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Magenschmerzen sind im Ausland häufiger Begleiter
© Wayhome Studio – AdobeStock

Was bei Bauch- und Magenschmerzen auf Auslandsreisen hilft

Dieser Artikel wurde am 06.09.2022 aktualisiert.

Magenschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen auf Auslandsreisen. Wer verreist, sollte deshalb unbedingt eine entsprechend ausgestattete Reiseapotheke in den Koffer packen.

Jeder dritte Deutsche erkrankt auf Auslandsreisen

Ärgerlich, aber nicht immer vermeidbar: Vor allem bei Aufenthalten in tropischen Ländern ist das Risiko hoch, sich beim Aufenthalt im Ausland eine Erkrankung als unerwünschtes Urlaubssouvenir einzufangen. Magen-Darm-Erkrankungen wie Durchfall oder Verstopfung stehen hoch im Kurs. Laut einer Statista-Umfrage im Auftrag der DAK aus dem Jahr 2019 war jeder Fünfte (19 Prozent) im Urlaub von einem Magen-Darm-Infekt betroffen. Dabei lassen sich diesen Infekten im Gegensatz zu den häufiger auftretenden Erkältungen oder Stürzen recht einfach vorbeugen. Hierzu sollte man einfach darauf achten, was auf den Teller kommt.

Dem Körper unbekannte Gerichte, zubereitet mit ebenso unbekannten Zutaten: Diese Kombination birgt leider eine erhöhte Gefahr für solche Magenschmerzen. Denn unbekannte Bakterien können die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen.

Ideal also, wenn man ein Mittel gegen Durchfall oder Magenschmerzen auf Reisen parat hat. Besonders schnell wirkt der Wirkstoff Racecadotril, etwa im Medikament Vaprino (rezeptfrei in der Apotheke) gegen akuten Durchfall und ist dabei gleichzeitig gut verträglich. Bereits 30 Minuten nach der Einnahme setzt der Wirkmechanismus (Enzymhemmung) ein. 50 Prozent der Patienten erholen sich nach Einnahme von Racecadotril bereits innerhalb von zehn Stunden, 80 Prozent innerhalb eines Tages.

Gesundheitsexperte Thomas Frieling von den HELIOS-Kliniken betont allerdings, dass nicht einmal Essen nötig sei, um den Magen zu verstimmen: „Es ist ein häufig zu beobachtendes Phänomen, dass Patienten über Verstopfung im Urlaub berichten. Mögliche Auslöser können etwa die Zeitumstellung, andere Nahrungsmittel oder Stress sein.“ Der Mediziner rät: „Wer zu Verstopfung neigt, sollte daher sanfte Laxantien in der Reiseapotheke greifbar haben“. Sanfte Abführmittel wie Laxoberal oder Dulcolax können eingesetzt werden, wenn auf dem stillen Örtchen nichts mehr geht. Ihre Wirkstoffe Natriumpicosulfat und Bisacodyl sind gut verträglich und zuverlässig wirksam bei Verstopfung.

Perfekte Kombination für Magenschmerzen: Stress und ungewohntes Essen

Stress und ungewohntes Essen können gerade in Kombination zu unangenehmem Zwicken im Magenbereich führen. Betroffene kämpfen dann auf Auslandsreisen oft mit Magenschmerzen und Krämpfen. Hilfreich sind hier krampflösende Medikamente. Wer bereits im Vorfeld mit Krämpfen rechnet, kann zur Vorsicht etwa auf offene Buffets verzichten.

Die Kombination aus einem Krampflöser mit einem magenverträglichen Schmerzmittel (z.B. Buscopan PLUS) hilft, die begleitenden schmerzhaften Verkrampfungen der Magen-Darm-Muskulatur bei Durchfall zu lindern. Vor allem bei krampfartigen Bauchschmerzen sollte man sich ganz bewusst für die gezielte Therapie mit Krampflösern entscheiden. Vermeintlich hilfreiche „klassische“ Schmerzmittel wie ASS oder Ibuprofen lösen als Nebenwirkungen leider selbst häufig Bauchkrämpfe aus.

Magenschmerzen vorbeugen mit frischen und ausgewählten Zutaten

Die wichtigsten Verhaltensregeln beim Essen in fremden Ländern: Reisende sollten frisch zubereitete, gut durchgegarte Gerichte wählen. Obst dagegen ist dann am besten, wenn man es vorher selbst schälen kann. Zu meiden sind dagegen angemachte Salate, Mayonnaise und Cremes – auch hier ist das offene Buffet ein besonderer Gefahrenherd. Nur original verpackte oder abgekochte Getränke zu sich nehmen.

