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Sehenswürdigkeiten
© Artem Beliaikin auf Unsplash

Diese 11 Sehenswürdigkeiten wurden beschädigt oder zerstört

Die Freiheitsstatue in New York, das Brandenburger Tor in Berlin oder die Chinesische Mauer: Sehenswürdigkeiten begeistern die Menschheit seit Jahrtausenden. Sie entwickeln sich zu Touristenmagneten und sind bis heute charakteristisch für die Stadt oder das ganze Land. Leider passiert es immer wieder, dass berühmte Sehenswürdigkeiten verschwinden.

Dabei spielen nicht nur immer mehr Naturkatastrophen eine große Rolle, sondern auch der Mensch selbst ist für das Verschwinden von kulturellen und touristischen Denkmälern verantwortlich. Egal, wohin man schaut, überall auf der Welt finden sich Wahrzeichen, die zwar weit über die Landesgrenzen hinweg bekannt sind, aber heute vielleicht nicht mehr in ihrer Ursprungsform oder gar nicht mehr existieren. Die Reiseexpertinnen und -experten von Travelcircus haben sich umgesehen und elf Destinationen herausgesucht, die ihre ursprüngliche Pracht leider einbüßen mussten.

Kathedrale Notre-Dame de Paris, Frankreich

Die Kathedrale Notre-Dame de Paris wurde bei einem Großbrand am 15. und 16. April 2019 teilweise zerstört. Während eigentlicher Restaurierungsarbeiten, die zum Erhalt des gotischen Prachtbaus dienen sollten, brach ein Dachstuhlbrand aus. Das verheerende Ausmaß wurde erst nach der Löschung des Brandes ersichtlich. Als die Bilder des Brandes um die Welt gingen, war die Bestürzung riesig und reichte weit über die Grenzen Frankreichs hinaus. Es brach eine unfassbare Welle der Solidarität aus, die ihresgleichen sucht: Innerhalb von nur zwei Tagen konnten Spenden in Höhe von einer Milliarde Euro gesammelt werden.

Allzu lange müssen Besucher aber nicht mehr darauf warten, sich wieder von dem beeindruckenden Bau verzaubern zu lassen. Momentan läuft der Wiederaufbau des Weltkulturerbes, der noch bis 2024 andauern und originalgetreu sein soll.

Quelle: Travelcircus

AquaDome Berlin, Deutschland

Das wohl aktuellste Beispiel dieser Auflistung der beschädigten Sehenswürdigkeiten ist der Berliner AquaDome: Das größte zylindrische Aquarium der Welt war das Aushängeschild eines Berliner 5-Sterne-Hotels im Stadtteil Mitte. Der Doppelstock-Fahrstuhl, der durch eine Wendeltreppe verbunden war, ermöglichte eine 360 Grad Panoramaaussicht auf das Aquarium. Seit 2003 lockte der AquaDome große und kleine Besucher an.

Im Dezember 2022 platzte dann der Glaszylinder und circa eine Million Liter Wasser bahnten sich ihren Weg ins Freie. Dabei wurden die Lobby des Hotels und die umliegenden Gebäude mit Wasser geflutet. Für viele der sich in dem beeindruckenden Aquarium befindlichen Fische kam leider jede Hilfe zu spät. Nur insgesamt 40 Tiere konnten gerettet werden.

Bischofspalast (Casa Salazar) Teneriffa, Spanien

Der Bischofspalast, auch unter dem Namen Casa Salazar bekannt, war ein architektonisch wertvoller Palast, der im Jahr 2006 in San Cristobál de La Laguna auf Teneriffa niederbrannte. Mit dem Bau des Palastes wurde 1664 begonnen, ab dem 19. Jahrhundert bot er dem ansässigen Bischof sein Zuhause.

Der Bischofssitz gehörte zum Weltkulturerbe der UNESCO und enthielt auch eine Kunstsammlung. Viele Kunstwerke und Skulpturen wurden bei dem Brand vollständig zerstört. Die Flammen hatten aufgrund der Holzbauweise ein leichtes Spiel. Mittlerweile wurde der ehemalige Bischofssitz jedoch rekonstruiert und kann wieder besichtigt werden.

