Internationaler Kindertag: So geht es den Kindern auf der Welt
Kinder im Alter von 15 Jahren in den Niederlanden sind haben im weltweiten Vergleich die höchste Lebenszufriedenheit. Ähnlich gut ergeht es Kindern in Mexiko, Rumänien und Finnland. Das hat eine Erhebung von Unicef ermittelt.
Deutschland liegt in dem Ranking der Lebenszufriedenheit von Kindern lediglich auf Platz 21 von insgesamt 41 untersuchten Industrienationen. Am wenigsten zufrieden sind Kinder in der Türkei (55 Prozent) und in Japan (62 Prozent).
Wohlstand bringt nicht automatisch glückliche Kinder hervor
Aus dem Bericht geht auch hervor, dass Kinder in den wohlhabendsten Ländern der Welt mit einer Vielzahl von psychischen Gesundheitsproblemen, Problemen mit ihrem körperlichen Wohlbefinden und einem Mangel an Möglichkeiten zur Entwicklung von Fähigkeiten zu kämpfen haben. Ursächlich sei unter anderem die Coronapandemie.
Die Untersuchung konzentrierte sich auf 41 der wirtschaftlich wohlhabendsten Länder der Welt und stufte sie nach dem Grad der Lebenszufriedenheit von Kindern ein.
Schon vor der Krise war in den reichsten Ländern der Welt das tägliche Leben das tägliche Leben von Millionen von Kindern weit weit hinter dem zurück, was man als eine gute Kindheit bezeichnen würde. Sie litten Stress, Ängsten und Depressionen, blieben in der Schule hinter ihren Altersgenossen zurück, und fühlten sich körperlich unwohl. Das Leben in einem wohlhabenden Land zu leben, machte sie nicht glücklich. Auch garantierte es keine bessere Gesundheit oder Bildung.
Je besser die familiäre Bindung, desto höher die Zufriedenheit
Die Studie ermittelte auch den Zusammenhang zwischen der Qualität von familiären Beziehungen und dem emotionalen Wohlbefinden der Kinder. Emotionales Wohlbefinden wurde anhand von vier Fragen gemessen:
- Wie oft fühlen sich die Kinder niedergeschlagen?
- Wie oft fühlen sie sich gereizt oder haben schlechte Laune?
- Wie häufig fühlen sie sich nervös?
- Wie häufig haben sie Schwierigkeiten gut zu schlafen?
In allen Ländern war das Wohlbefinden bei Kindern, die angaben, dass sie unterstützende Familienbeziehungen haben, deutlich höher als bei jenen, die weniger Unterstützung durch die Familie erfuhren. Dabei was der Zusammenhang zwischen unterstützenden Familienbeziehungen und emotionalem Wohlbefinden war
in Ländern wie Luxemburg und Portugal viel stärker als in anderen Staaten wie Island und Schottland und Großbritannien.
Konflikte, Armut und Diskriminierung bedrohen die Kindheit überall auf der Welt. Laut dem End of Childhood Report, der von der Organisation Save the Children veröffentlicht wurde, ist mehr als die Hälfte der Kinder weltweit, – also insgesamt 1,2 Milliarden – durch diese Faktoren bedroht.
Zwar hat sich die Situation in 95 der 175 im Bericht genannten Länder verbessert, doch ist das Risiko eines frühen Endes der Kindheit in weiten Teilen der Welt nach wie vor gegeben. Die Infografik zeigt die zehn Länder, in denen Kinder am stärksten und am wenigsten bedroht sind. In Singapur und Slowenien sind Kinder am wenigsten gefährdet, ebenso wie der größte Teil Nordwesteuropas. Die am stärksten gefährdeten Länder liegen alle in Afrika, wobei Niger den letzten Platz im Bericht einnimmt.
Warum gibt es den Kindertag?
Kinder haben Rechte. Das wissen viele von uns, aber nicht alle. Der Weltkindertag beziehungsweise der Weltkindertag dient dazu, weltweit auf die Rechte und besonderen Bedürfnisse Mädchen und Jungen aufmerksam zu machen.
Daher wird der internationale Kindertag in vielen Ländern gefeiert, auch in der Bundesrepublik Deutschland.
Ist der Weltkindertag ein Feiertag?
In Südkorea ist der Weltkindertag am 05. Mai ein offizieller Feiertag und wird zusammen mit der Familie gefeiert, zum Beispiel in Zoos und Freizeitparks. Auch in Taiwan ist der Weltkindertag ein Feiertag und findet am 4. April statt. In der Türkei zählt der 23. April als Feiertag und heißt „Tag des Kindes“.
Quelle: Plan International
Es gab schon lange den Wunsch nach einem weltweiten Kindertag. So reichten die ersten Ideen dazu bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Beispielsweise wies die schwedische Reformpädagogin Ellen Key 1902 in ihrem Buch „Jahrhundert des Kindes“ auf die Bedürfnisse und Rechte von Kindern hin. Tatsächlich war es kein westliches Land, dass erstmals einen Kindertag einführte: 1920 etablierte die Türkei den „Tag des Kindes“.
1. Juni internationaler Kindertag in ehemaligen sozialistischen Ländern
1931 fand in Wien die 2. internationale Arbeiterolympiade statt, deren Feierlichkeiten mit einem „Fest des Kindes“ starteten – dieser Tag wurde dann zum internationalen Kindertag ausgerufen. Die Veranstaltung hatte einen sozialistisch-politischen Hintergrund und es waren auch die ehemaligen Ostblock-Staaten, die es forcierten, Kindern weltweit einen speziellen Tag zu widmen. So wurde im Dezember 1948 in einer Resolution des Weltkongresses der Internationalen Demokratischen Frauenförderung im ungarischen Budapest vorgeschlagen, einen jährlich stattfinden internationalen Kindertages einzurichten. Ein Jahr später wurde von der Vereinigung bei einer Tagung in Moskau der 1. Juni zum offiziellen internationalen Kindertag ausgerufen. Vor allem in den sozialistischen Ländern – einschließlich der DDR – etablierte sich dieses Datum.
In den kapitalistisch-westlichen Staaten war es erst am 21. September 1954 soweit: Die Vereinten Nationen empfahlen bei der 9. Vollversammlung ihrer Mitgliedstaaten, einen internationalen Tag für Kinder einzurichten. Damit sollen Kinder und ihre Bedürfnisse und Rechte in den Mittelpunkt gestellt werden.
Diese Länder zelebrieren den Kindertag
Ein internationaler Kindertag sollte schon früh darauf aufmerksam machen, wie es den Kindern auf der Welt ergeht. Doch bislang gibt es weltweit kein einheitliches Datum, um diesen besonderen Tag zu zelebrieren. Die meisten Staaten begehen den Kindertag aber am 1. Juni, wie diese Übersicht zeigt.