Wo deutsche Urlauber am häufigsten medizinische Hilfe brauchten
Im Urlaubsjahr 2017 hat der ADAC Ambulanzdienst weltweit rund 55.300 erkrankte und verletzte Urlauber betreut. Das sind rund 300 Patienten mehr, die medzinische Hilfe brauchten, als im Vorjahr. Medizinische Hilfe musste in 193 Ländern geleistet werden.
Wie im Vorjahr sind die Patientenzahlen in der Türkei weiter rückläufig, während sie in Griechenland um rund 21 Prozent, in Frankreich um mehr als neun Prozent und in Kroatien um knapp acht Prozent zulegen. In der Patientenstatistik spiegelt sich somit ein verändertes Reiseverhalten wider – hin zu eher klassischen europäischen Urlaubs- und Autoreiseländern.
Außerhalb von Europa liegen die USA (1529 / minus 4,9 Prozent) und Thailand (1214 / plus 4,6 Prozent) vorne. Dahinter folgen Ägypten mit 923, die Schweiz mit 812 sowie Polen mit 707 betreuten Patienten.
Für rund 12.900 der 55.300 Patienten organisierte der ADAC Ambulanzdienst einen Krankenrücktransport in eine Klinik in der Heimat – das sind rund 800 Patienten mehr als im Vorjahr. Rund 4.400 der erkrankten oder verletzten Urlauber (plus zehn Prozent) wurden per Flugzeug zurückgebracht – entweder in einer Linien- oder ADAC Ambulanzmaschine. Davon kamen über 1.200 Patienten aus Nordrhein-Westfalen, 543 Urlauber aus Baden-Württemberg sowie 538 Patienten aus Bayern.
Medizinische Hilfe vor allem für Herz-Kreislauf-Fälle
Je nach Maschinentyp kostet ein ADAC Ambulanz-Sonderflug etwa von Ägypten oder den Kanarischen Inseln nach Deutschland bis zu 45.000 Euro. Ein Intensivtransport von Mexiko kann bis zu 70.000 Euro und von Asien oder Australien bis zu 130.000 Euro kosten. Arzt- und Krankenhauskosten sind dabei noch nicht berücksichtigt. Hauptursachen für die Krankenrücktransporte per Flugzeug sind in rund 70 Prozent der Fälle Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Hirnblutungen. 15 Prozent gehen auf Unfälle zurück, besonders auf Verkehrs- und Sportunfälle.
Ohne ausreichenden Versicherungsschutz kann ein medizinischer Notfall im Ausland sehr teuer werden. Daher empfehlen neben dem ADAC Ambulanzdienst auch das Auswärtige Amt sowie die gesetzlichen Krankenkassen, mit einer privaten Auslandskrankenversicherung vorzusorgen.