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Frauen in Führungspostitionen weiterhin unterrepräsentiert

Pünktlich zum internationalen Frauentag am 8. März hat Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union die neusten Informationen aus der vierteljährichen Verdienststrukturerhebung für das Jahr 2014 veröffentlicht.

Demnach haben knapp 7,3 Millionen Personen eine Führungsposition in Unternehmen mit mindestens 10 Beschäftigten in der Europäischen Union (EU) inne: 4,7 Millionen Männer (65 Prozent aller Führungskräfte) und 2,6 Millionen Frauen (35 Prozent). Mit anderen Worten sind Frauen, obwohl sie ungefähr die Hälfte aller beschäftigten Personen in der EU ausmachen, in Führungspositionen weiterhin unterrepräsentiert.

Hinzu kommt, dass jene Frauen in Führungspositionen in der EU im Schnitt 23,4 Prozent weniger verdienen als Männer, was bedeutet, dass weibliche Führungskräfte durchschnittlich 77 Cent für jeden Euro verdienen, den männliche Führungskräfte pro Stunde bekommen.

Hinter diesem Muster auf EU-Ebene verbergen sich deutliche Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten, sowohl im Hinblick auf die Positionen als auch auf die Bezahlung.

Führungskräfte nur in Lettland überwiegend weiblich

Der größte Anteil von Frauen in Führungspositionen wird in Lettland verzeichnet, dem einzigen Mitgliedstaat, in dem Frauen in diesem Beschäftigungsbereich eine Mehrheit darstellen (53%). Darauf folgen Bulgarien und Polen (je 44%), Irland (43%), Estland (42%), Litauen, Ungarn und Rumänien (je 41%) sowie Frankreich und Schweden (je 40%). Im Gegensatz dazu machen Frauen weniger als ein Viertel der Führungskräfte in Deutschland, Italien und Zypern (je 22%), Belgien und Österreich (je 23%) sowie in Luxemburg (24%) aus. Auf EU-Ebene ist etwa ein Drittel (35%) der Führungskräfte weiblich.

Geschlechtsspezifisches Verdienstgefälle bei Führungskräften in Rumänien am niedrigsten

Unterschiede zwischen Männern und Frauen in Führungspositionen betreffen auch die Gehälter. In allen EU- Mitgliedstaaten verdienen männliche Führungskräfte mehr als weibliche, wenn auch in unterschiedlichen Proportionen. Das geschlechtsspezifische Verdienstgefälle in Führungspositionen ist in Rumänien (5,0 Prozent) am geringsten, vor Slowenien (12,4 Prozent), Belgien (13,6 Prozent) und Bulgarien (15,0 Prozent).

Dagegen verdient eine weibliche Führungskraft in Ungarn (33,7 Prozent), Italien (33,5 Prozent) und der Tschechischen Republik (29,7 Prozent) etwa ein Drittel weniger als ihr männliches Gegenstück, in der Slowakei (28,3 Prozent), in Polen (27,7 Prozent), Österreich (26,9 Prozent), Deutschland (26,8 Prozent), Portugal (25,9 Prozent), Estland (25,6 Prozent) und im Vereinigten Königreich (25,1 Prozent) ist es etwa ein Viertel weniger.

Es ist zu beachten, dass das geschlechtsspezifische Verdienstgefälle wie in dieser Pressemitteilung definiert an eine Reihe gesetzlicher, sozialer und wirtschaftlicher Faktoren geknüpft ist, die weit über den einen Aspekt der gleichen Bezahlung für gleiche Arbeit hinausgehen.