Steinformation Dedo de Dios, Spanien

Eine weitere zerstörte Sehenswürdigkeit befindet sich auf den Kanaren: Der Finger Gottes, wie der Dedo de Dios auch genannt wurde, war eine Steinformation vor dem Fischerdorf Puerto de las Nieves. Der charakteristische Felsen, dessen dünne Spitze circa 30 Meter hoch war, diente allem Anschein nach vielen Künstlern als Inspiration. Mit etwas Fantasie sah die geologische Steinformation so aus, als würde ein Finger gen Himmel zeigen.

Einem Sturm im November 2005 konnte die Spitze nicht Stand halten, sie brach ab und stürzte ins Meer. Experten rieten übrigens von einer Rekonstruktion ab und setzten sich hauptsächlich dafür ein, den Schutz der noch verbliebenen Felsformationen zu priorisieren.

Felsbilder in Dampier (Burrup-Halbinsel), Australien

Im Nordwesten Australiens befindet sich auf der Burrup-Halbinsel die weltweit größte Ansammlung von Felsbildern. Schätzungen zufolge seien die Petroglyphen, wie die traditionellen Gravuren der Aborigines auch genannt werden, bis zu 30.000 Jahre alt. Sie zeigen hauptsächlich Tiere und mystische Gestalten, wie sie in der Vorstellung der australischen Ureinwohner ausgesehen haben.

Mittlerweile sind bis zu 25 Prozent der Felsgravuren zerstört worden. Der Grund dafür ist menschengemacht: Für die Förderung der Erdgasgewinnung in den 1960er Jahren wurden die Petroglyphen abgetragen und in unmittelbarer Nähe ungeschützt deponiert. Die Witterung und die durch die Erdgasgewinnung entstehenden Emissionen tragen zur Zerstörung dieser wichtigen kulturellen Sehenswürdigkeiten bei.

Burg Shuri (Okinawa), Japan

In Japan zerstörte ebenfalls ein Brand das zum Weltkulturerbe gehörende Gebäude vollständig. Das Hauptgebäude der historischen Burg Shuri auf Okinawa geriet 2019 aus ungeklärtem Grund in Brand.

Doch der verheerende Brand war nicht der erste Schicksalsschlag, den der einstige Herrschersitz des Königreichs Ryukyu (heute Okinawa) erleiden musste. Bereits 1945 wurde die Burg durch US-amerikanische Soldaten zerstört und im Anschluss erneut aufgebaut.

Auch nach dem verhängnisvollen Brand soll das ehemalige Weltkulturerbe bis 2026 wieder aufgebaut werden. Dafür wurden drei Jahre lang Spenden gesammelt, die eine originalgetreue Rekonstruktion ermöglichen sollen.

Maoi-Statuen, Osterinseln

Die charakteristischen Stein-Statuen in Kopfform und die Osterinseln gehören einfach zusammen: Sie existieren bereits seit mehr als 1.000 Jahren und sind hauptsächlich aus der polynesischen Kultur bekannt.

Die Maoi auf den Osterinseln sind ziemlich beeindruckend, sind sie doch noch viel größer als die ähnlichen Statuen in der Südsee. Kein Wunder, dass die Statuen, die sich im Nationalpark Rapa Nui befinden, seit 1995 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören.

Im Oktober 2022 geschah das Unvorstellbare: Infolge des Ausbruchs des Rano Raraku Vulkans kam es zu einem Waldbrand, der insgesamt 1.000 Hektar des Nationalparks zerstörte. Die Flammen machten auch vor den berühmten Steinköpfen keinen Halt: 20 Prozent der Maoi-Köpfe wurden durch das Feuer und die Hitze derart beschädigt, dass es zu irreparablen Schäden gekommen ist. Die Hitze habe die empfindlichen Steingebilde porös gemacht, sodass diese mit der Zeit zerfallen könnten.