Die Gefahr lauert nicht nur am Esstisch: Selbst beim Zähneputzen sollte man auf Nummer sicher gehen und auf keimfreies Wasser achten. Und außerdem mehrmals täglich die Hände waschen. Allgemeiner Tipp: viel Trinken. Denn das stärkt den eigenen Körper und beugt mancher Krankheit vor – und hilft bei der Regeneration, wenn man dann doch krank wird. Für den Notfall sollte man aber trotzdem Medikamente gegen akuten Durchfall oder Magenschmerzen im Koffer haben.

Magenschmerzen sind im Ausland häufiger Begleiter
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Tipps für die Reiseapotheke

Als Grundausstattung für die Reiseapotheke empfiehlt der ADAC-Ambulanz-Service nicht nur verschiedene Arzneimittel, sondern auch praktische Hilfsmittel für den kleinen oder großen Notfall:

Verletzungen: Einmalhandschuhe, Heftpflaster, sterile Kompressen, elastische Binden, Wundpflaster, Wunddesinfektionsspray (ohne Jod), Pinzette und Schere aus Metall (bei Flugreisen nicht ins Handgepäck!), kleine Taschenlampe mit Ersatzbatterien

Schmerzen: Ibuprofen, Paracetamol

Insektenstiche: Insektenschutzmittel, Salbe gegen Juckreiz

Infektionen: Fieberthermometer

Reisekrankheit: Dimenhydrinat, Domperidon, Akupressurbändchen

Durchfall: Loperamid, Saccharomyces-Präparate, ORS-Elektrolytpulver

Erkältungskrankheiten: Abschwellende Nasentropfen (Oxy- oder Xylometazolin), Mittel gegen Husten

Erbrechen: Metoclopramid (nicht für Kinder unter zwei Jahren)

Verstopfung: Lactulose-, Bisacodylpräparate

Bei Magenschmerzen auf Reisen kann eine gut ausgestattete Reiseapotheke helfen
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Statt den Ernstfall abzuwarten und dann in der Fremde nach dem passenden Medikament, geschweige denn der nächsten Apotheke zu suchen, ist es besser, die Reiseapotheke bereits zu Hause vorzubereiten. Wichtig dabei: die Frage, ob das Medikament überhaupt ins Gepäck darf. Gegebenenfalls verbieten das nämlich etwaige Einfuhrbestimmungen oder die Bedingungen der Fluggesellschaft, mit der man reist.

Je nach Reiseland kann ein Arzneimittel zwar günstiger sein als in Deutschland. Allerdings herrschen häufig auch andere, möglicherweise geringere Qualitätsstandards – vor allem im außereuropäischen Ausland.

Die Lagerungshinweise sind bei Umgebungen mit extremen Temperaturen besonders zu beachten. Nicht jedes Arzneimittel ist bei heißen Temperaturen noch wirksam oder verwendbar.

Diabetiker sollten sich vorab über die Möglichkeiten der medizinischen Versorgung in der Urlaubsregion informieren. Medikamente sollten unbedingt in doppelter Menge eingepackt werden. Ein Diabetikerausweis gehört ebenfalls ins Reisegepäck. Er gibt zum Beispiel an, mit welchen Medikamenten die Behandlung erfolgt.

Die optimale Reiseapotheke fürs Ausland

optimale Reiseapotheke

Welche besonderen Vorschriften bei der Mitnahme von Arzneimitteln ins Ausland gelten und wie man die optimale Reiseapotheke packt, wird in diesem Video erläutert.

Wer regelmäßig Arzneimittel einnehmen muss, sollte beim Auslandsaufenthalt ausreichende Mengen davon mitnehmen. Denn manche Medikamente sind im Ausland gar nicht oder nur schwer erhältlich oder rezeptpflichtig bzw. nur in anderen Dosierungen zu haben.

In diesem Video erläutert Auslandsexpertin Anne, welche besonderen Vorschriften bei der Mitnahme von Arzneimitteln ins Ausland gelten und wie man die optimale Reiseapotheke packt. Dabei erläutert sie unter anderem, wie die Basisausstattung aussehen sollte.

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