Deutsche Unternehmen in den USA zuversichtlich
Trotz Corona: Die in den USA geschäftlich engagierten deutschen Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage unter dem Strich positiv und blicken recht optimistisch in die Zukunft – das zeigt eine aktuelle Sonderauswertung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK).
Die Umfrage-Ergebnisse sind ein Blitzlicht auf Basis des neuen „AHK World Business Outlook„, den der DIHK gerade auswertet. Vor dem Hintergrund der großen Bedeutung der USA als Handels- und vor allem Exportpartner Deutschlands vermitteln die Unternehmensantworten einen Eindruck von der aktuellen Stimmung unter den in den Vereinigten Staaten aktiven Betrieben.
Mehr als jedes zweite Unternehmen erwartet bessere Geschäfte
Ihre gegenwärtige geschäftliche Lage bewerten 37 Prozent der Unternehmen als gut, 18 Prozent als schlecht, wobei 60 Prozent für die kommenden zwölf Monate mit einer Verbesserung rechnen und lediglich sieben 7 Prozent eine Verschlechterung erwarten. Dass sich die US-Konjunktur binnen Jahresfrist verbessern oder gar deutlich verbessern wird, glauben 37 Prozent der Befragten, 19 Prozent gehen davon aus, dass sie sich schlechter oder deutlich schlechter entwickeln wird.
Während 38 Prozent der Umfrageteilnehmer für die kommenden zwölf Monate mit steigenden Investitionen planen, wollen 32 Prozent weniger investieren. Zusätzliche Mitarbeiter einstellen werden voraussichtlich 37 Prozent der Befragten, Personal abbauen 19 Prozent.
Die größten Risiken für ihre eigene wirtschaftliche Entwicklung sehen die Unternehmens für die kommenden zwölf Monate in der Nachfrage (von 54 Prozent der Befragten genannt), den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (47 Prozent), im Fachkräftemangel (37 Prozent) sowie in Handelsbarrieren beziehungsweise der Bevorzugung einheimischer Unternehmen (30 Prozent).
Reisebeschränkungen belasten deutsche Unternehmen in den USA
Als besonders belastende Auswirkungen der Corona-Pandemie werden aktuell die Reiseeinschränkungen wahrgenommen – hierüber klagen 90 Prozent der Betriebe. Weitere negative Folgen sind die Absage von Messen/Veranstaltungen (58 Prozent), die Verschiebung/Streichung von Investitionen (54 Prozent), Nachfragerückgänge (49 Prozent) und Auftragsstornierungen (39 Prozent) sowie Produktionsaus- und Krankheitsfälle (32 Prozent).
Um den Pandemiefolgen zu begegnen, treiben die Betriebe insbesondere die Digitalisierung im Unternehmen voran (von 68 Prozent genannt), 57 Prozent reagieren mit Kostensenkungen, 52 Prozent mit der Verschiebung/Streichung von Investitionen und 38 Prozent mit dem Abbau von Personal. Nur elf Prozent nehmen Änderungen in der Lieferkette vor; neue Standorte suchen lediglich neun Prozent.
Mehrheit rechnet mit baldiger Genesung der US-Wirtschaft
Dass sich die Konjunktur im Land bis Ende des kommenden Jahres erholen wird, erwarten insgesamt 53 Prozent der Befragten; 33 Prozent rechnen damit, dass es bis Ende 2022 soweit sein wird. Nur eine Minderheit glaubt, dass die Rückkehr zur Normalität noch länger dauern (11 Prozent) oder gar nicht erfolgen wird (vier Prozent).
Corona macht der US-Wirtschaft zu schaffen
Wie die Grafik von Statista zeigt, stehen die USA aktuell mit rund 27,1 Billionen Dollar in der Kreide (Stand: Oktober 2020). Unter der Corona-Krise ist die ohnehin schon hohe Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten noch einmal deutlich angestiegen. Im Ranking der Länder mit der höchsten Staatsverschuldung 2018 des World Economic Outlook standen die USA bereits auf Rang 12, hinter Japan, Griechenland und Venezuela. Gleichzeitig sind die USA aber auch die größte Volkswirtschaft der Welt und haben eine hohe Bonität.
Die Staatsverschuldung wird in absoluter Höhe der Landeswährung ausgedrückt. Die Schuldenquote bezeichnet das Verhältnis der Staatsverschuldung zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Übersteigen die Staatsausgaben die Staatseinnahmen, wird dies als Haushaltsdefizit bezeichnet.
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