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Reisepässe weltweit
© photobyphotoboy, AdobeStock

Reisen ohne Visum: Diese Reisepässe öffnen die meisten Türen

Reisepässe bieten die Möglichkeit, die Welt zu bereisen und Grenzen zu überschreiten, manchmal sogar ohne ein Visum zu benötigen.  Diese Bewegungsfreiheit ist jedoch von Land zu Land unterschiedlich, da die Anzahl der Länder, die ohne Visum besucht werden können, je nach Nationalität stark variiert. Jedes Jahr veröffentlicht Henley & Partners auf der Grundlage von Daten der International Air Transport Association (IATA) den Henley Passport Index. Dieser Index liefert Informationen über die „stärksten“ und „schwächsten“ Pässe der Welt.

Der Index wurde entwickelt, um Passinhabenden einen zuverlässigen Überblick über die Stärke ihres Passes zu geben. Jeder Pass wird anhand der Gesamtzahl der Reiseziele, die der Inhaber oder die Inhaberin ohne Visum besuchen kann, nach einem Punktesystem bewertet. Für jedes Reiseziel, für das kein Visum erforderlich ist, wird dem Pass eine Punktzahl zugewiesen. Dies gilt auch, wenn der Passinhaber ein Visum, eine Besuchsgenehmigung oder eine elektronische Reisegenehmigung (ETA) ohne bürokratischen Aufwand bei der Einreise erhalten kann.

Die Reisepässe von Singapur und Deutschland bieten die größte Reisefreiheit ohne Visum

Während in den letzten Jahren Japan die Rangliste anführte, ist es nun Singapur, das den ersten Platz belegt. Mit einem singapurischen Pass kann man in 192 Länder einreisen. Deutschland steht an zweiter Stelle, zusammen mit Italien und Spanien. Mit einem deutschen Pass kann man ohne Visum in 190 Länder und Gebiete einreisen. Den dritten Platz belegt Japan, das zusammen mit Österreich, Finnland, Frankreich, Luxemburg, Südkorea und Schweden ohne Visum in 189 Länder einreisen kann.

Nachdem der britische Pass mehrere Jahre lang in der Rangliste zurückgefallen war, ist er nun wieder auf den vierten Platz zurückgekehrt, zwei Plätze besser als im letzten Jahr. Die Situation für den US-Pass ist anders. „Die USA verlieren weitere zwei Ränge und befinden sich nun auf dem achten Platz, womit sie weiter abrutschen“, heißt es in einer Mitteilung zu der Rangliste. Im Jahr 2014 belegten die USA zusammen mit Kanada noch den ersten Platz im Passindex. Ein Wiederaufstieg an die Spitze scheint daher unwahrscheinlich. „Die USA fallen zurück, weil sie mehr oder weniger zum Stillstand gekommen sind“, kommentierte Greg Lindsay, Forscher am Cornell Tech’s Jacobs Institute in New York. Mit dem US-Pass kann man ohne Visum in 184 Länder einreisen.

Wie in den vergangenen Jahren ist Afghanistan das Schlusslicht. Mit einem afghanischen Pass kann nur in 27 Länder ohne Visum eingereist werden. Es folgen der Irak (29 Länder) und Syrien (30 Länder). Länder wie Pakistan (33 Länder) und Somalia sowie der Jemen mit 35 Ländern, in die man ohne Visum einreisen kann, liegen nur knapp dahinter.

Mehr Reisefreiheit als früher

Seit 18 Jahren listet der Passport Index von Henley & Partners kontinuierlich die mächtigsten Pässe der Welt auf. „Der Trend geht zu mehr Reisefreiheit“, sagt die Agentur. Die durchschnittliche Anzahl der Länder, in die man ohne Visum einreisen kann, hat sich seit 2006 fast verdoppelt, von 58 auf 109 im Durchschnitt.

Die Unterschiede zwischen den stärksten und den schwächsten Ländern haben sich jedoch vergrößert. „Die Kluft in der weltweiten Mobilität zwischen den Ländern an der Spitze und am Ende des Index ist größer als je zuvor“, sagte das Unternehmen. Der Spitzenreiter Singapur bietet seinen Passinhabern 165 Länder mehr, die ohne Visum besucht werden können, als Afghanistan, das den letzten Platz belegt. In den letzten zehn Jahren hat Singapur, das immer an der Spitze der Rangliste stand, seinen Bürgern erlaubt, 25 weitere Länder ohne Visum zu besuchen.

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben sogar noch größere Fortschritte gemacht. Mit 179 Ländern, die ohne Visum besucht werden können, stehen sie auf Platz 12 der Rangliste. Im Jahr 2013 lagen sie noch auf Platz 56.

Die Ukraine und China gehören ebenfalls zu den ehemals reiseschwachen Ländern, die ihren Bürgern im letzten Jahrzehnt schrittweise eine viel größere Reisefreiheit ermöglicht haben.

Krisenzeiten erschweren die Einreise in Länder

Ein Reisepass reicht jedoch nicht aus, um frei zu reisen. Krisen und der Wohlstand der Gesellschaft. So haben Menschen, die in Armut leben, oft keinen Reisepass. Während der Pandemie war die sogenannte Macht der Pässe angesichts der Reiseverbote und Grenzschließungen sehr theoretisch. Darüber hinaus zeigt auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, wie schnell ein Pass seinen Wert für eine Person verlieren kann. Darüber hinaus tragen die steigenden Reisekosten dazu bei, dass sich viele Menschen das Reisen nicht mehr leisten können.