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Schulaufenthalte: Was künftige USA-Austauschschüler wissen sollten

Wer im nächsten Schuljahr zum High School Aufenthalt in die USA gehen möchte, sollte sich jetzt informieren. Unangefochten stehen die Vereinigten Staaten auf Platz Eins der beliebtesten und günstigsten Ziele für Austauschschüler. ;Was erwartet die rund 7.000 Schülerinnen und Schüler, die jedes Jahr dieses Abenteuer wagen? Bei der konkreten Planung ergeben sich bei Schülern und Eltern viele Fragen. Tasja Frenzel von den Carl Duisberg Centren, gibt Antworten auf die häufigsten Fragen in Beratungsgesprächen.

Wie lange soll ich gehen?

Das Schuljahr in den USA ist in zwei Semester aufgeteilt. Ein halbes oder ein ganzes Jahr in die USA, das bedeutet bei einem Semester vier bis fünf Monate und bei zwei Semestern neun bis zehn Monate Schulzeit. Die Sommerferien in den USA sind sehr lang und beginnen oft bereits Ende Mai oder Anfang Juni. Deshalb fallen in die reine Schulzeit nur kurze Ferien und verlängerte Wochenenden an Feiertagen wie Thanksgiving, Weihnachten oder Ostern. Wer nach einem halben Jahr nach Hause zurückkehrt, ist Ende Dezember bis Ende Januar wieder da. Möglich ist auch ein Start erst zum Jahresanfang, der Aufenthalt endet dann im Sommer.

Wann erfahre ich von meiner Platzierung?

Je nach Schulbezirk startet das Schuljahr im Zeitraum von Ende Juli bis Anfang September. Die ersten Schüler erfahren schon im Frühjahr, wo und in welcher Gastfamilie und Schule sie ihren Schulaufenthalt verbringen werden. Doch es heißt, flexibel und geduldig sein. Spätestens bis zum 31. August weiß jeder, wo er hinkommt und welche High School er besuchen wird. Wer für ein Semester ab Januar in die USA geht, erfährt frühestens im Herbst und spätestens bis 15. Januar sein genaues Ziel. Dies ist bei allen High School Anbietern im öffentlichen High School Programm der Fall. Anders verhält es sich beim teureren Wahlprogramm für öffentliche High Schools oder dem Privatschulprogramm mit Wahlmöglichkeit.

Welche Fächer wähle ich?

Zu Schuljahresbeginn wird der persönliche Stundenplan erstellt. In der Regel gibt es sechs bis sieben Fächer. Davon sind häufig drei Pflichtfächer wie Englisch, Mathe und auch US-History oder US-Government. Der Rest ist frei wählbar – auch für deutsche Schüler ungewohnte Fächer wie Psychologie, Business, Kochen, Sport oder Criminal Law können zur Auswahl stehen und ermöglichen teils sogar einen Blick in spätere Berufe. Theater oder Chor eignen sich, um die Sprachkenntnisse zu verbessern und wer Creative Writing wählt, verbessert schnell den Schreibstil in der neuen Sprache. Bei Mathematik sollte vorab mit dem deutschen Fachlehrer besprochen werden, was im kommenden Schuljahr durchgenommen wird, so dass der Kurs in den USA auch mit Blick auf die Rückkehr nach Deutschland gewählt werden kann.

US_Schulbus

Wie sieht der reguläre Schulalltag aus?

Die Schule beginnt zwischen 8 und 9 Uhr und dauert bis 14 oder 15 Uhr. Im Anschluss finden häufig außerschulische Aktivitäten statt wie Clubs, Chor, Theater oder Sport, die die Schüler belegen können. Jeder Tag hat den gleichen Stundenplan – daher fallen täglich Hausaufgaben in allen Fächern an, die auch eingesammelt und nicht nur abgefragt werden. Wer sie vergisst, bekommt eine schlechte Bewertung. Da tagsüber die Zeit häufig knapp ist, bleibt für Hausaufgaben oft erst nach dem abendlichen Familienessen Gelegenheit. Es kann sich deshalb lohnen, bewusst eine Freistunde im Stundenplan dafür einzubauen und ein Fach zu opfern. Pro Woche ein Test ist normal. Dazu kommen gegebenenfalls große Klassenarbeiten – die sogenannten Mid-Terms – sowie die Finals am Semesterende. Oft gibt es auch kleinere Quizze und Multiple-Choice Aufgaben. Schuluniformen sind nur für Schüler privater High Schools ein Thema.

Welchen Stellenwert hat der Sport?

Sport ist für viele Austauschschüler ein wichtiges Thema. Vor Ort ist er eher eine Freizeitaktivität, kann aber auch als Fach gewählt werden. Bei kleinen Schulen ist es meist einfacher, ins gewünschte Sportteam zu kommen, als an größeren High Schools. Das Schuljahr ist in Sachen Sport saisonal aufgeteilt. Während in der Herbstsaison Fans des American Football auf ihre Kosten kommen, steht im Winter Hallensport wie Basketball oder Schwimmen auf dem Plan. Im Frühjahr geht es für Baseball oder Softball wieder an die frische Luft.

Wie werden künftige Gastfamilien überprüft?

Wer in den USA Gastschüler aufnehmen möchte, muss sich als Familie offiziell bewerben und wird überprüft. Ein polizeiliches Führungszeugnis, Auskunft über die ausgeübten Berufe und Lebensumstände sind selbstverständlich. „Die örtlichen Schulen müssen zustimmen, wenn eine Gastfamilie gefunden wurde. Meist sind die High Schools für einen bestimmten Stadtteil zuständig und wenn die Gastfamilie Kinder hat, besuchen diese meist auch die gleiche High School“, erklärt Frenzel. Vor Ort stehen zudem lokale Ansprechpartner für die Gastschüler zur Verfügung, die immer die erste Anlaufstelle für Organisation, Fragen oder sonstige Anliegen sind. In der Schule helfen Vertrauenslehrer, die nicht unterrichten, bei schulischen aber auch sonstigen Fragen oder Problemen.

Was sollte man sonst noch wissen?

Je nach Schulform ist ein anderes Visum notwendig. Das Visum für das Public Programm hat die Kategorie J1, das Visum für das Wahlprogramm und Privatschulen F1. Für die Beurlaubung an der deutschen Schule langt die Bescheinigung der Austauschorganisation – die Bescheinigung der High School ist dafür noch nicht notwendig.
Pro Monat empfiehlt sich ein Taschengeld von 250 Euro, von dem die Schüler unter anderem Schulutensilien, Mobiltelefon und Freizeitausgaben bezahlen.

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Bilder: Carl Duisberg Centren