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Badewasser Zypern
Petra tou Romiou, Kouklia, Cyprus (© Vladyslav Melnyk - Unsplash)

Zypern hat sauberstes Badewasser in ganz Europa

Kaum etwas macht so viel Spaß wie an einem heißen Tag im Badewasser schwimmen zu gehen. Das Eintauchen ins Wasser ist etwas, das wir für Freizeit, Sport, Entspannung und Gesundheit tun. Europa hat eine große Vielfalt an schönen Stränden und Badegebieten. Jedes Jahr verbringen Millionen von Europäer*innen ihre Wochenenden an ihrem örtlichen Strand oder im Urlaub, um sich am oder im Wasser abzukühlen. Da die diesjährige Badesaison näher rückt, beginnen viele Bürger, sich für die Badewasser-Qualität zu interessieren.

Badewasser-Qualität an mehr als 22.000 europäischen Badestellen

Die Europäische Umweltagentur untersucht daher jährlich, wie es um die Qualität der Badegewässer in Europa steht. Geprüft wurden im vergangenen Jahr über 22.000 Küsten- und Binnenbadestellen in den 28 EU-Mitgliedsstaaten plus Albanien und der Schweiz.

Badewasser-Qualität in Europa
Quelle: Statista

Am hochwertigsten ist demnach die Badequalität auf Zypern. Von den 112 dort geprüften Badegewässern erwiesen sich 100 Prozent als “Exzellent”. In Österreich wurden 267 Badestellen untersucht und 97,7 Prozent davon wiesen eine ausgezeichnete Qualität auf. Auch Dänemark, Kroatien, Malta und Griechenland erreichen in mindestens 90 Prozent ihrer Badegewässer die bestmögliche Qualität.

Deutschlands Badegewässer nur auf Platz Sieben

Deutschland kann das Niveau des Vorjahres nicht halten und sinkt auf 89,9 Prozent ausgezeichneter Badestellen – im Europavergleich bedeutet das Rang sieben. Untersucht wurden hierzulande mit 2.304 Badegewässern deutlich mehr als in vielen anderen Ländern.

Bericht über Badewasser-Qualität in Europa

Der Badegewässer-Bericht der Europäischen Umweltagentur fasst zusammen, wie über 40 Jahre europäischer Umweltpolitik und -verwaltung die Qualität der Badegewässer in ganz Europa deutlich verbessert haben.

Er zeigt unter anderem, wie vier Jahrzehnte europäischer Wasserpolitik und -bewirtschaftung unter der Leitung der Bathing Water Database (BWD) der EU die Badebedingungen auf dem gesamten Kontinent deutlich verbessert haben. Dies stellt eine bedeutende „gute Nachricht“ in einer Ära des Klimawandels dar – insbesondere in städtischen Gebieten. Dieser Bericht gibt einen Überblick darüber, wie spezifische wasserwirtschaftliche Maßnahmen, Strategien und Praktiken an verschiedenen Orten als Reaktion auf lokale Herausforderungen umgesetzt wurden.

Den geringsten Anteil exzellenter Bademöglichkeiten registrieren die Analyst*innen in Großbritannien und Polen. Allerdings konnten dort bei den jeweils über 600 gelisteten Gewässern über 70 Prozent aus Mangel an Proben nicht klassifiziert werden. Die Seen, Bäder und Strände der beiden Länder sind also nicht zwingend von geringer Wasserqualität.

Deutlicher Verbesserung der Wasserqualität als noch vor Jahrzehnten

Die Badewasser-Qualität in Europa war in den vergangenen Jahren laut der Europäischen Umweltagentur durchweg zufriedenstellend und von wesentlich höherer Qualität als noch vor einigen Jahrzehnten. Dies ist auf die systematische Sorge um einen guten Umweltzustand der Gewässer zurückzuführen, insbesondere dank großer Investitionen in Kläranlagen, der Regulierung der städtischen Entwässerung und nachhaltiger Lösungen in der Landwirtschaft. Die systematische Überwachung und Bewirtschaftung, die im Rahmen der Badegewässerrichtlinie (EU, 2006 ) eingeführt wurde, ist wichtig, um Risiken für die Gesundheit der Badegäste zu managen, gezielte Investitionen in den Gewässerschutz zu fördern und das Vertrauen der Menschen in die europäische Wasserpolitik zu stärken.

Badewasser in Europa
Baden in Deutschland ist fast überall bedenkenlos möglich. (Foto: Antonina Bukowska – Unsplash)

Verunreinigtes Badewasser kann krank machen

Das Baden an Badestellen mit schlechter Wasserqualität kann zu Krankheiten führen. Badegewässer, die als mangelhaft eingestuft werden, müssen während der gesamten folgenden Badesaison mit einem Badeverbot belegt werden und es müssen Maßnahmen zur Verringerung der Verschmutzung und zur Beseitigung von Gefahren für die Gesundheit der Badenden ergriffen werden.

Einflussfaktoren auf  die Qualität von Badewasser

Verschmutzung von Badewasser

Die Hauptquellen für die Verschmutzung durch Fäkalbakterien stammen aus unbehandeltem Abwasser, unzureichenden Kläranlagen, Tieren (zum Beispiel Vögel und Hunde an Stränden). Das Vorhandensein von Fäkalbakterien kann zu einer schlechten Badegewässerqualität führen.

Verunreinigungen durch Abwasser sind oft das Ergebnis von Regenwasserüberläufen von Abwässern, landwirtschaftlichen Abflüssen oder von schlecht gewarteten Senkgruben und Klärgruben. Schlecht angeschlossene Rohrleitungen – bei denen z. B. Wasser aus Toiletten direkt in Oberflächengewässer gelangt – stellen eine weitere potenzielle Quelle mikrobiologischer Verschmutzung dar (EUA, 2018).

So kann die Badewasser-Qualität verbessert werden

Schutz von Badewasser

Heute werden fast alle signifikanten Einleitungen von Abwässern aus Haushalten und Industrie gesammelt und behandelt, bevor sie in Meere, Flüsse und Seen eingeleitet werden. Die Umsetzung der UWWTD (Urban Waste Water Directive) hat erfolgreich zu einer verringerten Verschmutzung und einer verbesserten Wasserqualität an zahlreichen Badegewässern mit zuvor niedriger Qualität geführt (EUA, 2019).

Wenn mikrobiologische Verschmutzung eine schlechte Badegewässerqualität verursacht, müssen die Quellen und das Ausmaß der Verschmutzung bewertet werden. Badegewässerstandorte, die als mangelhaft eingestuft werden, müssen während der gesamten folgenden Badesaison geschlossen werden, und es müssen Maßnahmen zur Verringerung der Verschmutzung und zur Beseitigung von Gefahren für die Gesundheit der Badenden ergriffen werden (EUA, 2021).