Ein Krankenhaus im Kongo – Erfahrungsbericht eines Freiwilligenhelfers
Mit 27 Jahren verunglückt Robert Kösch beim Gleitschirmfliegen lebensbedrohlich. Ärzte können ihn retten und er wird wieder gesund. Das Erlebnis bestärkt den gelernten Flugkurier darin, einen lang gehegten Traum zu verwirklichen: Etwas Gutes zu tun und ein klein wenig die Welt retten. Darüber hat er nun ein Buch geschrieben. Anfang 2020 beschließt er, sich der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ anzuschließen und beim Bau eines Krankenhauses im Kongo zu helfen. Ein ganzes Jahr möchte er in Bakara leben, einer Stadt am tiefsten See Afrikas. Er verabschiedet sich von seiner langjährigen Freundin, gibt eine Abschiedsparty im heimischen Hamburg und macht sich auf nach Afrika. Wie so oft im Leben, kommt dann aber doch alles anders als gedacht.
Die größte Unbekannte, die dem Autor und dem Ärzte-Team nur wenige Wochen nach der Ankunft im Kongo begegnet, ist ein neuartiges Virus namens Covid-19. Einige Helferinnen und Helfer sind verunsichert, brechen das Projekt vorzeitig ab und kehren zu ihren Familien zurück. Auch Robert Kösch ertappt sich dabei, den Gedanken, zu seiner Freundin zurückzukehren, verführerisch zu finden. Doch er bleibt.
„Helfen ist wesentlich komplexer als es scheint.“
Schnell muss er jedoch feststellen, dass die einzige Konstante bei seiner Mission die stetige Veränderung ist. Als das Coronavirus den Kongo erreicht, verlassen viele Expats das Land und auch das Jobkarussell der Organisation dreht sich regelmäßig. Der junge Helfer wirkt nun am Aufbau eines Corona-Zentrums mit und plant die Triage mit. Denn: Das oberste Ziel vor Ort ist es, das ohnehin schon wackelige Gesundheitswesen irgendwie aufrechtzuhalten. Als das Team feststellt, dass die Bemühungen fruchten, macht sich Euphorie breit. Doch schon bald folgt Ernüchterung.
Fazit:
Robert Kösch bietet einen eindrucksvollen Einblick in den Alltag eines freiwilligen Helfers, der voller Optimismus und Tatendrang ins Handeln gekommen ist und dann doch an schier unüberwindbare Grenzen kommt. Dank seines Erfahrungsberichts erhalten Lesende einen ehrlichen und authentischen Eindruck von der Komplexität des Helfens. Einfach mal etwas Gutes tun, so sein eigenes Fazit, ist gar nicht so einfach und noch dazu mit Risiken für die Helfenden und die Hilfsempfangenden verbunden.
Das Buch eignet sich daher insbesondere für Personen, die schon lange mit dem Gedanken spielen, sich in den ärmsten Regionen dieser Welt einzubringen.
Buchinformationen zu „Ein Krankenhaus im Kongo“
Ein Krankenhaus im Kongo
Wie ich bei einem Hilfseinsatz versuchte, die Welt ein bisschen besser zu machen, und warum das gar nicht so einfach ist.
Conbook Verlag, Premium Paperback
288 Seiten, 16,95 Euro
ISBN: 978-3-95889-399-3
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