Luftverschmutzung: So ungesund sind die Metropolen der Welt
Knapp die Hälfte der meistbesuchten Geschäftsreisedestinationen weltweit weist eine gefährliche Luftverschmutzung auf. Das hat eine aktuelle Studie von BCD Travel gezeigt. In Shanghai, der einzigen asiatischen Stadt in den Top-Ten, hat die Luftverschmutzung sogar ein gefährliches Niveau erreicht, das schwere gesundheitliche Folgen haben kann. Unbedenklich sind dagegen die Luftwerte nur in San Francisco, New York und Philadelphia. Sechs Städte weisen eine moderate Luftverschmutzung auf, darunter Berlin mit dem höchsten Wert.
Regional betrachtet sind nur Nordamerika und der Südwestpazifik relativ sicher. In allen anderen Regionen gibt es Städte mit Luftverschmutzung, die von mäßig (Europa) über gefährlich (Asien) bis hin zu extrem gefährlich (Mittlerer Osten) reicht.
Gesundheitliche Auswirkungen auch bei kurzen Aufenthalten
Für die Erstellung der Studie hat BCD die Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Luftqualität mit eigenen globalen Flugbuchungsdaten ergänzt. BCD warnt Travel Manager vor den Risiken der Luftverschmutzung für ihre Geschäftsreisenden. Selbst eine kurzfristige Belastung durch hohe Luftverschmutzungswerte kann nach Angaben des britischen Ministeriums für Umwelt, Ernährung und Landwirtschaft (Department for Environment Food and Rural Affairs) zu Reizungen an Augen, Nase und Rachen, Husten, einem Engegefühl in der Brust und Kurzatmigkeit führen. Durch Luftverschmutzung ausgelöste gesundheitliche Probleme haben außerdem wirtschaftliche Folgen. Sie kosten die Europäische Union 62 Milliarden Euro pro Jahr. Weltweit belaufen sich die Kosten auf fast sechs Billionen Dollar jährlich.
Angesichts der zunehmenden Wichtigkeit des Wohlbefindens von Geschäftsreisenden und der rechtlichen Verantwortung, die Unternehmen in Bezug auf die Fürsorgepflicht haben, rät BCD Einkäufern und Travel Managern, Richtlinien zur Luftqualität in Travel Risk Management Programme zu integrieren, damit die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Reisenden verbessert werden kann.
Grenzwerte teilweise um ein Fünfaches überstiegen
Eine detaillierte Übersicht der Studie zeigt die Luftqualität nach Regionen: Asien, Afrika, Europa, Mittlerer Osten, Lateinamerika, Nordamerika, Südwestpazifik. Zudem bekommen Travel Manager und Geschäftsreisende einige Tipps und Tricks, um die Risiken in Folge von Luftverschmutzung zu minimieren.
Bei einem guten Sicherheitsprogramm für Reisende ginge es nicht nur darum, Krisensituationen wie Terroranschläge, Wirbelstürmen oder Erdbeben abzudecken, sondern auch alltägliche Risiken wie einen Autounfall oder die Belastung durch Luftverschmutzung. Arbeitgeber, die Maßnahmen zur Minderung der Risiken in Folge von Luftverschmutzung ergreifen, signalisieren ihren Mitarbeitern, dass sie sich um ihr Wohlbefinden kümmern.
Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie sind unter anderem, dass viele der größten Metropolen weltweit die Grenzwerte für Luftverschmutzung der WHO, in einigen Fällen um mehr als das Fünffache überschreiten. Diese Ziele sind oftmals Destinationen, die von Geschäftsreisenden häufig besucht werden.
Auch kurze Aufenthalte in belasteter Luft haben gesundheitliche Konsequenzen
Kurzzeitige Belastung durch hohe Luftverschmutzungswerte kann zu sofortigen Symptomen wie Reizungen von Augen, Nase und Rachen, Husten, Engegefühl in der Brust und Kurzatmigkeit führen, wie das britischen Ministeriums für Umwelt, Ernährung und Landwirtschaft (Department for Environment Food and Rural Affairs) berichtet. Laut WHO kann eine Langzeitbelastung zu erheblichen gesundheitlichen Problemen wie verminderter Lungenfunktion, verschlimmertem Asthma, chronischer Bronchitis oder sogar Herzinfarkt beitragen.
Wetterbedingungen haben einen deutlichen Einfluss auf die Schadstoffbelastung und machen es möglich, Empfehlungen zu geben, zu welcher Jahreszeit bestimmte Ziele angesteuert oder gemieden werden sollten. So verursacht beispielsweise der Winter in einigen asiatischen Metropolen eine gefährliche Luftverschmutzung, weshalb in diesem Zeitraum Reisen zu diesen Zielen so weit wie möglich eingeschränkt werden sollten.
Gesundheitsbelastung der Reisenden dokumentieren
Wenn an einen Ort mit schlechter Luftqualität gereist wird, sollte darauf geachtet werden, dass Reisende ihren Aufenthalt so kurz wie möglich halten oder virtuelle Meetings als Alternative nutzen. Eine Prüfung des lokalen Luftqualitätsindex (AQI), um die Situation vor Ort in Echtzeit beurteilen zu können ist empfehlenswert. Aktivitäten im Freien sollten auf ein Minimum beschränkt und bei Bedarf eine geeignete Maske getragen werden.
Um ihre Reisenden zu schützen, können Travel Manager Informationen und Tools zum Schutz vor Luftverschmutzung bereitstellen. Zudem können sie sicherstellen, dass die Reisenden mit der Reiserichtlinie des Unternehmens bezüglich Gesundheit und Notfallmaßnahmen vertraut sind. Außerdem sollten sie Benachrichtigungen und Tipps vor, während und nach der Reise senden. Empfehlenswert ist es, Daten darüber zu sammeln, wie lange Geschäftsreisende welchem Grad der Luftverschmutzung ausgesetzt sind und entsprechende Empfehlungen geben, um die Belastung durch schlechte Luftqualität zu minimieren.