Diese Fremdsprachen werden weltweit am meisten gelernt
Die Coronapandemie hat auch dazu geführt, dass weltweit mehr Menschen denn je eine neue Fremdsprachen erlernten. Die beliebtesten Sprachen der meisten Nationen sind dabei (in dieser Reihenfolge) Englisch, Spanisch und Französisch. Das hat der aktuelle Sprachen-Report des Online-Anbieters Duolingo ergeben.
Demzufolge fingen in den Wochen nach dem Ausbruch der Pandemie mehr als 30 Millionen Menschen an, eine Fremdsprache auf Duolingo zu lernen – das sind 67 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2019. . Auch die Motivation für das Beherrschen einer neuen Sprache habe sich verändert.
Englisch ist nach wie vor die beliebteste Zweitsprache weltweit: In 121 Ländern (62 Prozent aller Länder) ist Englisch der Favorit, in weiteren acht Ländern ist es die zweitbeliebteste Sprache.
In einer Duolingo-Analyse zu aktuellen Sprachlerntrends aus dem Jahr 2016 war Französisch in 35 Ländern die am häufigsten gelernte Sprache, und Spanisch lag mit 32 Ländern dicht dahinter. Bis 2020 hat Spanisch jedoch Französisch überholt: Heute ist Spanisch in 34 Ländern die beliebteste Lernsprache, Französisch ist auf 23 Länder zurückgefallen. Dieses Muster lässt sich auch an der Anzahl der Länder ablesen, in denen jede Sprache die zweitbeliebteste zum Lernen ist; Französisch (71 Länder) und Spanisch (70 Länder) liegen Kopf an Kopf, und im kommenden Jahr könnte Spanisch auch dort Französisch überholen.
Top-5 am schnellsten wachsende Fremdsprachen haben asiatischen Ursprung
Die drei weltweit am häufigsten studierten Fremdsprachen haben ihre Position in den vergangenen Jahren weitgehend kontinuierlich gehalten. Gleichzeitig gab es aber auch eine globale Verschiebung hin zum Studium einer breiteren Palette von Sprachen. Im Vergleich zu 2016 enthalten die Top-Fremdsprachen, die in jedem Land neu gelernt werden, zunehmend asiatische Sprachen. Dafür ist eine ehemals sehr beliebte Sprache aus dem Ranking herausgefallen: Italienisch.
Hinzu kommt, dass fünf Fremdsprachen derzeit ein besonderes Interesse erfahren und am schnellsten wachsen, wenn es um die Auswertung der Duolingo-Kunden geht: Hindi (Indien), Koreanisch (Nord- und Südkorea), Japanisch (Japan), Türkisch (Türkei) und Chinesisch (Volksrepublik China). Alle fünf der am schnellsten wachsenden Sprachen der Welt sind asiatische Sprachen.
Die Studienbetreiber von Duolingo stellen weiterhin fest, dass Sprachlernmuster auch von der Popkultur, globalen Ereignissen und kulturellen Trends beeinflusst werden. Demnach lasse sich feststellen, dass aktuelle Ereignisse das Erlernen neuer Sprachen verändern. in der 2016-er Analyse lernten viele Einwohner südamerikanischer Länder vorzugsweise Portugiesisch – vermutlich wegen des portugiesischsprachigen Nachbarn Brasilien. In den Jahren 2019 und 2020 verschwand das Interesse jedoch. Die Erklärung von Duolingo: Das Interesse an der brasilianischen Sprache wurde im Jahr 2016 durch zwei wichtige globale Ereignisse angekurbelt: die Fußballweltmeisterschaft 2014 (die von Brasilien ausgerichtet wurde) und die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro. Jahre später wird in den südamerikanischen Ländern wieder Englisch und Französisch gelernt.
Schule ist Hauptmotivator fürs Erlernen einer neuen Sprache
Die Hauptmotivation, sich eine neue Sprache über Lern-Tools anzueignen, ist die Schule. Schüler versuchen auf diese Weise, ihre Fähigkeiten zu verbessern und den Unterricht ins Private zu verlängern. Für viele Menschen dient das Sprachenlernen aber auch einfach dem „Gehirn-Jogging“, sie versuchen sich dadurch geistig fit zu halten. Aber auch Reisen ins Ausland sind eine der Hauptmotivatoren für das Erlernen einer Fremdsprache. Oft werden Fremdsprachenkenntnisse im Arbeitsleben gefordert – ein weiterer Motivator für viele Menschen weltweit.
Laut dem Report unterscheiden sich die Lerngewohnheiten je nach Nationalität. Die fleißigsten Nationen auf der ganzen Welt absolvieren die meisten Lektionen – und in Jahr 2020 sind die Deutschen Spitzenreiter gewesen – noch vor Japan, dem Sieger der 2016-er Erhebung.
Interessanterweise sind viele der fleißigsten Länder auch die engagiertesten Länder: Sie haben die längste Zeit auf Duolingo verbracht und sind regelmäßig und über lange Zeiträume hinweg wiedergekommen. Ungarn führt die Liste der engagiertesten Länder an, gefolgt von Japan auf Platz Zwei und Deutschland auf Platz Drei. Rund 30 Prozent der deutschen Duolingo-App-Nutzerinnen und Nutzer lernten Englisch, 17 Prozent versuchten es mit Spanisch und 15 Prozent lernten Deutsch. Hier liegt die Vermutung nahe, dass es sich um keine Muttersprachler handelte, sondern beispielsweise um Lernende mit Migrationshintergrund oder solche, die für Arbeit, Studium oder Urlaub nach Deutschland gekommen sind.
Über den Duolingo Sprachreport
Der Duolingo-Sprachreport 2020 analysiert Trends, Muster und Analysen über das Sprachenlernen auf der ganzen Welt. Untersucht wurden mehr als 500 Millionen Lernende in allen 194 Ländern. Duolingo ist kostenlos und steht als mobile App und Webseite zur Verfügung, so dass jeder die Plattform nutzen kann. Die Plattform bietet 98 Sprachkurse an, die 39 verschiedene Sprachen unterrichten.
Dieser Bericht untersucht, welche Nationen welche Sprachen lernen, wie sich das Interesse am Erlernen verschiedener Fremdsprachen im Laufe der Zeit verändert hat (insbesondere seit der Analyse von 2016 und der globalen Pandemie) und wie sich das Lernverhalten weltweit unterscheidet.