Junge Deutsche wollen sich im Alltag und auf Reisen umweltfreundlich fortbewegen
Deutsche Jugendliche haben ein ziemlich umweltfreundliches Mobilitätsverhalten. Es geht ihnen darum, die Umweltbelastungen der alltäglichen Wege – einschließlich der Urlaubsreisen – zu senken. Das hat eine aktuelle repräsentative Studie des Bundesumweltministeriums ergeben.
Typisch für jugendliches Mobilitätsverhalten sind Fußwege, Fahrradfahren, die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel sowie elterliche Fahrdienste; motorisiert dürfen sie sich selbst erst ab 16 beziehungsweise 18 Jahren fortbewegen. Sie entwickeln im Laufe ihres Heranwachsens nicht nur Schritt für Schritt eine eigene Mobilitätspraxis, sondern auch ein Bewusstsein der Möglichkeiten und Folgen von Mobilität.
So verfügen viele junge Menschen über Kompetenzen der Verkehrsmittelwahl und -nutzung, die sich je nach sozialem Zusammenhang unterschiedlich entwickeln können. Altersbedingt ist es selbstverständlich, dass sich junge Menschen deutlich öfter als Erwachsene mit öffentlichen Verkehrsmitteln (57 Prozent immer oder häufig) oder mit dem Fahrrad bewegen (57 Prozent immer oder häufig.
Junge Deutsche sehr offen für Carsharing und Co.
Ein Verzicht auf das Autofahren wird zwar auch als eine Möglichkeit verstanden, einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, aber viele junge Menschen befürchten auch hier, dass individuelles Engagement folgenlos bleibt, wenn sich nicht viele ebenso so verhalten. Trotz dieser Ansätze erscheint es so, dass das Auto kaum an Bedeutung verloren hat.
Bemerkenswert: Carsharing findet in der jungen Generation im Vergleich zu Erwachsenen überdurchschnittlich hohe Resonanz und wird von ihnen ausgesprochen positiv bewertet. Da viele junge Menschen (noch) keinen Führerschein besitzen, haben nur sieben Prozent bereits Erfahrungen mit Carsharing gemacht, aber 28 Prozent der Unerfahrenen können sich die Nutzung für die Zukunft vorstellen. Das Interesse an der geteilten Nutzung von Verkehrsmitteln schließt auch Fahrräder ein.
Bike-Sharing wird bereits von 12 Prozent der jungen Menschen genutzt und 33 Prozent können sich die Nutzung von Fahrradverleihsystemen zukünftig vorstellen. Der Trend zur Sharing Economy trägt zwar dazu bei, dass junge Menschen für die Zukunft über Alternativen zum Auto nachdenken, doch sie können sich einen Verzicht nur bedingt vorstellen. Nichtsdestotrotz können neue Mobilitätsmuster, wie zum Beispiel das Carsharing, zukünftig als Element eines jugendspezifischen Lifestyles eine eigene Dynamik entfalten.
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Über die Studie „Was junge Menschen bewegt“:
Die repräsentative Studie untersucht den Alltag und die Einstellungen junger Menschen. Für die befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind verlässliche persönliche Beziehungen das Wichtigste im Leben. Im Alltag spielen Themen wie Ausbildung, Freizeit und Entspannung eine zentrale Rolle.
Wenn sie sich Gedanken über Nachhaltigkeit machen, zeigen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein hohes Maß an Problembewusstsein. So sind 41 Prozent beunruhigt, wenn sie daran denken, unter welchen Umweltverhältnissen die nachfolgenden Generationen aufwachsen müssen. Bezüglich ihres eigenen Verhaltens antworten sie widersprüchlich. Einerseits wollen sie ökologisch und sozial handeln. Andererseits möchten sie bei bestimmten, Freude bringenden Dingen, wie zum Beispiel Flugreisen, jetzt und in Zukunft keine Abstriche machen.
Die Studie basiert auf einer Repräsentativbefragung von über 1.000 jungen Menschen zwischen 14 und 22 Jahren und einer begleitenden, moderierten Online-Community. Im Gegensatz zu traditionellen Erhebungen wurde das Vorhaben „Zukunft? Jugend fragen“ dabei durchgängig von der Zielgruppe selbst begleitet und aktiv mitgestaltet.
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