Chinesen in Europa: 10 Anzeichen dafür, dass Sie schon zu lange in Europa sind
Auf einem Lifestyle-Blog von Chinesen in Europa wurde kürzlich eine interessante Best of-Liste veröffentlicht. Darin werden besondere Verhaltensweisen beschrieben, die Chinesinnen und Chinesen sich im europäischen Ausland angewöhnen.
Das ICC-Portal übersetzt und erläutert, was es mit den zehn Anzeichen auf sich hat.
„Bist du verrückt geworden?“ – „Nein, ich lebe schon zu lange in Europa“. Mit diesem illustren Titel ist die Verhaltensliste überschrieben, die sich liebevoll über das europäische Verhalten lustig macht. Tatsächlich stellt das Leben in Europa gebürtige Chinesinnen und Chinesen vor einige Herausforderungen. Die Sprache muss in vielen Fällen neu gelernt werden, das Essen ist sehr gewöhnungsbedürftig und auch das hiesige Sozialverhalten ist oft anders als in der Heimat. Hier folgt nun die Liste, wie sie die chinesischen Autoren für ihre Landsleute formuliert haben.
1. Man lächelt ständig fremde Leute auf der Straße an.
In China ist dies eher unüblich. Gegrüßt wird in der Regel nur derjenige, den man auch persönlich kennt. Westliches Anlächeln wirkt auf einige Chinesen sogar verunsichernd.
2. Beim Ein- und Hinaustreten wird dem Nachfolgenden die Tür aufgehalten.
Auch das ist in China eigentlich nicht gängig. Mancher Ausländer hat das mit der eigenen Nase erfahren müssen.
3. Im Restaurant wird der Kellner begrüßt und sich ständig bedankt.
Ein lautes fuwuyuan 服务员(„Bedienung!“) hört man bis heute häufig in chinesischen Restaurants – damit werden die Kellner wenig höflich herbeigerufen. Rituelle Nettigkeiten für das Personal sind unüblich.
4. Wer angerempelt wird oder im Weg steht, entschuldigt sich vorsichtshalber.
Auf öffentlichen Plätzen in China, auch beispielsweise beim Schlangestehen, geht es verhältnismäßig ruppig zu. Zumindest im Vergleich zu Ländern wie Deutschland fällt dies vielen als ein Unterschied auf.
5. Man entwickelt größten Respekt vor roten Ampeln, über die Straße geht es erst bei Grün.
Das erklärt sich von selbst, in China entscheiden mitunter die Menschenmengen, wann sie die Straße überqueren wollen. Aufgrund der Massen müssen die Autos dann bei Grün und Rot stehen bleiben.
6. In der Öffentlichkeit wird sich ruhig unterhalten.
Wieder selbst erklärend – ein gesunder Pegel steht in China für angenehme Geselligkeit, in Europa wird das oft nicht so gesehen.
7. Beim Einsteigen ins Auto wird sofort der Gurt umgelegt.
So gehört sich das doch! Werden jetzt sicher viele Deutsche sagen. In China hingegen ist das beim Autofahren häufig nicht der Fall.
8. Aufs Klöchen geht es einfach ohne Toilettenpapier.
Diese Lektion müssen einige Ausländer in China auf die harte Tour lernen. Im Reich der Mitte gibt es zwar zahlreiche öffentliche Toiletten. Toilettenpapier bringt man in der Regel aber selbst mit. Natürlich tragen Chinesen keine Rollen mit sich, sondern haben dafür eine Art Taschentücher dabei.
9. Durst? Dann ab an den Wasserhahn und einfach trinken!
Das sollte man im Reich der Mitte tunlichst vermeiden. Der Zustand des Leitungswassers ist weit von Trinkwasserqualität entfernt. Positiver Nebeneffekt: In China wird vielerorts hoch erhitztes Kochwasser für Tee und Co. kostenlos angeboten. Das vermissen chinesische Reisende dann, wenn sie zum ersten Mal nach Europa kommen. Ebenso gewöhnungsbedürftig ist für sie, dass man beispielsweise in Deutschland beruhigt aus dem Wasserhahn trinken kann.
10. Am Geldautomaten möchte man immer erst die Karte herausziehen.
Das ist – nicht nur in China – anders. Hier nimmt man zuerst das Geld heraus und greift dann nach der Karte.
Quelle: ICC Portal