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© Pixel-Shot, AdobeStock

So hoch sind Verdienst und Kosten bei einem Auslandsaufenthalt

Wie hoch der Verdienst und auch die Kosten für einen Auslandsaufenthalt sind, ist gerade für junge Menschen wichtig zu wissen. Auslandsstudium, Freiwilligendienst oder eine Zeit als Au-Pair bieten sich oft in jüngeren Jahren als eine Möglichkeit an, das Ausland nicht nur als Urlaubsziel, sondern auch als neues Zuhause zu entdecken. 

Dementsprechend träumen viele junge Leute von einem längeren Aufenthalt nach dem Abitur oder zwischen zwei Studiengängen in den USA, Kanada, Australien oder Neuseeland und weiteren Ländern, um Reisen und Arbeit miteinander zu verknüpfen. Aber auch mehrere europäische Staaten wie Spanien oder Irland erfreuen sich für ein solches Vorhaben großer Beliebtheit.

Ein Gap Year in einem fremden Land gehört für viele junge Leute heute einfach zum Lebenslauf. Contractjobs sind darüber hinaus auch an Bord von Kreuzfahrtschiffen möglich. Beispiele für Auslandsjobs und Working Holidays finden sich in den Bereichen Reiseleitung, Animation, Kinderbetreuung oder Hotelarbeit.

Auslandsaufenthalte im Vergleich

Die INITIATIVE auslandszeit, ein Netzwerk rund um Auslandsaufenthalte, hat auf ihrem Portal nun die verschiedenen Auslandsaufenthalte hinsichtlich Kosten als auch Verdienst miteinander verglichen und geschaut, welcher Weg ins Ausland gerade in Zeiten hoher Inflation das Reisebudget am meisten schont. Es finden sich also viele passende Ideen für den Traum, ein Jahr oder mehrere Monate lang Work & Travel, Freiwilligen- und Farmarbeit oder alternativ ein Auslandssemester zu absolvieren.

Mit der Überlegung hin zu solch einem Schritt stellt sich für die Interessenten unweigerlich die Frage, welche Verdienstmöglichkeiten und Kosten mit welcher Auslandszeit verbunden sind, und welches Land am ehesten infrage kommt. Oft finden die Tätigkeiten in Schulen, zu Hause bei Gastfamilien, im Tourismus samt Hotellerie und Gastronomie oder in der Natur im Rahmen von ökologischer Projektarbeit statt. Eine Tätigkeit könnte zum Beispiel Erntehelfer auf einer Farm sein oder Rangerin in einem Nationalpark. Handwerkliche Tätigkeiten, medizinische Assistenz und der Einsatz als Sprachlehrerin oder -lehrer an Schulen im Gastland stellen weitere Optionen dar, einen Auslandsaufenthalt interessant zu gestalten und zugleich einen Beitrag für die lokale Bevölkerung zu leisten. Je nach Tätigkeit eignen sich Städte und ländliche Regionen gleichermaßen für einen Aufenthalt in Europa oder Übersee.

Verschiedene Höhen von Verdienst im Ausland

Zu unterscheiden sind bei einem Aufenthalt im Ausland und den Verdienstmöglichkeiten zunächst zwei grundlegende Formen der Entlohnung: Monetäre Bezahlung in bar oder auf ein Konto sowie ein Tauschhandel in Form von kostenloser Unterkunft und Verpflegung („Kost und Logis“) für die geleistete Arbeit, wie es bei Farmwork und bei einigen Auslandspraktika gehandhabt wird. Daneben existieren noch Mischformen mit Taschengeld und kostenloser Unterkunft.

Bei einigen Arten von Auslandszeiten müssen die Kosten für Visum, Krankenversicherung und Flug komplett selbst bezahlt werden, andere inkludieren einige Teilleistungen bereits. Hinzu kommen länderspezifische Differenzen bei der Höhe des zu erwartenden Verdienstes, der sich am Mindestlohn des jeweiligen Ziellandes orientiert. Im Vordergrund steht für die meisten Freiwilligen summa summarum die Auslandserfahrung, der Einblick in eine andere Kultur und Lebensweise oder die Arbeit mit anderen Menschen und weniger das monetäre Moment auf dem eigenen Bankkonto.

Welcher Auslandsaufenthalt das beste Verhältnis von Verdienst und Kosten bringt

Bei Work & Travel halten sich die Verdienstmöglichkeiten und die Kosten ungefähr die Waage und liegen bei 750 bis 1.000 Euro. Wer einen Contractjob, also via befristetem Arbeitsvertrag antreten möchte, kann mit 800 bis 1000 Euro Verdienst rechnen und hat lediglich Kosten in Höhe von 200 bis 500 Euro. Eine Tätigkeit als Au-Pair ist meist mit höheren Kosten als Verdiensten verbunden oder sie liegen gleichauf. Ähnlich sieht es bei Demi-Pair aus: Dies bezeichnet eine Mischung aus Au-Pair als Halbtagesjob und Sprachreise mit Erlernen der Landessprache. Der Verdienst ist zwischen 300 und 800 Euro pro Monat anzusetzen.

Ein Auslandspraktikum wiederum kann sowohl bezahlt als auch unbezahlt sein, ist aber mit Kosten in Höhe von 500 bis 800 Euro verbunden. Farmwork dient der persönlichen Lebenserfahrung und beinhaltet in den meisten Fällen keine direkte Bezahlung, aber dennoch Kosten zwischen 200 und 500 Euro. Vergleichbar präsentiert sich die Situation bei Wwoof (World-Wide Opportunities On Organic Farms), einer Freiwilligenarbeit im Ausland, die ebenfalls auf einer Farm in so gut wie jedem Land stattfinden kann. Wwoof als Organisation hat Niederlassungen in ungefähr 100 Ländern.

