„Jetzt stell dich mal nicht so an, du lebst doch bald im wolkenlosen Expat-Himmel! Dort, wo immer die Sonne scheint. Wo der Tag nicht mit dem Klingeln des Weckers, sondern dem sanften Rauschen der Palmenwedel beginnt. Wo du dir deine Zeit frei einteilst und tun und lassen kannst, was immer Du willst!
Vor einigen Wochen hatte ich in meinem Beitrag Was Expat-Partner wirklich brauchen darüber geschrieben, wie ich als Betroffene die Unterstützung durch den Arbeitgeber meines Mannes erlebt habe und was ich von einem idealen Programm erwarten würde.
Jedem, der irgendwann mal meine neue Wahlheimat, die Türkiye Cumhuriyeti (Republik Türkei) besucht hat, klingeln gerade die Ohren. Vielleicht hat er einst auch Ohrensausen davon bekommen. Oder sich gefragt, was das soll, dieses ständige „Hoşgeldiniz“. Vom chicen Restaurant über das gammelige Büdchen bis hin zu Bus & Bahn.
In weniger als 12 Stunden ist es so weit: das Ende meiner Komfortzone steht kurz bevor… und der Umzugscontainer vor der Tür. Und mit ihm heißt es Abschied nehmen von all meinen schönen Sachen, dem Gewohnten und Vertrauten: meinem super WMF-Smoothiewunder, meiner phantastischen Nespresso-Designmaschine… nicht zu vergessen meiner jahrzehntelang ershoppten Garderobe inklusive diverser Pencil Skirts, Heels in allen Farben und Formen, Schals, Hüte und und… Meine Kleine-Mädchen-Seele schreit, aber ich denke ich muss loslassen. Also… Ahoi und gute Reise, ihr Lieben. Ich hoffe, wir schließen uns in meinem anderen Leben in alter Frische und ohne bleibende Schäden wieder in die Arme…
Neulich Morgen in meinem Düsseldorfer Badezimmer während meiner Rituale: Nachdem ich meine halbstündige Joggingrunde – erfolgreich absolviert hatte und nun wohlduftend nach meinem Lieblingsduschgel und eingewickelt in mein Lieblingshandtuch aus der Dusche stieg, stellte ich entsetzt fest, dass meine Lieblingsgesichtspflege mit ihrem baldigen Ende zu rechnen hatte. Ein Schock!
26. Juni 2013. 18:30 Uhr.Die Terrassentür meines kleinen Düsseldorfer Büros ist weit geöffnet. Das wohlige Licht des endenden Sommertages flüstert mir zu, dass es langsam Zeit sei, den Schreibtisch zu räumen und möglichst zügig ein kühles, alkoholisches Feierabendgetränk zu mir zu nehmen.
Donnerstag, 26. April 2013. Düsseldorf Airport, Startbahn 3.Trotz meiner eher unterdurchschnittlichen Körpergröße von 1,57 m kauere ich unbeweglich in einer viel zu engen Maschine der Turkish Airlines von Düsseldorf nach Istanbul.
Der Entsendungsvertrag ist nach gefühlten tausend Anpassungen endlich im Sack. Dein Ausreisetermin steht fest und du verabschiedest dich langsam von deinem Pencil Skirt. Zu dieser Entscheidung kann man dir nur gratulieren! Auch wenn du vermutlich einen Teil deiner geliebten Unabhängigkeit für die nächste Zeit an einen überdimensionalen Nagel hängst…
Tausende von Büchern wurden bereits über die Rolle der Frau im 21. Jahrhundert geschrieben. Die in unserer westlichen Welt existierenden Konzepte von Identität, Partnerschaft und Rollenverteilung sind genauso bunt wie komplex. Doch wenn es um Entsendungen ins Ausland geht, zeigt sich die Realität auch im Zeitalter der Generation Y noch immer beunruhigend konservativ:
Anfang Juni 2012 hat die die Istanbuler Stadtverwaltung die konkreten Planungen für den seit mehreren Jahren angedachten Flughafen vorgestellt. Entgegen der bisherigen Erwartung soll der Großflughafen mit einer Kapazität von 120 Millionen Passagieren im Jahr nicht westlich bei der Stadt bei Silivri, sondern nördlich von Istanbul nahe der Küste des Schwarzen Meeres gebaut werden.