Immer weniger Au-pairs kommen nach Deutschland
Aufenthalte von Au-pairs in Deutschland verlieren immer mehr an Attraktivität. Wie das Auswärtige Amt jüngst mitteilte, gingen die Genehmigungen für ein Au-pair Jahr in Deutschland im Jahr 2012 um zehn Prozent auf 4.528 zurück. Vor sieben Jahren summierten sich die Au-pair Visa noch auf gut 10.000. Das meldet die Gütegemeinschaft Au-Pair e.V. in einer aktuellen Pressemitteilung.
Großteil der Au-pairs aus Osteuropa
Mit einem Anteil von 60 Prozent kommen die meisten Au-pairs aus Osteuropa und dort vor allem aus der Ukraine, aus Russland und aus Georgien. Dort war der Rückgang der erteilten Visa mit minus 14 Prozent sogar überdurchschnittlich. Noch schlimmer sah es in Mittel- und Südamerika aus, woher 12 Prozent der Au-pairs stammen. Dort verloren Brasilien 44 und Peru 41 Prozent. Nur sieben Prozent der Visa wurden in Afrika ausgegeben. Dort gab es früher zumindest in Kenia viel Interesse an Deutschland. Der vorjährige Rückgang von 62 Prozent ist aber wohl nicht nur mit einem geschwundenen Wunsch, nach Deutschland zu kommen, zu erklären. Au-pair-Vermittler gehen, wie auch in anderen Regionen der Erde, von einer restriktiven Visaerteilung durch die Botschaften aus.
Großes Interesse an Deutschland bei Asiaten
17 Prozent der Au-pairs kommen aus Asien. Dort scheint das Interesse an Deutschland noch nicht zu schwinden. Gemessen an der Größe der Bevölkerung sind 312 Visa für Chinesen aber auch kein Indiz für wachsenden Zuspruch. Eine seit einigen Jahren positive Entwicklung nimmt nur die Anzahl der Au-pair Visa, die in Kolumbien (+12 Prozent) und in Nepal (+34 Prozent) erteilt werden.
Die Bundesregierung hatte im Koalitionsvertrag das Thema Attraktivitätssteigerung für Au-pairs aufgenommen. Die Gütegemeinschaft Au-pair e.V. unterbreitete dazu in den vergangenen Jahren Vorschläge. Ergebnisse, die schon Wirkung zeigen, gebe es bisher nicht. Möglicherweise wird nur die Altersgrenze für Au-pairs von 24 auf 27 Jahren angehoben. Die Gütegemeinschaft Au-pair e.V. hatte sich allerdings gegen diese Maßnahme ausgesprochen. Au-pair-Visa werden regelmäßig abgelehnt, weil der Auslandsaufenthalt nicht in die bisherige Lebensplanung der Bewerberinnen passt. Das dürfte bei demnächst vielleicht noch älteren Kandidaten kaum anders werden. So bringt die Maßnahme mehr unnütze Arbeit in die Botschaften, aber kaum zusätzliche Au-pairs.
Infopaket für Au-pairs
Über das Projekt „Attraktivitätssteigerung im Au-pair-Programm“ wird derzeit bei der Fachstelle für Internationale Jugendarbeit 2013 ein Infopaket namens „Au-pair in Deutschland: Sensibilisierung für einen geschützten Au-pair-Aufenthalt in Deutschland“ erstellt. Zentrales Anliegen ist es, mittels einer Infokampagne Au-pair-Aufenthalte in Deutschland attraktiv zu bewerben, um den Bekanntheitsgrad des Programms zu erhöhen, größeres Interesse zu wecken und jungen Menschen Vorteile einer Teilnahme zu erläutern.
Kindergeld für Au-Pairs nur bei regelmäßigem Sprachunterricht