Was Urlauber in die Reiseapotheke packen
Viele Deutsche flüchten in den Herbstferien vor dem schlechten Wetter und reisen in noch sonnige und warme Gefilde. Vor allem bei Familien fast immer im Gepäck: die Reiseapotheke. Etwa drei Viertel der Deutschen (72 Prozent) haben laut einer Umfrage des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov eine Reiseapotheke im Reisegepäck.
Einer weiteren repräsentativen Umfrage zufolge (siehe Grafik unten) denken Frauen im Schnitt etwas häufiger an wichtige Medikamente und Utensilien als Männer. Am häufigsten befinden sich laut der Erhebung Mittel gegen Mückenstiche, Sonnenbrand oder Juckreiz im medizinischen Reiseset, gefolgt von Pflastern und Präparaten gegen Durchfall. Doch auch Schmerz- und Fieber senkende Mittel dürfen nicht fehlen. Nur knapp jede dritte Frau und 45 Prozent der Männer denken jedoch an den Impfausweis. Für bestimmte Länder sind auch besondere Medikamente (wie zum Beispiel Malaria-Prophylaxe) erforderlich. Das Auswärtige Amt hat für diese Fälle eine Liste mit Medikamenten-Vorschlägen zusammengestellt.
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Herkunft Statistikinhalte: apotheken-umschau.de
Das Portal Europa-Apotheek empfiehlt, die Reiseapotheke dem Ziel und der Dauer der Reise entsprechend anzupassen. Grundsätzlich sinnvoll ist es Desinfektionsmittel, Verbandmaterial, Schmerzmittel und einem Nasenspray mitzunehmen. Verreist die ganze Familie mit Kindern sind zusätzlich ein Fieberthermometer wichtig, ein Mittel gegen Reisekrankheit oder Reiseübelkeit. Nicht vergessen werden sollten zudem alle persönlichen Medikamente, beispielsweise Allergiemittel. Insbesondere in exotischen Ländern können die ungewohnte Kost und andere Nahrungsmittel zu Durchfall, Übelkeit oder zu Verstopfung führen.
Aufgrund des Klimawandels und der verstärkten Sonneneinstrahlung ist ausreichend Sonnenschutzmittel wichtiger denn je. Um die richtige Wahl zu treffen, sollten Reisende auf die Angabe des Lichtschutzfaktors (LSF) achten. Bis Faktor 10 handelt es sich lediglich um einen Basisschutz für dunklere oder vorgebräunte Haut, bis 25 ist der Schutz mittel, 30 bis 50 hoch, darüber als sehr hoch (50+). Babys und Kinder benötigen im Sommer und im Süden einen besonders hohen Lichtschutzfaktor. Darüber hinaus sollten Eltern ihre Kleinen niemals der prallen Mittagssonne aussetzen und sie mit Kleidung und Hut zusätzlich schützen – idealerweise ebenfalls mit einem Lichtschutzfaktor.
Keine Medikamente vor Ort im Ausland kaufen
Die Bundesapothekenkammer rät davon ab, Medikamente im Ausland zu kaufen. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge, sind nämlich acht bis zehn Prozent aller Medikamente gefälscht. Insbesondere in ärmeren Ländern ist das Risiko für Arzneimittelfälschungen hoch. Gefälschte Medikamente enthalten oft anderen Wirkstoff als angegeben – im besten Fall befindet sich darin überhaupt kein Wirkstoff.