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© deagreez, AdobeStock

Online-Shopping in US-Shops durch Brexit geschwächt

Das Online-Shopping in US-amerikanischen digitalen Shops hat unter dem Brexit leiden müssen. Im Vereinigten Königreich haben 57 Prozent der Menschen ihr Online-Shopping-Verhalten aufgrund des Brexit angepasst. Aber auch 48 Prozent der deutschen, französischen und britischen Verbraucher kaufen seit dem Brexit weniger oder gar nicht mehr in US-amerikanischen Online-Shops ein. Auf der anderen Seite sind es gerade britische Online-Shops, die große Beliebtheit unter US-Shoppern genießen. 

Das zeigt eine aktuelle Studie des Logistik-Unternehmens Pitney Bowes. Während ein Abwandern zu Online-Shops in den USA im Zuge des Brexits nahegelegen hätte, scheint er Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland, Frankreich und Großbritannien die Lust auf eine virtuelle Shoppingtour in den USA genommen zu haben. Fast die Hälfte aller Befragten kauft seitdem weniger oder gar nicht mehr in US-amerikanischen Online-Shops ein.

In Deutschland haben 18 Prozent ihre Einkäufe dort gänzlich gestoppt – das ist im Vergleich der höchste Anteil. Weitere 12 Prozent der hierzulande befragten Verbraucher gaben zudem an, noch nie online in den USA eingekauft zu haben und das auch für die Zukunft nicht zu planen. Immerhin rund ein Viertel der Befragten in Großbritannien und Frankreich gaben an, mehr in den USA zu ordern. In Deutschland sagten das gerade einmal 17 Prozent.

US-Verbraucher stehen auf britische Shops

Für britische Marken sind US-Verbraucher im Vergleich die größte Zielgruppe unter den Online-Kaufwütigen. 12 Prozent geben hier an, dass sie einmal oder öfter pro Monat online bei britischen Marken einkaufen. In Deutschland sind das nur 8 Prozent, in Frankreich sogar gerade einmal 6 Prozent. Und das alles trotz der relativen Schwäche des Dollars im vergangenen Jahr gegenüber dem britischen Pfund und der vergleichbaren Stärke des Euro.

Volkssport Online-Shopping

Gerade im Vereinigten Königreich wird so viel Online-Shopping betrieben wie nirgends sonst. Das zumindest konnte Statista im Januar feststellen. Rund 84 Prozent der Briten haben im Jahr 2020 online ein Produkt erworben. Das war das Ergebnis einer Schätzung des Statista Digital Market Outlook 2020. Kein anderes untersuchtes Land konnte in der Untersuchung eine derartig hohe E-Commerce-Penetrationsrate vorweisen. Die USA kamen auf etwa 77 Prozent, in Deutschland haben schätzungsweise knapp drei Viertel der Einwohner im vergangenen Jahr online eingekauft. Vergleichsweise gering waren die Penetrationsraten zum Beispiel in der Türkei und Russland – hier haben nur 43 bis 44 Prozent über das Internet Waren bestellt.

© Statista

Pandemie verlagert Luxus-Shopping ins Netz 

Die Statista-Analyse legt nahe, dass die Pandemie einen großen Anteil daran hatte, regelmäßige Einkäufe ins Digitale zu verlagern. Doch auch das Online-Shopping von besonders teurem Gut hat stark besonders zugelegt. Ebenfalls ein Ergebnis des Consumer Survey ist nämlich, dass rund 15 Prozent der Befragten angegeben, vermehrt online gekauft zu haben. Demgegenüber stehen rund neun Prozent, die mehr in Geschäften unterwegs waren. Ergänzend dazu ist der Anteil der Personen, die weniger gekauft haben als zuvor online mit 35 Prozent deutlich geringer als offline mit 45 Prozent. Zudem haben 41 Prozent online beziehungsweise 37 Prozent offline etwa gleich viele Luxuswaren wie vor der Pandemie erworben. Es sei allerdings erwähnt, dass diese letztgenannten Ergebnisse sich nur auf die deutsche Käuferschaft beziehen. 

© Statista