Allgemein sind die Kosten bei der Freiwilligenarbeit mit 500 bis 800 Euro wesentlich intensiver als der mögliche Lohn. Die genannten Beträge sind als durchschnittliche Werte für die erwartbaren Ausgaben zu verstehen. In einigen Ländern wurden die Löhne der Inflation angepasst, umgekehrt müssen neue Aspirantinnen und Aspiranten aktuell mit höheren Kosten rechnen. Höhere Verdienstmöglichkeiten sind bei Contractjobs am wahrscheinlichsten, dies ist abhängig von der jeweiligen Branche und der bisherigen Berufserfahrung.

So hoch ist der Verdienst bei verschiedenen Tätigkeiten im Ausland

Manche Auslandszeiten locken Arbeitskräfte mit Relocation-Packages

Jede der Formen eines Working Holiday im Ausland wie Work & Travel, Au Pair, Wwoof oder Farmwork weist bestimmte Besonderheiten auf bezüglich der Leistungen, die inkludiert sind, und solcher, die vom Teilnehmer selbst bezahlt werden müssen. Dazu gesellen sich inhaltliche Unterschiede: Während bei Contractjobs im Rahmen eines sogenannten „Relocation-Package“ Flug und Unterkunft, aber auch Krankenversicherung oft inklusive sind, heißt es bei Work & Travel Visum, Flug, Unterkunft und Krankenkasse selbst zu zahlen. Au Pair und Demi Pair beinhalten genauso wie manches Auslandspraktikum ein Taschengeld für Unternehmungen und die individuelle Freizeitgestaltung am Zielort. Auslandspraktika dienen in erster Linie dem Sammeln von Berufserfahrung und müssen nicht bezahlt sein, oft gibt es aber eine Aufwandsentschädigung. Die Anbieter einer Freiwilligenarbeit erheben zusätzlich noch eine Programmgebühr in unterschiedlicher Höhe.

Inflation in Zielländern erschwert das Ziel eines Auslandsaufenthalts

„Zu beachten ist im Zuge der Inflation in den Jahren 2022 und 2023 durch den Ukrainekrieg und die gestiegenen Energiekosten, dass ein Auslandsaufenthalt als Gesamtpaket seitdem deutlich teurer geworden ist und weiteren Schwankungen sowie Preissteigerungen unterliegen kann“, erklärt Frank Möller. Dasselbe gilt generell für die Flugpreise seit der Coronapandemie. Letztere hat jedoch gleichzeitig zu einem größeren Nachholbedarf bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach Abenteuern geführt und die Lust auf eine Auslandserfahrung wieder gesteigert. Etliche weichen nun aber stärker auf europäische Destinationen wie Spanien oder Griechenland aus, da dies mit geringen Kosten für die Anreise verbunden ist und die organisatorischen Hürden innerhalb der Europäischen Union geringer ausfallen. Weiterhin variieren die Kosten, Ausgaben und Verdienstmöglichkeiten von Land zu Land und selbst innerhalb von Europa. Das Preis- und Verdienstniveau ist in der Schweiz ein wesentlich höheres als in Ländern wie Griechenland oder gar Südafrika und Thailand.

Viele Auslandsaufenthalte haben Länder mit einem ähnlichen oder höheren Preisniveau als in Deutschland zum Ziel. Länder wie das Vereinigte Königreich, die USA, Irland, Australien und Kanada bewegen sich auf einem hohen Preis- und Kostenniveau, ebenso die skandinavischen Länder und Japan. Dafür trifft man hier ein ähnliches kulturelles Umfeld an. Staaten in Asien und Afrika weisen da schon viel größere kulturelle Unterschiede auf. Das gilt gerade für Taiwan, Südkorea und Japan, mit denen Deutschland Abkommen im Rahmen des „Working Holiday Programm“ abgeschlossen hat. In den USA vermittelt dagegen eine autorisierte Agentur als sogenannter Legal Sponsor Auslandsaufenthalte mit einer Arbeitserlaubnis.

Warum selbst freiwillige Auslandsaufenthalte für junge Menschen Geld kosten

Anders als bei vielen Job-Angeboten im Ausland ist hier der monetäre Gewinn nicht wichtig. Dennoch sollen Freiwillige ihre laufenden Kosten decken können. Dazu zählen im Wesentlichen Kosten für Unterkunft, Verpflegung, Transfers, die Krankenversicherung sowie Taschengeld. Reisende zahlen zudem für den deutschen Vermittler und dessen ausländischen Partner eine Aufwandsgebühr.

Bei öffentlich geförderten Projekten übernimmt der Staat zumindest in großen Teilen diese Kosten sowie die Kosten für bürokratischen Aufwand. Wer sich ehrenamtlich in Deutschland organisiert, erhält ferner möglicherweise eine monetäre Aufwandsentschädigung. Das ist bei Freiwilligendiensten im Ausland nicht anders. Der große Gewinn ist für die Freiwilligen damit nicht zu machen, schließlich steht das nicht im Mittelpunkt. Mitunter kann die Vergütung selbst sogar eine ungewollte kulturelle Herausforderung sein. So kann es durchaus vorkommen, dass das Programm einen Taschengeld-Satz zwingend vorschreibt, der zwar für deutsche Verhältnisse bescheiden ist, in den Augen der Gastfamilie aber überzogen wirken kann.

Wird der Aufenthalt privat organisiert, müssen Freiwillige oft selbst für die Lebenshaltungskosten aufkommen. Die Gründe dafür liegen in den Projekten selbst, die keine staatlichen Förderung erhalten, sich meist nur mühsam selbst über Wasser halten und somit keinerlei Kosten für die Freiwilligen tragen können.