Quelle: Travelcircus

Train Street Hanoi, Vietnam

Eine kleine Gasse, links und rechts gesäumt mit kleinen, verträumten Cafés und Geschäften. Und mitten durch diese Gasse fährt zweimal am Tag ein Zug. Klingt verrückt und unvorstellbar, oder?

Genau das existierte aber viele Jahre in Vietnams Hauptstadt Hanoi und war ein regelrechter Touristenmagnet. Jeder Reisende wollte einen Blick auf die Train Street werfen und fotografisch festhalten. Ein Abstand von gerade einmal 1,5 Meter trennte die durchfahrende Eisenbahn von den Gebäuden.

Je berühmter und angesagter dieses ungewöhnliche Spektakel wurde, desto mehr Sicherheitsbedenken äußerten die verantwortlichen Behörden. Bereits 2019 gab es für Cafés und Geschäfte die Anordnung, die Tische und Stühle aus dem Außenbereich zu entfernen. Zu groß war die Gefahr, dass es zu Verletzungen aufgrund der Überfüllung gekommen wäre.

Im September 2022 wurde die Train Street endgültig geschlossen. Bisher lassen sich keine Angaben finden, ob es sich dabei um eine temporäre oder permanente Schließung handelt.

Hanoi
Quelle: Travelcircus

Darwin’s Arch, Galápagos Inseln

Für viele Reisende gehörte der Darwinbogen oder Darwin’s Arch zu einer der Haupt-Sehenswürdigkeiten der Galápagos Inseln. Die bei Touristen als Foto- und Tauchspot beliebte Felsformation wurde nach dem Naturforscher Charles Darwin benannt, der von der artenreichen Tier- und Pflanzenvielfalt der Galápagos Inseln zu seiner weltberühmten Evolutionstheorie inspiriert wurde.

Seit Mai 2021 ist der Darwinbogen zwar immer noch ein Touristenmagnet, hat aber seine typische Bogen-Form verloren. Durch die natürliche Erosion schwand die Stabilität, ehe der Bogen schlussendlich einstürzte.

Felsentore Legzira Beach, Marokko

Der Strand an der marokkanischen Atlantikküste hielt viele Jahre ein ganz besonderes touristisches Highlight bereit: Die gigantischen Felsentore in der Nähe von Mirleft und Sidi Ifni begeisterten viele Strandbesucher.

Leider machten auch Wind und Wasser nicht vor den riesigen Felsentoren Halt, sodass das südliche der beiden Tore im Herbst 2016 einstürzte. Ein Besuch lohnt sich heute dennoch, auch wenn nur noch ein verbleibendes Felsentor übrig ist. Während des Sonnenuntergangs in wundervolles Licht getaucht, bietet das Felsentor am Legzira Beach eine wundervolle Kulisse für atemberaubende Augenblicke, die sicherlich niemand so schnell vergisst.

West Pier Brighton, England

Kaum eine der Sehenswürdigkeiten wurde so vielfältig genutzt wie der West Pier in Brighton. Nach der Eröffnung Mitte des 19. Jahrhunderts spielten zunächst nur Kapellen, um die Besucher zu unterhalten, bis ein Pavillon errichtet wurde. Hier fanden bis zu 1.200 Menschen Platz, um eine Pause vom Alltag zu finden und sich mit Gastronomie und Theateraufführungen abzulenken.

Ende des 20. Jahrhunderts sank das Interesse an Theateraufführungen und immer mehr Karussells sowie Spielautomaten lockten ein neues, weniger zahlungskräftiges Publikum an die See. Im Laufe der Zeit wurden viele Restaurierungsarbeiten fällig, die aber aufgrund der geringeren Einnahmen nicht finanziert werden konnten. Der traurige Verfall nahm stetig seinen Lauf, sodass 1975 der hintere Teil bereits für die Öffentlichkeit geschlossen wurde.

Im Jahr 2002 fand der West Pier dann sein endgültiges Ende: Ein Brand zerstörte das gesamte Bauwerk, von dem heute nur noch ein Metallskelett übrig ist. Salzwasser, Wind und Korrosion tun ihr Übriges.