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Steuern im Ländervergleich — was bleibt übrig?

Beim Blick auf die monatliche Abrechnung sind viele Menschen entrüstet über die hohe Summe, die sie an Steuern von ihrem Gehalt abgeben müssen. Der größte Teil der Abzüge machen die Sozialabgaben aus. Dazu gehören: Solidaritätszuschlag, Kirchensteuer, Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung. Zusätzlich wird die Lohnsteuer vom Bruttogehalt abgezogen. Die Höhe der Steuerabzüge ist unter anderem abhängig vom Gehalt und von dem Land, in dem man arbeitet. Es folgt ein kleiner Ländervergleich.

Schon vor der ersten Auszahlung kann man berechnen, wie viel des Nettogehalts am Ende bzw. Anfang des Monats tatsächlich auf dem Konto landet. Dabei hilft ein Brutto-Netto-Rechner. Die Berater des Vereinigte Lohnsteuerhilfe Vereins helfen Ihnen auch gerne bei weiteren Fragen. Für einen jährlichen Mitgliedsbeitrag erstellen die Berater sogar die Einkommensteuererklärung. Die Abgabe beim Finanzamt lohnt sich in den meisten Fällen, da Sie so einen Teil der gezahlten Steuern wieder zurückerstattet bekommen können.

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) haben einen landesweiten Vergleich der Steuersätze vorgenommen. Es gab insgesamt drei Beispielfälle für den Vergleich. Zum einen wurde die Einkommenssituation eines verheirateten Ehepaares mit zwei Kindern und einem überdurchschnittlichen Brutto-Jahreseinkommen von ca. 300.000 Euro ausgewertet. Die zweite Untersuchung bezog sich auf das durchschnittlich verdienende Ehepaar mit zwei gemeinsamen Kindern. Und schlussendlich wurden alleinstehende Menschen ohne Kinder mit einem durchschnittlichen Einkommen unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse der Untersuchung machen deutlich, wie stark die Steuersätze in unterschiedlichen Ländern variieren.

Gut verdienende Familien mit zwei Kindern

Wer in Italien gut verdient, verheiratet ist und Kinder hat, wird vom Finanzamt ordentlich zur Kasse gebeten. Nur rund die Hälfte ihres Gehalts (50,59 %) bleibt den Italienern nach Abzug aller Steuern übrig. Damit führt Italien die Spitze der Steuerabgaben an. Ein Deutscher mit der gleichen Ausgangslage muss dagegen nur knapp 40 Prozent seines Einkommens abgeben. Dieser Wert bildet das Mittelfeld. Ähnliche Steuerabgaben zahlen Australier, Amerikaner, Südafrikaner und Chinesen. Immer noch ein hoher Steuersatz im Vergleich zum Schlusslicht Saudi-Arabien, wo Arbeitnehmer gerade einmal 3,14 Prozent an den Staat zahlen müssen. Auch Russland gehört mit einem Nettogehalt von 87 Prozent zu den Ländern mit einem sehr niedrigen Steuersatz.

Familien mit Durchschnittseinkommen

Das typische Durchschnittsehepaar mit zwei gemeinsamen Kindern muss in Deutschland 21,3 Prozent seines Einkommens an das Finanzamt abdrücken. Damit liegen wir ganz knapp über dem vom OECD errechneten Mittelmaß von 19,6 Prozent. An der Spitze findet sich hier der dänische Steuersatz mit 34,8 Prozent. Durchschnittlich verdienende Familien in Mexiko, Chile und Tschechien müssen am wenigsten Steuern zahlen. Der Abgabensatz liegt hier jeweils im einstelligen Bereich.

Durchschnittlich verdienender Single ohne Kinder

Alleinstehende haben besonders in Belgien einen schweren Stand. Dort zieht der Staat fast 43 Prozent der Gehälter als Steuerabgaben ein. Dicht dahinter mit 39,9 Prozent kommt dann aber auch schon Deutschland. Hierbei wird deutlich, dass der Steuersatz für durchschnittlich verdienende Singles in Deutschland genauso hoch ist wie der von verheirateten, gut verdienenden Bürgern. Das heißt: Als Alleinstehender mit einem Durchschnittsgehalt hat man eine deutlich stärkere steuerliche Belastung. Am besten lebt es sich als Durchschnittsverdiener, egal ob verheiratet oder Single, also in Mexiko und Chile. Hier liegt der Steuersatz wie schon in der vorherigen Ausgangssituation bei gerade einmal 9,5 bzw. 7 Prozent.

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