Angst vorm Fliegen: Diese verschiedenen Arten gibt es
Viele Deutsche haben Angst vorm Fliegen, etliche fühlen sich im Flugzeug unwohl. Laut einer Statista-Umfrage aus dem Jahr 2016 haben die Deutschen mehr Angst im Flugzeug (8,7 Prozent) als im Fahrstuhl oder in engen Räumen (7,4 Prozent).
Vor knapp 20 Jahren war die Angst vorm Fliegen sogar noch größer. Damals fand das Allensbach Institut in einer Umfrage heraus, dass 16 Prozent der Deutschen Flugangst haben und 22 Prozent sich zumindest unbehaglich im Flieger fühlen.
Die Gründe sind oft sehr verschieden und hängen von den Lebensumständen, als auch den bisherigen Erfahrungen ab. Wir sehen uns einmal verschiedene Szenarien mit den möglichen Auswirkungen an:
Szenario 1: Viele der Betroffenen haben Angst oder sogar Panik vor Unbekannten, Gefühlen, Geräuschen und Bewegungen, die sie selten oder noch gar nicht erlebt haben. Dazu gehört, bereits am Flughafen, das Starten und Landen von Flugzeugen, Durchsagen, Kontrollen, Menschenmengen, Hektik.
Im Flugzeug kommt noch das Gefühl eingesperrt zu sein, nicht aussteigen zu dürfen, wann man will, Menschen neben einem, die unbekannt sind, unter einem fehlt der Boden – ist nur Luft. Alleine die Vorstellung, den festen Boden in einem Flugzeug zu verlassen, das schwer aussieht und sich trotzdem in der Luft in den Himmel abhebt, wirkt für viele unvorstellbar. Weil sie sich das nicht vorstellen können, reagieren sie mit Fragen, „was ist, wenn“:
- das Flugzeug plötzlich abstürzt,
- ein Flügel bricht,
- ein Blitz einschlägt,
- ein anderes Flugzeug getroffen wird
- und viele Varianten mehr.
Flugsimulator hilft bei Angst vorm Fliegen
Der schnellste Weg solche Ängste zu lösen, ist es aus Erfahrung, einen Flugsimulator zu besuchen. Am besten mit der ganzen Familie. Dort werden diese Technikängste und Sorgen, durch einen Piloten aus der Welt geschafft. In einem Simulator kann man alle Möglichkeiten, die bei einem Flug eintreffen, könnten durchspielen. Diese Angst ist eine, so nenne ich sie, „Angst aus Unwissenheit“ und kann mit einer Sitzung, meist sofort behoben werden.
Szenario 2: Anders sieht es aus, wenn es sich um eine undefinierbare, emotionale Angst handelt, von der du gar nicht weißt, woher sie kommt. Man kennt alle Details eines Flugzeuges, die Geräusche sind erklärt worden, die Handlungen des Flugpersonals sind einleuchtend und trotzdem bleibt die Angst bestehen. Jetzt heißt es genauer hinzusehen: Haben die Betroffenen schon einmal eine negative Erfahrung beim Fliegen gemacht?
Hypnose bei Flugtraumata
Lautet die Antwort ja: Dann wird dieses Thema entweder mit einem Visionstraining, Hypnose-Coaching, systemischer Supervision angesehen und aufgelöst, dann neu bewertet.
Lautet die Antwort nein: Dann wird mit mir als Coachin die Vergangenheit durchleuchtet, mit allen ähnlichen Erfahrungen aus dem Umfeld, Familie, Arbeit, Veränderungen im Leben. Sobald wir einen Anhaltspunkt gefunden haben, wird dieser mit dem Konzept des Selbststudienkurses aufgelöst. Neue Bewertungen, Bilder, Emotionen und Gedanken im Körpersystem verankert.
„Der Mensch ist darauf ausgelegt, mit den Füßen am Boden zu sein.“
Szenario 3: Von temporärer Flugangst betroffene Personen machen oft private oder berufliche Veränderungen durch, die Stress verursachen. Ebenfalls nicht selten, zeigen sich Ängste, Sorgen und Probleme in anderen Lebensbereichen, bei Gelegenheiten wie dem Fliegen. Flugreisen und auch Schiffsreisen gehören zu stark besetzten Ängsten. Der Mensch ist darauf ausgelegt, mit den Füßen am Boden zu sein. Fester Untergrund, vermittelt Sicherheit, Geborgenheit, Kontrolle über die Situation. Im Flugzeug und auch auf Schiffen, (Hänge-Brücken, Gondeln usw.) bewegt sich der Untergrund. Genau das Gegenteil, als das was es kennt, spiegelt sich im Gleichgewichtsorgan ab.
Visionieren und Fokussierung auf den angstfreien Zustand
Menschen, die gelernt haben, in solchen Situationen zielorientiert oder auch visionär zu arbeiten, können alleine durch einen neuen Fokus, das Gleichgewichtsorgan beruhigen. Gebündelte Konzentration auf das Ziel und Ergebnis, schaltet das unbekannte Gefühl ab und verändert es wieder in das bekannte Denken, Fühlen und „Kopfkino“.
Was passiert mit Menschen, die generell in einer Situation verhaftet bleiben?
Typ A: Bleibt in der Situation, beleuchtet diese von allen Seiten und trifft eine Entscheidung, wie er oder sie diese erleben will. Danach reagiert und handelt er oder sie.
Typ B: Sieht sich in der neuen Situation völlig überfordert, die Gedanken kreisen und die Gefühle spielen verrückt. Alles was möglicherweise eintreten kann, oder
von dem er oder sie schon gehört hat, was passieren kann, kommt in den Gedanken, Gefühlen und Handlungen hoch. Er oder sie bekommt Angst oder sogar eine Panikattacke.
Die aufgezählten Beispiele können Grundzüge einer Verhaltensweise sein, die im verborgenen Brodeln und je nach Situation in verschiedene Facetten aufgezeigt werden.
Bestimmte Personengruppen häufiger von Flugangst betroffen
Häufiger von Flugangst, Panikattacken, Burnout, Stress und emotionalen Stress betroffene Menschen sind jene, die oft von Grund auf:
- Angst vor Erneuerungen haben,
- zuerst das Negative suchen – und dann auch finden,
- sich schwer mit menschlichem Vertrauen tun,
- nicht gerne abgeben können,
- in jeder Situation die Kontrolle behalten wollen,
- negative Erfahrungen als Maßstab nehmen,
- eher problemorientiert denken, statt Lösungen suchen.
Sie behalten lieber das Alte, aber dafür Bekannte bei, denn das kennen sie schon, es ist ihnen vertraut. Man muss sich nicht umstellen oder sogar an sich arbeiten.
Neue Emotionen gegen die Angst entwickeln
Wer sich darauf einlässt, neue Gedanken, Bilder und Emotionen zu kreieren und dadurch sein Verhalten, in vielen Lebensbereichen verändert, wird sich glücklicher und mit voller Energie und Kraft in ein Flugzeug setzen und noch viel mehr erreichen – etwa eine neue Position im Beruf einnehmen, den ungeliebten Job kündigen oder sich aus einer toxischen Beziehung befreien.
Wer sein „Warum“ kennt, dazu steht und sich dafür einsetzt, „sein“ Leben zu gestalten, anstelle sich vom Leben gestalten zu lassen, wird glücklich und zufrieden die Gegenwart genießen. Egal in welchen Lebensbereichen und Situationen. das gilt auch für jene, die von Flugangst betroffen sind.