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Weltglücksbericht 2024: Die bisher umfassendste Datenanalyse über Generationen hinweg

Der Weltglücksbericht (World Happiness Report) 2024 zeichnet das bisher umfassendste Bild ab, wie glücklich verschiedene Altersgruppen und Generationen in verschiedenen Ländern sind.

Die Ergebnisse, die anlässlich des Internationalen Tags des Glücks am 20. März der Vereinten Nationen bekannt gegeben wurden, beruhen auf Daten des Gallup World Poll und wurden von einigen der weltweit führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf dem Gebiet des Wohlbefindens analysiert.

Die Expertinnen und Experten stützen sich auf die Antworten von Menschen aus mehr als 140 Ländern, um eine Glücklichkeitsskala zu erstellen.

Die Finnen bleiben am glücklichsten

Finnland steht zum siebten Mal in Folge an der Spitze der Gesamtliste. Die Finnen und ihre Nachbarn aus den nordeuropäischen Ländern sind führend in den Schlüsselfaktoren, die laut dem Glücksreport zu mehr Zufriedenheit führen, wie etwa Einkommen und Gesundheit.

In den osteuropäischen Ländern gibt es ebenfalls positive Entwicklungen, wie zum Beispiel in Serbien (37. Platz) und Bulgarien (81.Platz). Seit der ersten Messung durch die Gallup World Poll im Jahr 2013 haben diese beiden Länder den größten Zuwachs bei der durchschnittlichen Lebenserwartung zu verzeichnen, was sich in einer Verbesserung zwischen 2013 und 2024 um 69 Plätze für Serbien und 63 Plätze für Bulgarien widerspiegelt.

Die beiden Länder mit ebenfalls bemerkenswerten Zuwächsen in der Lebenszufriedenheit sind Lettland, das den 46. Platz einnimmt, und der Kongo (Brazzaville), der auf Platz 89 rangiert. Zwischen 2013 und 2024 haben sie sich um 44 beziehungsweise 40 Plätze verbessert.

USA fällt aus den Top 20

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind erstmals seit der Einführung des World Happiness Reports im Jahr 2012 aus den Top 20 gefallen. Dies ist auf einen deutlichen Rückgang des Wohlbefindens der Amerikanerinnen und Amerikanern unter 30 Jahren zurückzuführen.

Auch Deutschland ist in den letzten Jahren deutlich zurückgefallen. Vor drei Jahren noch auf dem siebten Platz in den Top Ten, belegte Deutschland 2023 den 16. Platz. Im Jahr 2024 rutscht Deutschland auf der Glücklichkeitsskala noch zwei Plätze weiter nach unten und steht nun auf Platz 24.

Der letzte Platz bleibt leider unverändert: Das krisengebeutelte Afghanistan wird als das unglücklichste Land der Welt eingestuft.

Glück der verschiedenen Generationen ebenfalls gemessen

Erstmals bietet der Bericht separate Ranglisten nach Altersgruppen an, die sich in vielen Fällen deutlich von der Gesamtrangliste unterscheiden. Litauens Kinder und junge Menschen unter 30 Jahren sind demnach am glücklichsten, während Dänemark das glücklichste Land der Welt für Menschen über 60 ist.

Beim Vergleich der Generationen zeigt sich, dass diejenigen, die vor 1965 geboren wurden, im Durchschnitt glücklicher sind als diejenigen nach 1980 Geborenen. Die Bewertung des eigenen Lebens sinkt bei den Millennials mit jedem Lebensjahr, während bei den Babyboomern die Lebenszufriedenheit mit dem Alter zunimmt.

Zudem deuten die Ergebnisse darauf hin, dass das Wohlbefinden der 15- bis 24-Jährigen in Nordamerika, Westeuropa, im Nahen Osten und Nordafrika sowie in Südasien seit 2019 gesunken ist, während es im Rest der Welt zugenommen hat. Insgesamt gibt es jedoch weltweit einen bemerkenswerten Mangel an Daten zum Wohlbefinden von Kindern unter 15 Jahren.

So funktioniert die Auswertung der Daten zu einem Weltglücksbericht

Die Rangliste basiert auf einem Dreijahresdurchschnitt der Bewertung der Lebensqualität durch die jeweilige Bevölkerung. Interdisziplinäre Expertinnen und Experten aus den Bereichen Wirtschaft, Psychologie, Soziologie und darüber hinaus versuchen dann, die Unterschiede zwischen den Ländern und im Laufe der Zeit anhand von Faktoren wie dem BIP, der Lebenserwartung, dem Gefühl, auf jemanden zählen zu können, dem Gefühl der Freiheit, der Großzügigkeit und der Wahrnehmung von Korruption zu erklären.

Diese Faktoren tragen dazu bei, die Unterschiede zwischen den Ländern zu erklären, während die Ranglisten selbst nur auf den Antworten beruhen, die die Menschen geben, wenn sie gebeten werden, ihr eigenes Leben zu bewerten.

„Die breite Länderabdeckung und die jährlichen Erhebungen der Gallup World Poll bieten eine unübertroffene Quelle von Daten über die Lebensqualität auf der ganzen Welt. Die Daten reichen nun bis ins Jahr 2006 zurück, sodass wir in diesem Jahr Alters- und Generationenmuster für das Glück plausibel trennen können. Wir haben einige ziemlich erstaunliche Ergebnisse gefunden. Es gibt große Unterschiede zwischen den Ländern hinsichtlich des relativen Glücks der jüngeren, der älteren und der dazwischen liegenden Bevölkerungsgruppen. Daher unterscheiden sich die globalen Glücksrankings für junge und alte Menschen in einem Ausmaß, das sich in den letzten zwölf Jahren stark verändert hat,“ kommentierte der Wirtschaftsexperte und Gründer des Weltglücksberichts Prof. John F. Helliwell.

Doch gibt er ebenfalls zu bedenken, dass es für effektive politische Entscheidungen hin in Richtung Zufriedenheit und Glück für alle solide Daten braucht, die jedoch in verschiedenen Teilen der Welt nach wie vor erheblich fehlen. “Der Weltglücksbericht versucht, einige dieser Lücken zu schließen, indem er Einblicke in die Wahrnehmung des Lebens auf der Erde durch die Menschen bietet”, so Helliwell.