinden sind hier eine gute Wahl. Um sich vor Insektenstichen zu schützen, eignet sich gut der Wirkstoff DEET. Insektenstiche sind nicht nur lästig; durch sie können auch ernste Krankheiten übertragen werden. Wichtig  sind Sonnenschutzcremes mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 15), damit ein Sonnenbrand gar nicht erst entsteht.

Bei der sogenannten Reisekrankheit gilt es zu beachten, dass viele Medikamente gegen Reisekrankheit müde machen, weil sie auf dem  Wirkstoff Dimenhydrinat basieren. Wer das als unerwünschte Nebenwirkung empfindet, kann auch pflanzliche Medikamente beispielsweise auf Ingwerbasis in Betracht ziehen. Diese können aber gegebenenfalls eine geringere therapeutische Wirkung zeigen.

Reiseapotheke individuell anpassen

Die Reiseapotheke sollte auf das Reiseland, die Dauer des Urlaubs, die Art zu Reisen sowie die reisende Person selbst abgestimmt sein. „Wer außereuropäisch reist, kann sich auch im Internet informieren, welche Krankheiten im Reiseland typisch sind und die Reiseapotheke entsprechend ergänzen“, sagt Schmidt-Sibeth. Wichtig wäre zudem, acht bis 12 Wochen vor Reiseantritt den Impfschutz zu überprüfen und bei Bedarf anpassen zu lassen. Ferner rät der Arzt: „Familien sollten die Reiseapotheke um kindgerechte Medikamente ergänzen. Menschen mit Vorerkrankungen, die regelmäßig Medikamente einnehmen, benötigen oft ein Medikamentenattest, damit sie ihre Medikamente im Urlaubsland bei sich führen dürfen.