Ein Blick auf das Reisejahr 2024 aus der Perspektive von Ferienhausvermietenden
In Deutschland zeigen sich die Ferienhausvermietenden optimistisch für das Reisejahr 2024. Dies geht aus einer Umfrage unter Gastgeberinnen und Gastgebern hervor, durchgeführt von dem Ferienhausunternehmen Holidu.
Laut der Umfrage erwarten neunzig Prozent der Befragten entweder genauso viele oder sogar mehr Buchungen als im Vorjahr. Lediglich zehn Prozent gehen davon aus, dass sie weniger Buchungen verzeichnen werden. Zudem plant fast die Hälfte der Vermietenden, die Preise für dieses Jahr anzuheben. Dabei wird knapp ein Drittel der Befragten die Preise jedoch um weniger als fünf Prozent erhöhen.
Preisgestaltung der Ferienunterkunft
Oft passen die Ferienhausvermietenden ihre Preise während des Jahres an. Fast die Hälfte der Eigentümer (42 Prozent) ändert die Preise zwischen ein- und fünfmal jährlich. Nur wenige tun dies häufiger (vier Prozent). Die Mehrheit (54 Prozent) hält die Preise stabil. Etwa ein Viertel der Gastgebenden (24 Prozent) betrachtet lokale Veranstaltungen wie die diesjährige Fußball-Europameisterschaft oder große Messen in der Region als Anlass für Preisanpassungen.
Eine überwältigende Mehrheit (88 Prozent) der Befragten ist der Ansicht, dass Ferienwohnungen und Ferienhäuser in ihrer Region günstiger sind als Hotels. Darüber hinaus gehen 92 Prozent der Vermietenden davon aus, dass ihre Gäste einen Gesamtpreis bevorzugen, der die Kosten für Strom und Wasser einschließt und nicht separat berechnet wird.
Gemischte Gefühle hinsichtlich der Künstlichen Intelligenz
Bei der Ferienhausvermietung kommt vermehrt die Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz, beispielsweise für Preisempfehlungen an Vermietende oder bei der Auswertung von Nutzerinnen- und Nutzerbewertungen. Gemäß der Umfrage betrachten 42 Prozent der Gastgeberinnen und Gastgeber den Einsatz von KI bei der Unterkunftsvermietung als vielversprechend: 29 Prozent sind grundsätzlich positiv eingestellt, während 13 Prozent glauben, dass KI erhebliche Vorteile bieten kann. Etwa ein Drittel (34 Prozent) betrachtet KI jedoch kritisch, und acht Prozent lehnen sie sogar ab. Die Mehrheit der Befragten (64 Prozent) erwartet, dass KI in den kommenden fünf Jahren eine größere Rolle spielen wird.
Die überwiegende Mehrheit der Vermietenden in Deutschland fühlt sich sicher im Umgang mit technischen Geräten und Apps zur Verwaltung ihrer Immobilien. Fast die Hälfte (46 Prozent) gibt an, die Grundlagen zu beherrschen, während 42 Prozent ihre Kenntnisse als sehr gut einschätzen. Ein kleinerer Teil (elf Prozent) sieht noch Raum für Verbesserungen, während nur eine winzige Minderheit (ein Prozent) angibt, dass dieses Wissen für sie weniger relevant ist.
Kontaktloser Check-in bei mehr als der Hälfte möglich
Mehr als die Hälfte (58 Prozent) der befragten Ferienhausvermietenden in Deutschland bietet einen kontaktlosen Check-in an. Die meisten von ihnen nutzen dabei Schlüsselboxen und Codes (46 Prozent). Dies verdeutlicht eine gewisse Innovationsbereitschaft der deutschen Vermietenden im Vergleich zu ihren Kolleginnen und Kollegen im Süden Europas. In Spanien ermöglichen 44 Prozent einen Self-Check-in, während es in Italien nur 31 Prozent der Gastgeberinnen und Gastgeber sind.
Nachhaltigkeit wird Ferienhausvermietenden immer wichtiger
Die Bedeutung von Nachhaltigkeit nimmt unter Ferienhausvermietenden stetig zu. Für die meisten Gastgeberinnen und Gastgeber ist Nachhaltigkeit bei der Vermietung ihrer Ferienunterkunft entweder wichtig (57 Prozent) oder sogar sehr wichtig (29 Prozent). Vergleicht man diese Zahlen mit einer Umfrage von Holidu vom letzten Jahr, so zeigt sich ein Anstieg von acht Prozentpunkten bei den Vermietenden, für die Nachhaltigkeit wichtig oder sehr wichtig ist. Derzeit geben nur zehn Prozent an, dass Nachhaltigkeit weniger wichtig ist, während lediglich ein Prozent angibt, dass sie überhaupt nicht wichtig ist (keine Angabe/weiß nicht: zwei Prozent).
Acht von zehn Vermietern (78 Prozent) in Deutschland sind der Meinung, dass der Klimawandel die Reisepräferenzen beeinflusst und dazu führen wird, dass Gäste Reiseziele bevorzugen, die im Sommer nicht von extremer Hitze betroffen sind.
Schnelle Problemlösung ist das A und O bei der Gästebetreuung
Um das Vertrauen ihrer Gäste zu gewinnen, sind sich Ferienhausvermietende einig, welche Maßnahmen wichtig sind: Nahezu alle (99 Prozent) unterstreichen die Bedeutung einer schnellen Problemlösung und einer präzisen Beschreibung der Unterkunft als entscheidende Faktoren. Ebenso werden eine saubere Unterkunft und eine zügige Kommunikation mit den Gästen als essenziell erachtet (jeweils etwa 90 Prozent). Etwa zwei Drittel (72 Prozent) betrachten positive Gästebewertungen als maßgeblich.
Mangelnde Sauberkeit der Gäste ärgert die Ferienhausvermietenden
Die Hauptbeschwerden der Gastgeberinnen und Gastgeber über das Verhalten der Gäste betreffen hauptsächlich mangelnde Sauberkeit und die Nichtbeachtung der Hausordnung (85 Prozent). Zwei Drittel (67 Prozent) sind verärgert, wenn die vereinbarte Gästezahl überschritten wird. Etwa die Hälfte (56 Prozent) ist unzufrieden, wenn die Wohnung und ihr Inventar nicht ordnungsgemäß behandelt werden. Übermäßiger Lärm stört 48 Prozent der Ferienhausvermietenden. Lediglich ein Viertel der Gastgeberinnen und Gastgeber (24 Prozent) kritisiert mangelnden Respekt gegenüber den Hausregeln.
Ferienhausvermietende in Spanien und Italien sehr optimistisch
Im südlichen Europa sind die Gastgeberinnen und Gastgeber noch zuversichtlicher für das Jahr 2024: 95 Prozent der spanischen und 97 Prozent der italienischen Vermietenden erwarten entweder genauso viele Buchungen wie im Vorjahr oder sogar eine Zunahme. Ähnlich wie in Deutschland erhöht rund die Hälfte der Vermietenden die Preise (Spanien 50 Prozent, Italien 44 Prozent). Allerdings passen mehr Gastgeberinnen und Gastgeber als in Deutschland die Mietpreise während wichtiger regionaler Veranstaltungen an: Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der spanischen und 46 Prozent der italienischen Vermietenden profitieren von solchen Preisanpassungen. Wie in Deutschland sind auch die Gastgeberinnen und Gastgeber in Spanien und Italien der Ansicht, dass Gäste einen Gesamtpreis bevorzugen (Spanien 89 Prozent, Italien 90 Prozent).