Bleisure Travel: Die Kombination aus Business Trip und Urlaub
Nach einer zeitintensiven Fachmesse erstmal für ein paar Tage am Strand erholen oder sich entspannt den Ort anschauen, an dem man für die Geschäftsreise gelandet ist – immer mehr Firmen bieten ihren Mitarbeitenden die Option an, Geschäftsreisen mit Urlaubstagen zu kombinieren. Die Kombination aus Business (Geschäft) und Leisure (Freizeit) wird also zu Bleisure.
9 von 10 Geschäftsreisende haben die Möglichkeit zu Bleisure Travel
Die Ergebnisse der seit zehn Jahren regelmäßig durchgeführten Studie „Chefsache Business Travel“ von Travel Management Companies im Deutschen Reiseverband (DRV) sprechen für sich: 83 Prozent der Mitarbeitenden nehmen das Angebot, Geschäftsreise und Urlaub zu kombinieren in Anspruch, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Dies ist bei 89 Prozent der Fall. Für die Reisekosten kommt mit 53 Prozent ein bisschen mehr als die Hälfte der Firmen für ihre Mitarbeitenden komplett auf, nur 28 Prozent der Geschäftsreisenden müssen sich an den Reisekosten selbst beteiligen.
Darum nutzen Mitarbeitende Bleisure Travel
Ein attraktives Reiseziel ist der ausschlaggebende Punkt für Mitarbeitende, das Angebot von Bleisure Travel in Anspruch zu nehmen. Strand, Sehenswürdigkeiten oder Kultur lassen sie gerne ein wenig länger verweilen. Doch Urlaub muss sich auch wie Urlaub anfühlen können, daher ist es für 40 Prozent der Befragten wichtig, dass ihnen keine dringlichen beruflichen Herausforderungen direkt nach der Geschäftsreise bevorstehen. 34 Prozent der Befragten nennen Erholung als Grund, das Angebot von Bleisure Travel zu nutzen. Bezüglich der verschiedenen Altersgruppen lässt sich feststellen, dass 41 Prozent der Geschäftsreisenden ab 40 Jahren sich eher von geeignetem Wetter bei der Wahl des Bleisure Trips beeinflussen lassen, während 39 Prozent der unter 40-Jährigen eher die zusätzliche An- und Abreisezeit sich aufsparen wollen, die sonst im Urlaub verloren gehen würde.
Viel Optimierungsbedarf für den Klimaschutz bei Geschäftsreisen
Neben dem Bleisure-Modell gibt es noch weitere Anreize für die Reduzierung von CO2- Emissionen für Mitarbeitende. Die Bereitstellung eines Dienstwagens mit Elektroantrieb bieten 47 Prozent der befragten Firmen an und 37 Prozent erstatten die Kosten für eine Bahncard. Somit wählen 35 Prozent der Geschäftsreisenden klimafreundlichere Transportmittel, wenn dies sinnvoll erscheint.
Trotzdem hat nur jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) ein verbindliches Pensum für Mitarbeitende, wie viele CO2-Emissionen pro Kopf für Geschäftsreisende freigesetzt werden dürfen. Auch fehlt es an konsequenten Reiserichtlinien für Geschäftsreisende, die die Wahl der Verkehrsmittel steuern. Die Hälfte der befragten Unternehmen versucht, den durch Geschäftsreisen verursachten CO2-Fußabdruck durch sogenannte Scope-3-CO2-Minderungszertifikate zu kompensieren. Jedoch stößt dieses Modell auf Kritik, da es keine einheitlichen, internationalen Standards gibt und viele Angaben intransparent seien. Expertinnen und Experten betonen eindringlich, dass CO2-Kompensationen nur der letzte Schritt sein können, denn der Fokus muss auf dem Vermeiden und Reduzieren von CO2- Emissionen liegen, um den Klimaschutz vorantreiben zu können.