In diesen 10 Ländern haben Frauen die größten Karrierechancen
Mehr als die Hälfte aller Frauen, die im Ausland arbeiten (51 Prozent), ist mit ihren Karrierechancen zufrieden. Gleichzeitig gibt jedoch ein Drittel (33 Prozent) an, dass ihr Einkommen im Ausland niedriger sei, als jenes, das sie in einem ähnlichen Job in ihrem Heimatland verdienen könnten. Unter den im Ausland tätigen Männern liegt dieser Anteil lediglich bei einem Viertel (25 Prozent), wie InterNations, das soziale Netzwerk für Menschen, die im Ausland leben und arbeiten, verrät. Basierend auf der jährlichen Expat-Insider-Studie mit rund 7.000 Teilnehmerinnen aus 168 Ländern stellte InterNations ein bisher unveröffentlichtes Ranking der besten Länder für Karrierefrauen im Ausland zusammen.
Für Karrierechancen ins Ausland
Obwohl fast ein Viertel aller Frauen in der Studie (24 Prozent) dem Job zuliebe ins Ausland gezogen sind, ist dieser Anteil immer noch 16 Prozentpunkte niedriger als bei männlichen Expats. Insbesondere bei den klassischen Auslandsentsendungen sind Frauen gegenüber ihren männlichen Kollegen in der Unterzahl: Lediglich sieben Prozent wurden von ihrem Arbeitgeber ins Ausland entsandt, während Männer dies mehr als doppelt so häufig (15 Prozent) als Hauptgrund für ihren Umzug nennen.
Ähnliches trifft auf die direkte Anwerbung durch Unternehmen im Ausland zu (4 Prozent der Frauen versus 9 Prozent aller Männer). Des Weiteren entschied nur ein Prozent der befragten Frauen vor dem Umzug, im Ausland ein eigenes Unternehmen zu gründen (im Vergleich zu 3 Prozent der männlichen Befragten). In punkto Eigeninitiative liegen die Frauen jedoch nur knapp hinten: Elf Prozent aller Studienteilnehmerinnen geben als wichtigsten Grund für ihren Umzug ins Ausland an, dort selbst eine Stelle gefunden zu haben – bei den Männern (13 Prozent) sind es nur zwei Prozentpunkte mehr.
1. Mexiko
• Höheres Arbeitseinkommen im Ausland: 29 Prozent
• Zufriedenheit mit Karrierechancen: 68 Prozent
• Wöchentliche Arbeitszeit in Vollzeit: 45 Stunden
Zwei Drittel aller Expat-Frauen, die in Mexiko arbeiten (68 Prozent), sind im Großen und Ganzen mit ihrem Job zufrieden. Eine deutsche Umfrageteilnehmerin hebt insbesondere die „Karrierechancen in einem Umfeld, wo Expats einen guten Ruf genießen“, hervor. Bei einer überdurchschnittlich langen Arbeitswoche ist es aber kein Wunder, dass 26 Prozent der in Mexiko arbeitenden Frauen mit diesem Faktor unzufrieden sind.
2. Myanmar
• Höheres Arbeitseinkommen im Ausland: 46 Prozent
• Zufriedenheit mit Karrierechancen: 70 Prozent
• Wöchentliche Arbeitszeit in Vollzeit: 45,5 Stunden
In Bezug auf das Haushaltseinkommen für Expats liegt Myanmar ganz vorne: 39 Prozent der befragten Frauen geben an, dort wesentlich mehr zur Verfügung zu haben, als sie zur Deckung ihrer Lebenshaltungskosten im Ausland benötigen – das Vierfache des globalen Durchschnitts (9 Prozent).
3. Kambodscha
• Höheres Arbeitseinkommen im Ausland: 33 Prozent
• Zufriedenheit mit Karrierechancen: 63 Prozent
• Wöchentliche Arbeitszeit in Vollzeit: 42,4 Stunden
Unter den Studienteilnehmerinnen in Kambodscha geben 26 Prozent als Grund für ihren Umzug an, dort auf eigene Faust einen Job gefunden zu haben – der bei weitem häufigste Beweggrund für den Auslandsaufenthalt. „Es gibt dort so viele Möglichkeiten, sich zu entfalten und sich in verschiedenen Bereichen zu versuchen“, so eine Umfrageteilnehmerin aus Russland. Zudem hat Kambodscha unter den Top 10 Ländern den höchsten Prozentanteil zufriedener Teilnehmerinnen in Bezug auf die Wochenarbeitszeit (82 Prozent) und sichere Arbeitsplätze (75 Prozent).
4. Bahrain
• Höheres Arbeitseinkommen im Ausland: 65 Prozent
• Zufriedenheit mit Karrierechancen: 65 Prozent
• Wöchentliche Arbeitszeit in Vollzeit: 40,9 Stunden
Fast alle Frauen, die in Bahrain arbeiten, gehen einer Vollzeitbeschäftigung nach (93Prozent). Zugleich haben sie von allen Expat-Frauen in den Top 10 Karriereländern die kürzeste Arbeitswoche und arbeiten auch deutlich weniger als der weltweite Durchschnitt (42,7 h in Vollzeit). Kein Wunder, dass 77 Prozent der befragten Frauen in Bahrain sich positiv über ihre Work-Life-Balance äußern. „Nach meinem Arbeitstag bleibt noch genügend Zeit zum Entspannen,“ meint eine Studienteilnehmerin von den Philippinen.
