Sharing-Economy: Franzosen Spitzenreiter, Deutsche aufgeschlossen
Die Sharing-Economy ist seit einigen Jahren in aller Munde: Ob Autos, Wohnungen oder Werkzeuge – für viele Dinge des Alltags gibt es mittlerweile Plattformen, auf denen Interessenten das jeweils benötigte Produkt gegen Gebühr ausleihen können. Jeder fünfte Deutsche hat eine solche Plattform schon mal genutzt, damit zeigen sich die Deutschen dem Teilen aufgeschlossener gegenüber als der EU-Durchschnitt.
Spitzenreiter im Teilen sind zurzeit Frankreich, wo mehr als jeder Dritte (36 Prozent) Sharing-Angebote nutzt und Spanien, wo ebenfalls fast ein Drittel (32 Prozent) aller Bürger teilt.
Kostenersparnis und Flexibilität im Vordergrund
Gründe, die für das Leihen und gegen den Eigentum sprechen gibt es viele. So lohnt sich für viele beispielsweise die Anschaffung eines eigenen Autos nicht, zudem verschafft einem die Nutzung von Sharing-Angeboten Flexibilität und schont wertvolle Ressourcen. Für das Eigentum sprechen die ständige Verfügbarkeit, die Bequemlichkeit und das Gefühl, etwas besitzen zu wollen.
Für besonders geeignet für Sharing-Modelle halten die Deutschen Mitfahrgelegenheiten, Werkzeug, Fahrräder und Autos (Carsharing). Bei Wohnungen oder Finanzen sind stehen viele dem Community-Gedanken eher skeptisch gegenüber. Wie die Grafik von Statista zeigt, sind viele Deutsche zwar grundsätzlich bereit Sharing-Angebote zu nutzen, ihr eigenes Hab und Gut an fremde Personen zu verleihen, können sich jedoch die wenigsten Vorstellen. Dementsprechend nutzen die meisten auch lieber professionelle Angebote als solche von anderen Privatpersonen. Ähnliches gilt übrigens auch für den Bereich des Business Travel, wie eine aktuelle Erhebung zeigt.
1,7 Millionen Carsharing-Nutzer allein in Deutschland
Einer Studie des ADAC-Zukunftsinstituts zufolge ist Sharing insbesondere für die junge Generation ein wichtiges Leitmotiv. Junge Menschen konsumieren kollektiv und kollaborativ, heißt es. Damit bedeute Sharing nicht Verzicht, sondern erweitert vielmehr die individuellen Möglichkeitsspielräume. Eigentum werde immer häufiger weniger als Privileg denn als Bürde empfunden – das gelte auch fürs Autofahren. Allein in Deutschland nutzten mehr als 1,7 Millionen Personen Carsharing, wie der Bundesverband Carsharing ermittelt hat. Das Wachstum der deutschen Carsharing-Flotten fiel 2016 – gemessen am Kundenwachstum – eher moderat aus. Insgesamt stieg die Zahl der Carsharing-Fahrzeuge um 6,8 Prozent auf 17.200 Fahrzeuge. Im stationsbasierten Carsharing fahren jetzt 9.400 Fahrzeuge (plus 3,3 Prozent). Im free-floating Carsharing (Autos die für kurze Strecken in der Innenstadt genutzt werden) sind es 7.800 Fahrzeuge (plus 1s,4 Prozent).
Die Strategieberatung Oliver Wyman geht deshalb auch für das Jahr 2040 von einem Rückgang der Ausgaben für private Fahrzeuge um 25 bis 30 Prozent im Vergleich zu 2015 aus.
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