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Tag der Freude in Griechenland: Die “Ehe für alle” wird legalisiert
© Syda Productions, Adobestock

Tag der Freude in Griechenland: Die „Ehe für alle” wird legalisiert

Das griechische Parlament hat am 16.02.2024 für die Einführung der standesamtlichen Ehe für gleichgeschlechtliche Paare gestimmt.

Von den 300 Sitzen im Parlament unterstützten 176 Abgeordnete das entsprechende Gesetz, das von der konservativen Regierung unter Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis eingebracht wurde. Diese Entscheidung markierte eine ungewöhnliche Einigkeit über die Parteigrenzen hinweg, da sowohl linke als auch sozialdemokratische und konservative Parlamentarier den Vorschlag befürworteten. Die 76 Gegenstimmen kamen aus verschiedenen politischen Lagern, während Mitsotakis den Abgeordneten seiner konservativen Partei Nea Dimokratia (ND) erlaubte, gemäß ihrem Gewissen zu stimmen. Es gab lediglich zwei Enthaltungen, während 46 Abgeordnete nicht an der Abstimmung teilnahmen.

Trotz kontroverser Diskussionen sei die Abstimmung laut Ministerpräsident „ein Tag der Freude”

Vor der Abstimmung wurde im Parlament und in der Gesellschaft kontrovers diskutiert. Kleinere ultrakonservative Parteien sowie Vertreterinnen und Vertreter religiöser Gruppen kritisierten das Gesetz und sahen es als eine Verletzung der Traditionen der griechischen Gesellschaft und der Lehren der orthodoxen Kirche. Einige Bischöfe warnten die Abgeordneten in ihren Regionen eindringlich, ihre Entscheidungen gut zu überdenken. Die orthodoxe Kirche hat einen starken Einfluss in religiös orientierten Wahlkreisen, da sie in der griechischen Verfassung als vorherrschende Religion verankert ist. Auch Umfragen zeigen, dass bei der „Ehe für alle“ die Meinungen der Griechinnen und Griechen deutlich auseinander klaffen: 50 Prozent dafür, 50 Prozent dagegen. Ministerpräsident Mitsotakis hingegen betonte, dass niemand in Griechenland als Bürgerin oder Bürger zweiter Klasse behandelt werden dürfe, und bezeichnete den Tag der Abstimmung als einen Tag der Freude.

Gleiche Rechten und Pflichten der „Ehe für alle”

Gemäß dem neuen Gesetz haben homosexuelle Ehepaare nun die gleichen Rechte und Pflichten wie heterosexuelle Paare, einschließlich des Rechts zur Adoption von Kindern. Beide Partnerinnen und Partner erhalten das Sorgerecht, auch wenn das Kind biologisch nur einem der Beiden zuzuordnen ist. Die Nutzung von Leihmüttern für homosexuelle Paare bleibt jedoch weiterhin untersagt.

Videotipp: So viel kostet Heiraten im Ausland

Heiraten wird immer internationaler und binationale Eheschließungen nehmen zu. Daher entscheiden sich viele Deutsche, den Bund der Ehe im Ausland, insbesondere im Urlaub, zu schließen. Dies ist heute gar nicht mehr so kompliziert und auch die bürokratischen Hürden sind deutlich kleiner geworden.

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