5. Neuseeland
• Höheres Arbeitseinkommen im Ausland: 53 Prozent
• Zufriedenheit mit Karrierechancen: 61 Prozent
• Wöchentliche Arbeitszeit in Vollzeit: 41,8 Stunden
Mit einem guten Drittel aller dort arbeitenden Expat-Frauen (34 Prozent) ist in Neuseeland der Anteil der Befragten mit Teilzeitstellen am größten. Jedoch ist ein überdurchschnittlich hoher Anteil von 28 Prozent aller Expat-Frauen ist aufgrund der höheren Lebensqualität in das Land gezogen, während lediglich vier Prozent einen beruflichen Grund für ihre Entscheidung nennen. Die Frauen, die in Neuseeland arbeiten, sind jedoch nicht nur mit ihrer Work-Life Balance zufrieden (74 Prozent), sondern schätzen auch ihr sicheres Arbeitsverhältnis (71 Prozent) und sind mit ihrem Job im Allgemeinen glücklich (76 Prozent).
6. Kasachstan
- Höheres Arbeitseinkommen im Ausland: 62Prozent
- Zufriedenheit mit Karrierechancen: 67 Prozent
- Wöchentliche Arbeitszeit in Vollzeit: 45 Stunden
Mehr als die Hälfte aller Expat-Frauen in Kasachstan (53 Prozent) zogen aus beruflichen Gründen in das zentralasiatische Land: 26 Prozent fanden dort in Eigeninitiative eine Stelle; 15 Prozent wurden vom Arbeitgeber entsandt, und zirka eine von acht Frauen (12 Prozent) wurde direkt aus dem Ausland angeworben. Eine Teilnehmerin aus Georgien beschreibt ihre Zufriedenheit, “in einem Job zu arbeiten, der mir Spaß macht und in dem ich professionelle Wertschätzung erfahre.“
7. Großbritannien
- Höheres Arbeitseinkommen im Ausland: 51 Prozent
- Zufriedenheit mit Karrierechancen: 67 Prozent
- Wöchentliche Arbeitszeit in Vollzeit: 41,1 Stunden
Während viele Expat-Frauen weltweit im Bildungswesen und in der Bildungsarbeit tätig sind (20 Prozent), sind die typischen Berufsfelder in Großbritannien breiter gefächert: Je 14 Prozent der Studienteilnehmerinnen arbeiten im Bildungswesen, in der Gesundheitspflege sowie in der Werbebranche, im Marketing oder in der Öffentlichkeitsarbeit. Eine Teilnehmerin aus Frankreich ist froh, dass ihr „der Aufenthalt in Großbritannien die Chance gegeben hat, meine beruflichen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.“
8. USA
- Höheres Arbeitseinkommen im Ausland: 62 Prozent
- Zufriedenheit mit Karrierechancen: 64 Prozent
- Wöchentliche Arbeitszeit in Vollzeit: 43 Stunden
“Die Karrierechancen hier sind unglaublich,“ berichtet eine Studienteilnehmerin aus Kanada, die zur Zeit in den USA lebt. Fast eine von sechs Expat-Frauen (16 Prozent) verfügt dort über ein jährliches Brutto- Haushaltseinkommen von über 150.000 US-Dollar, doppelt so viel wie der weltweite Durchschnittswert (8 Prozent). Andererseits müssen sie sich ihr Einkommen offenbar hart erarbeiten: In den USA ist unter den Ländern auf der Top 10 Liste für Karrierefrauen im Ausland die Zufriedenheit mit der wöchentlichen Arbeitszeit besonders niedrig (52 Prozent).
9. Kenia
- Höheres Arbeitseinkommen im Ausland: 36 Prozent
- Zufriedenheit mit Karrierechancen: 60 Prozent
- Wöchentliche Arbeitszeit in Vollzeit: 46,4 Stunden
Der Großteil der in Kenia arbeitenden Expat-Frauen (20 Prozent) wurde von ihrem Arbeitgeber nach Ostafrika entsandt – im Vergleich zu lediglich sieben Prozent weltweit. Allerdings müssen sie auch lange Arbeitstage und potenziell unsichere Arbeitsplätze in Kauf nehmen – nur 48 Prozent halten ihren Job für sicher (versus 57 Prozent weltweit). Vielleicht bleiben sie ja des Einkommens wegen: Genau wie in den USA verfügen in Kenia 16 Prozent der Studienteilnehmerinnen über ein Haushaltseinkommen von mehr als 150.000 US-Dollar brutto pro Jahr.
10. Irland
- Höheres Arbeitseinkommen im Ausland: 51 Prozent
- Zufriedenheit mit Karrierechancen: 63 Prozent
- Wöchentliche Arbeitszeit in Vollzeit: 41 Stunden
In Irland arbeiten 14 Prozent der befragten Expat-Frauen in der Gesundheitspflege, doppelt so viel wie der weltweite Anteil von sieben Prozent. „Es gibt wesentlich bessere Jobchancen hier,“ meint eine Umfrageteilnehmerin aus Rumänien. Die Befragten äußern sich auch positiv über ihre sicheren Arbeitsplätze (64 Prozent) und sind — dank einer leicht unterdurchschnittlichen Wochenarbeitszeit — mit der Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit zufrieden (69 Prozent).