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Migration: In 2016 lag die Nettozuwanderung bei 500.000 Personen

Im Jahr 2016 sind rund 500 000 Personen mehr nach Deutschland zugezogen als aus Deutschland fortgezogen. Im Jahr 2015 hatte der Wanderungsüberschuss noch 1,14 Millionen Personen betragen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, gab es 2016 insgesamt 1.865.000 Zuzüge und 1.365.000 Fortzüge über die Grenzen Deutschlands. Das waren 272 000 Zuzüge weniger (– 13 Prozent) und 368 000 Fortzüge mehr (+ 37 Prozent) als im Jahr 2015.

Von den insgesamt 1.865.000 Zugewanderten hatten 1.719.000 einen ausländischen Pass, das waren 297 000 (– 15 Prozent) weniger als im Vorjahr. Im Jahr 2016 wanderten 1 084 000 ausländische Personen (+ 224.000) aus Deutschland ab. Im Saldo aus Zu- und Fortzügen ergibt sich daraus ein Wanderungsüberschuss ausländischer Personen von rund 635.000 (2015: + 1.157.000).

Die Zahl der Zuzüge von Deutschen – dazu zählen Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler sowie aus dem Ausland zurückgekehrte Deutsche – ist mit rund 146.000 Personen gegenüber dem Vorjahr angewachsen (+ 25.000). Zeitgleich ist die Zahl der Fortzüge Deutscher auf 281.000 Personen angestiegen (+ 143.000). Daraus ergibt sich ein Wanderungsverlust deutscher Bundesbürger von 135.000 Personen im Jahr 2016. Hintergrund dieser starken Veränderung ist, dass die Zu- und Fortzüge deutscher Personen, deren bisheriger beziehungsweise neuer Wohnort nicht bekannt war, seit 2016 in der Wanderungsstatistik zusätzlich berücksichtigt werden. Lässt man diesen Personenkreis unberücksichtigt, hat es gegenüber 2015 sowohl bei den Zuzügen (115.000 Personen; – 4 Prozent) als auch bei den Fortzügen (131.000 Personen; – 5 Prozent) leichte Rückgänge gegeben.

Gut die Hälfte aller Zugewanderten kamen aus der EU

Rund 51 Prozent aller Zugewanderten waren Personen mit der Staatsangehörigkeit eines Mitgliedstaats der Europäischen Union (EU), 9 Prozent besaßen Staatsangehörigkeiten anderer europäischer Länder. 26 Prozent hatten die Staatsangehörigkeit eines asiatischen Staates und 5 Prozent die Staatsangehörigkeit eines afrikanischen Staates. Beim Wanderungsüberschuss ergibt sich ein etwas anderes Bild: Den größten Anteil bezogen auf alle Staatsangehörigkeiten hatten hier mit 63 Prozent Bürgerinnen und Bürger asiatischer Staaten. Für EU -Bürgerinnen und Bürger ergab sich ein Anteil von 15 Prozent sowie für Personen eines afrikanischen Staates ein Anteil von 9 Prozent.

Einen rückläufigen Wanderungsüberschuss gab es sowohl für Asien, Europa als auch Afrika. Der Wanderungsüberschuss Asiens ging vor allem für Personen mit Staatsangehörigkeit aus Syrien (von 298.000 auf 146.000), Afghanistan (von 80.000 auf 56.000) und dem Irak (von 60.000 auf 48.000) zurück.

Innerhalb der EU sank der Wanderungsüberschuss zum Beispiel für Personen mit polnischer (von 63.000 auf 27.000) und rumänischer (von 92.000 auf 60.000) Staatsangehörigkeit. Bei den sonstigen Europäischen Ländern verzeichneten 2016 Staatsangehörige fast aller Balkanländer einen negativen Wanderungssaldo nach einem starken Wanderungsüberschuss im Jahr 2015.

In der Wanderungsstatistik werden Zuzüge und Fortzüge von Personen dargestellt, die nach den melderechtlichen Regelungen bei den zuständigen Meldebehörden an- beziehungsweise abgemeldet werden. Aufgrund methodischer Änderungen und technischer Weiterentwicklungen ab dem Berichtsjahr 2016 sind bei der Interpretation der Ergebnisse Einschränkungen in der Vergleichbarkeit mit dem Vorjahren zu berücksichtigen.

Ausführliche Ergebnisse zum Wanderungsgeschehen 2016 enthält die Publikation Wanderungsergebnisse 2016 – Übersichtstabellen.

Quelle: Destatis