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Vignetten 2020 für Slowenien, Österreich und die Schweiz (©ADAC Medien und Reise GmbH)

Deutsche dürfen ab 15. Juni wieder nach Österreich: Vignette nicht vergessen

Deutsche Autofahrer dürfen ab Montag, den 15. Juni 2020 wieder nach Österreich einreisen – das gilt sowohl für Geschäftsreisen als auch für Touristen. Diese sollten dabei an die Vignettenpflicht denken.

Ausreden wie „mein Hund hat das Pickerl gefressen“ oder die „Vignette ist in der Handtasche meiner Frau“ werden nur wenig nützen. 2019 wurden insgesamt 220.325 Vignettensünder erwischt – 36 Prozent, also rund 79.000 der Fahrzeuge, stammten aus Deutschland. Im Jahr 2018 waren es noch 42 Prozent. Und die Strafen sind happig, es wird eine Ersatzmaut in Höhe von 120 Euro oder ein Bußgeld ab 300 Euro fällig. Der ADAC hat die zehn häufigsten Ausreden für das Vergessen der Vignettenpflicht zusammengetragen.

Vignettenpflicht
Wenn der Hund die Vignette wirklich fressen sollte, muss ein neues Pickerl gekauft werden. (Foto: obs/ADAC SE)

 

Top-10-Ausreden für das Vergessen der Vignettenpflicht
1. Ich habe nichts von der Vignettenpflicht in Österreich gewusst
2. Ich habe nicht gewusst, wo man sich eine Vignette kaufen kann
3. Ich habe nicht gewusst, dass man bei einem Windschutzscheibenbruch eine Ersatzvignette erhält
4. Das Navi hat mich auf die Autobahn gelotst
5. Es ist umständlich, eine 10-Tages-Vignette von der Windschutzscheibe abzulösen
6. Ich muss schnell ins Krankenhaus
7. Ich habe keine Vertriebsstelle gefunden
8. Ich habe keine Vignette an der Vertriebsstelle erhalten
9. Ich habe die Vignettenpflicht-Schilder nicht gesehen
10. Das ist nicht mein Auto

Autofahrer sollten also unbedingt eine Vignette erwerben. Der Preis für die Pkw-Jahresvignette beträgt 91,10 Euro, für zwei Monate 27,40 Euro, und das 10-Tages-Pickerl kostet jetzt 9,40 Euro. Motorradfahrer müssen für die Jahresvignette 36,20 Euro, für die Zwei-Monats-Vignette 13,70 Euro und die Zehn-Tages-Vignette 5,40 Euro bezahlen. Wer häufiger nach Österreich reist, kauft in der Regel eine Jahresvignette. Sie lohnt sich für Vielfahrer erst ab August nicht mehr. Die Zeit von August bis Ende November können diese mit zwei Zwei-Monats-Vignetten überbrücken.

Nicht überall herrscht Vignettenpflicht

Es gibt aber auch einige Streckenabschnitte, auf denen keine Maut fällig wird:
keine Vignettenpflicht © ADAC SE

Mühlkreisautobahn A7 (Bypassbrücke zwischen Ausfahrt Hafenstraße und Urfahr)
Linzer Autobahn A26
Westautobahn A1 (zwischen der Staatsgrenze am Walserberg und der Anschlussstelle Salzburg Nord)
Inntalautobahn A12 (zwischen der Staatsgrenze bei Kufstein und der Anschlussstelle Kufstein-Süd)
Rheintal/Walgau-Autobahn A14 (zwischen der Staatsgrenze bei Hörbranz und der Anschlussstelle Hohenems)

Sondermaut auf bestimmten österreichischen Straßen

Unabhängig von der Vignettenpflicht ist auf bestimmten Streckenabschnitten in Österreich zusätzlich eine Sondermaut zu zahlen. Für folgende Strecken gibt es im Vorverkauf digitale Tickets, mit denen die Mautstelle ohne anzuhalten passiert werden kann:
Brennerautobahn: 10 Euro für die Einzelfahrt
Tauernautobahn inklusive Katschbergtunnel: 12,50 Euro für die Einzelfahrt
Pyhrnautobahn, Gleinalm und Bosrucktunnel: Einzelfahrt Gleinalm 9,50 Euro, Einzelfahrt Bosrucktunnel 5,50 Euro oder das Pyhrn-Gesamtticket (Gleinalm und Bosruck) für 15 Euro
Arlbergtunnel: 10,50 Euro für die Einzelfahrt
Karawankenautobahn (Richtung Süden): 7,50 Euro für die Einzelfahrt

Die Preise gelten für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht auch mit Anhänger. Alle Mautspuren sind mit Kameras ausgestattet, deswegen ist die digitale Streckenmaut auf allen geöffneten Mautspuren gültig, außer auf der Go-Spur. Diese ist weiterhin ausschließlich für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen reserviert, Verstöße werden bestraft.

Fahrzeuge ohne Anhänger, mit einer Breite von weniger als 2 Meter und einer Höhe von 4,20 Meter dürfen die ausgewiesene Digitale Streckenmautspur (ganz links, in grün markiert) benutzen. Wohnmobile und Fahrzeuge mit Anhänger (bis 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht) dürfen nur die herkömmlichen Mautspuren nutzen, nicht die GO-Box-Spur.

Bei Fahrzeugen über 3,5 Tonnen wird die entsprechende Mautgebühr für den jeweiligen Streckenabschnitt direkt vom Guthaben der GO-Box abgebucht.

Im Online-Shop oder in den ADAC Geschäftsstellen sind vergünstigte Tickets für folgende Strecken erhältlich:

● Felbertauernstraße: Das 2-Fahrten-Ticket kostet 20 Euro, für Motorräder 18 Euro
● Großglockner Hochalpenstraße: Pkw-Tageskarte für 32 Euro, Motorrad-Tageskarte für 23,50 Euro oder das Vier-Touren-Ticket für 35,50 Euro.

Digitale Vignette nichts für Spontane

Direkt von 0 auf Platz 12 hat es übrigens eine Ausrede zur digitalen Vignette geschafft: „Ich habe mich bei der Eingabe ja nur um eine Ziffer geirrt.“ Bei der digitalen Alternative zum klassischen „Klebe-Pickerl“ ist wichtig zu wissen, dass sie erst ab dem 18. Tag nach dem Online-Kauf gültig ist. Sie ist also nichts für Kurzentschlossene. Der Grund: Kunden haben in Europa bei jeder Online-Bestellung das Recht, innerhalb von zwei Wochen vom Kauf zurückzutreten. Dazu wird mit drei Tagen Postlaufzeit gerechnet. Daher ist die digitale Vignette erst ab dem achtzehnten Tag nach dem Kauf gültig.

Wer nicht „kleben“ und trotzdem nicht 18 Tage warten will, kann die digitale Vignette auch bei einer ADAC Geschäftsstelle erwerben – denn nur beim Direktkauf entfällt die gesetzliche Sperrfrist und die Vignette ist sofort gültig.